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Der "Fall Stolpe"

■ betr.: "Langes Schweigen nach 1.000 Gesprächen (Stolpes späte Flucht in die Öffentlichkeit), Kommentar von Hubertus Knabe, taz vom 20.1.92

betr.: „Langes Schweigen nach 1.000 Gesprächen“ (Stolpes späte Flucht in die Öffentlichkeit), Kommentar von Hubertus Knabe,

taz vom 20.1.92

Als täglicher Leser der taz möchte ich Euch heute für den infamen und verlogenen Kommentar von Hubertus Knabe „danken“.[...]

Wer sich nicht schon immer sich denken konnte, daß ausgerechnet Kirchenfunktionäre kontinuierlich mit der Stasi sprachen, hat nicht auf dieser Welt und schon gar nicht in der DDR gelebt. Seit Jahrzehnten wurden im Westen auch darüber genügend Dinge veröffentlicht.

Übrigens: Pfarrer Oskar Brüsewitz ging nicht 1978, sondern 1976 in den Freitod. („Den Löwen nicht kneifen“, Seite 4, taz vom 20.1.92) Gunnar Herbst, Dessau

betr.: dito, und „Die Physiognomie des Humanen“ (Mathias Bröckers), taz vom 21.1.92

Solche Artikel erzeugen Brechreiz. Es ist wahr, mittlerweile muß man (fast) alles für möglich halten. Das liegt wie giftiger Smog über der Auseinandersetzung mit dem Erbe der DDR; schlimm genug.

Um so wichtiger aber, daß nicht über das Mögliche krakeelt, sondern das Erwiesene beurteilt wird, womöglich verurteilt, nach strengsten Maßstäben, und nüchtern. Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.

Im „Fall“ Stolpe ist bis heute nichts erwiesen, was zu verurteilen wäre, gar nichts. Aber Knabe spricht von „Verbrechen“ und Bröckers zieht Vergleiche zu einem Mann, der „Juden in den Tod schickte“. Deshalb müssen sich die genannten Autoren Schmierfinken heißen lassen und die real existierende taz ihr Forum. Hajo Seidel, Frankfurt am Main

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