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Der neue MannDas scheue Reh

Kaum ein Mann möchte sich "Feminist" nennen. Das klingt einfach männerfeindlich. Doch die meisten Männer wollen gleichberechtigt mit Frauen leben. Warum sagen sie das nicht laut?

Feminismus als Antwort auf (viele) Fragen. Bild: gerti g./photocase

Nur Harald Schmidt hat es gewagt. "Ich bin Feminist", verkündete er kürzlich, es galt eine Laudatio auf Alice Schwarzer zu halten. "… oder wie heißt das, wenn man im falschen Körper steckt?" Außer ihm finden sich auf der sehr kurzen Liste geouteter bundesdeutscher Feministen nur noch ein weiterer Comedien namens "Der Feminist" und der Fotograf Helmut Newton, bekannt für seine Fotos sehr großer und sehr nackter Frauen. Also, öffentlich Feminist sein kann ein Mann hierzulande offenkundig nur, um einen Witz zu machen.

Aber was ist mit diesen gutaussehenden Caromilchkaffee-Typen, die Vätermonate nehmen und wissen, wie man Wäsche sortieren muss und dass Kinder auch hinter den Ohren Dreck haben? Die keineswegs das traditionelle Familienmodell wollen? Sind das nicht die Männer, die die Feministinnen immer haben wollten? Und dann die jungen Typen, die unsichere Projektejobs mit Prekäreinkommen haben, während ihre Partnerin Beamtin mit gutem Gehalt ist? "Feminismus" ist offenbar nicht genau die Antwort auf deren Fragen. Aber sie wollen selbstverständlich gleichberechtigt leben.

Und tatsächlich sind die "Traditionalisten" schon längst in der Minderheit. Als das Heidelberger Sinus-Institut untersuchte, wie Männer der Gleichstellung von Frauen gegenüberstehen, fanden die ForscherInnen nur noch ein gutes Drittel Männer, die gern eine traditionelle Rollenverteilung leben wollen. Sie finden tatsächlich, wir hätten tendenziell zu viel Gleichberechtigung und Feminismus im Land.

Bild: www.danieljosefsohn.com

Heute in der taz: 12 Sonderseiten "Männer" zum Frauentag. An allen Kiosken erhältlich.

Kritik an der "Femokratie"

Diese Leute finden sich nicht nur im traditionellen Milieu, sondern auch in der "modernisierten" Oberschicht. Also befeuern uns leitende Redakteure mit Kritik an der "Femokratie" der Gleichstellungspolitik und Politiker lästern über "Wickelvolontariate". In der Oberschicht findet sich zudem noch eine Häufung des sogenannten "Lifestyle-Machos": Der würde sich nie als "traditionell" bezeichnen, er fühlt sich vielmehr in Hoch- oder Popkultur zu Hause. Aber er möchte sich nicht mit einer anstrengenden Frau belasten: Sie soll gut aussehen, den Haushalt versorgen und keinen Ärger machen.

Einen Widerhall findet der Lifestyle-Macho im Fernsehen, wenn Spaßmacher von Stefan Raab bis Mario Barth ihr Frauenbild genau auf diese Rolle reduzieren. Dabei sind sie gar nicht so viele: 23 Prozent überzeugte "Haupternährer" und 14 Prozent "Lifestyle-Machos" zählten die ForscherInnen.

Fast zwei Drittel aller Männer dagegen wollen wirklich Gleichberechtigung mit ihrer Partnerin leben. Über die Hälfte der Befragten äußerten ihr Interesse an Gleichstellungsfragen. Nur ist dieses Interesse offenkundig äußerst diskret: Es findet in der Öffentlichkeit nicht statt.

Sicher, die Bezeichnung "Feminist" für einen Mann klingt geradezu nach Geschlechtsverleugnung, mindestens schleppt der Begriff unleugbar ein männerfeindliches Erbe mit sich herum. Aber das ist nicht das Thema: Es tritt ja auch kaum ein Mann an die Öffentlichkeit, um unter Vermeidung des F-Wortes für Chancengleichheit einzutreten, mehr Vätermonate, Chefposten in Teilzeit oder eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung zu fordern. Oder eine bessere Bezahlung von typischen Frauenjobs, damit diese für beide Geschlechter attraktiver werden. Es gibt auch kaum Männer, die skandalisieren, dass Eltern, die es gewagt haben, länger als zwei mickrige Monate Elternzeit zu nehmen, im Job kaum noch Chancen haben. Wie kommt das?

Mit der Sinus-Studie kann man die zwei Drittel fortschrittlicheren Männer genauer unter die Lupe nehmen. Die größte Gruppe überhaupt, 32 Prozent, sieht sich als "moderner neuer Mann", gefolgt von 31 Prozent "Postmodernen". Beide grenzen sich vom traditionellen Männlichkeitsbild ab. Aber beide tun das so, dass sich politisch kaum Kapital daraus schlagen lässt.

Der "moderne neue Mann" ist in der Mitte der Gesellschaft zu finden, vom Grünen-Milieu der "Postmaterialisten" über die gesamte bürgerliche Mitte bis hinein in die modernere CDU-Klientel. Er ist quasi die Antwort dieser Mitte auf die Frauenbewegung: Männer, denen die feministische Kritik an der emotionalen Verarmung des herrschenden Modells von Männlichkeit durchaus etwas sagt. Die sich vom "Macho" distanzieren und ihre "weibliche Seite" integrieren wollen, denen Väterlichkeit wichtig ist.

Auf dem "mommy track"

Allerdings treffen sie auf eine Realität, die auf das alte Ernährermodell zugeschnitten ist: vom Ehegattensplitting bis zu fehlenden Kitas. Wenn ihre Frauen nach der Kinderpause von den Firmen auf dem "mommy track" geschoben werden, dann finden sie sich wohl oder übel als Hauptverdiener wieder. Und schließlich treffen sie auf Chefs, die den Wunsch nach Teilzeit für einen schlechten Witz halten. Und schon sieht der "neue Mann" ziemlich alt aus: Die meisten dieser Männer können sich eine Teilzeitstelle nicht im Entferntesten vorstellen, fanden die ForscherInnen heraus.

Und so ist auch die Verteilung der Hausarbeit, die die Sinus-Crew quasi als Realitätscheck abgefragt hat, bei den "neuen Männern" ernüchternd: Nur acht Prozent von ihnen teilen die Hausarbeit egalitär mit der Partnerin, die große Masse pflegt die "selektive Entlastung": Wocheneinkauf, Wasserkisten, Wagen waschen sind ihre Sache. Den Alltag halten dagegen die Frauen am Laufen. Diese Gruppe hat sich in der breiten Kluft zwischen Sein und Sollen ganz kommod eingerichtet: Sie würden ja gern anders. Aber die Strukturen gratifizieren eben das traditionelle Verhalten. Und unter der verschärften Konkurrenz auf dem Jobmarkt erscheinen Experimente in diesem Bereich geradezu als fahrlässig.

Aber die "Postmodernen". Die Flexiblen. Die freien Grafiker, Geisteswissenschaftler, Psychologen und Internet-Projektehuber. Sie haben ohnehin keine feste Stelle zu verlieren. Und in der Tat zeigt die Studie: Diese Gruppe hat kaum ein Problem damit, Teilzeit zu arbeiten. Oder auch das Kind zu hüten, wenn gerade die Partnerin den besseren Job ergattert hat.

Das Politische wird privat

Mit 12 Prozent haben die Postmodernen die größte Zahl der Männer zu bieten, die den Haushalt tatsächlich egalitär teilen. Insbesondere die Geschlechterrollen haben sie entschlossen ins postmoderne "Anything goes" überführt. Sie sehen aus wie Machos, hüten aber zu Hause das Baby. Sie wollen eine starke Frau, die ebenso wendig ist wie sie.

Sie sind Beispiele dafür, wie der flexible Kapitalismus sich die flexiblen Geschlechter schafft, die er braucht. Der Nachteil: die Rollenwahl wird als Mikropolitik ins Private verlagert. Dass es Strukturen gibt, die bestimmte Rollenmodelle wahrscheinlicher machen, ist den Postmodernen schnuppe.

Sie sind eben postmodern. Der "neue Mann" und das Ideal der Gleichberechtigung sind aber Projekte der Moderne: Die große Erzählung der Gleichheit, der Angleichung der Rollenmodelle: Männer, die ihre weibliche Seite entwickeln. Die Postmodernen haben kein so hehres ganzheitliches Bild mehr. Sämtliche Rollenfixierungen sind ihnen ein Gräuel: Sie grenzen sich vom traditionellen Mann mit seinen festen Vorstellungen von Männlichkeit ab. Aber "neue Männer" stehen bei ihnen ebenso wie "Emanzen" unter Ideologieverdacht.

Bedenkt man all dies, wird klarer, warum nicht nur die beiden traditionellen Typen eine gehörige Distanz zur Gleichstellungspolitik haben. Auch die "neuen Männer" und die Postmodernen finden nämlich zu über 70 Prozent, dass man bei der Gleichstellung "oft über das Ziel hinausschießt", so die Sinus-Studie. Die Postmodernen sind geschlechterpolitisch indifferent. Und die "neuen Männer" möchten ihre Lebensweise offenbar lieber nur theoretisch in Frage stellen.

Der Punkt, der beide eint: Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gratifizieren nach wie vor den "starken Mann". Die Modernen fügen sich achselzuckend, behalten dabei den "neuen Mann" aber als vages Ziel vor Augen. Die Postmodernen haben die Teile des "neuen Mannes", die sie gebrauchen konnten, schlicht integriert. Beide sind etwas argwöhnisch, dass mehr Gleichstellungspolitik sie schwächen könnte im männlichen rat race. So muss man wohl interpretieren, dass sogar über 70 Prozent dieser beiden fortschrittlichen Gruppen befürchten, die Gleichstellungspolitik könnte "über das Ziel hinausschießen".

Die Forderung nach "mehr Feminismus" schürt diese Angst offenkundig. Aber es gibt ja Konzepte für emanzipierte Männerpolitik, die Männern keineswegs Chancen nehmen will, sondern ihnen welche eröffnen möchte: von "Teilzeit für Chefs" bis "Männer in die Kitas". Nur, solange die Männer nicht klar sagen, was sie wollen, werden sie über vier Vätermonate mehr kaum hinauskommen. Wer nicht mehr so viel Feminismus will, der muss langsam mal mit echter Emanzipation für Männer um die Ecke kommen.

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34 Kommentare

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  • W
    Wütend

    @Anna: ein herrlicher Kommentar! Besonders die Playstation-Männer, die noch mit 40 infantil vor sich hindaddeln können für keine Frau der Welt attraktiv sein. Wenn Sie also für Ihre Meinung kritisiert werden, dann sicher von so nem bleichen Pantoffelhelden - also stehen Sie drüber :)

     

    Ob wir´s wollen oder nicht, es gibt eben bestimmte Erwartungshaltungen an das jeweils andere Geschlecht. So wie die allermeisten Männer z.B. lange Haare oder als Charakterzug das "Weiche" bei Frauen anziehender finden als harte Jack-Wolfskin-Kurzhaar-Frauen, finden die meisten Frauen heulende Luschis halt nicht ganz so anziehend. Jeder kann sich privat den Partnetr aussuchen, auf den er steht und deshalb ist eine diesbezügliche öffentliche Erörterung blanker Unsinn. Kein Unsinn hingegen ist die Gleichberechtigung im "öffentlichen" Leben, also bzgl. Gehalt und Karrierechancen. Man muss kein Feminist sein, um sich hier eine Gleichberechtigung zu wünschen. Ein gesundes Gerechtigkeitsempfinden reicht aus. Übrigens: Auch ich habe von meinem VATER gelernt, wie man bügelt und kocht. Und er ist von "alter Schule" und mit Sicherheit kein heulendes Weichei.

  • A
    Anna

    Da schreibe ich meinen allerersten Kommentar unter einen Artikel und werde gleich angegriffen. Deswegen habe ich mich das wohl sonst nie getraut, weil ich in dieser Art von Wortgewandtheit keine Übung habe. Da ich, als berufstätige Frau, aber auch keine Zeit habe mich intellektuell in diese Debatten reinzulesen, um dann rational diskutieren zu können, sage ich es mal mit meinen Worten auf emotionaler Ebene.

    Ich versuche zu verstehen, was eigentlich in unserer Welt schief läuft. Warum so viele Paare sich trennen, warum so viele meiner Freundinnen keinen passenden Partner finden, warum die Selbstverwirklichung so lange an erster Stelle steht, bis man dann irgendwann Mitte 30 merkt, dass man allein ist.

    In meiner Puppenstubenfantasie gibt es noch die perfekte Beziehung, in der beide Partner gleichberechtigt leben, aber dem anderen seine Rolle zugestehen. Also ich persönlich werde wohl nie mit einer Bohrmaschine umgehen können und genauso wenig brauche ich einen Mann der mir bei Sex and the City heulend im Arm liegt. Warum ignorieren wir, dass Männer und Frauen von Natur aus unterschiedlich sind? Was ist daran so schlimm?

    Nur als Warnung: Unter meinen Freundinnen (die natürlich alle genauso gut aussehend sind wie ich), nehme ich eine starke Tendenz zur gleichgeschlechtlichen Beziehung wahr, um das Bedürfnis nach Nähe und Verständnis zu stillen, seitdem die Männer verängstigt in ihre Höhlen zurückgekrochen sind und dort lieber Playstation spielen, als uns beim Tango zu führen.

    Und ja, ich habe heute Abend schon was vor. Ich gehe mit meinen schwulen Freunden Schuhe kaufen und lasse mich anschließend von ihnen zum Essen einladen. Können die sich ja leisten, sind schließlich immer noch Männer und verdienen mehr.

    Und morgen wandere ich nach Südamerika aus.

  • Q
    Querulant

    Vor Ideologien mit -us am Ende sollte man im vorsichtig sein...

  • N
    Nina

    Ann—Kathrin, da muss ich Dir recht geben: „Solange Frauen nicht lernen, ihre eigene Position zu reflektieren und Männer a priori als böse, gewaltätig, unterlegen, minderwertig, ja geradezu verachtenswert darzustellen, wird eine wirkliche Gleichberechtigungsbewegung wenig Aussicht auf Erfolg haben“

     

    Es ist wahr leider, dass Männer auch unglaublich von Frauen abgewertet wurden. Eine Wertschätzung der wundervollen männlichen Energie sieht jedenfalls anders aus. Man kann ja auch kaum erwarten selber wertgeschätzt zu werden, wenn man andere nur abwertet. Aber das waren halt die Anfangsfehler.

     

    Mark: ja, das stimmt Männer sind auch nur Menschen. Aber ich finde da hast Du etwas untertrieben..für mich aus weiblicher Sicht sind Männer die spannendsten Wesen überhaupt!

  • N
    Nina

    Ann—Kathrin, da muss ich Dir recht geben: „Solange Frauen nicht lernen, ihre eigene Position zu reflektieren und Männer a priori als böse, gewaltätig, unterlegen, minderwertig, ja geradezu verachtenswert darzustellen, wird eine wirkliche Gleichberechtigungsbewegung wenig Aussicht auf Erfolg haben“

     

    Es ist wahr leider, dass Männer auch unglaublich von Frauen abgewertet wurden. Eine Wertschätzung der wundervollen männlichen Energie sieht jedenfalls anders aus. Man kann ja auch kaum erwarten selber wertgeschätzt zu werden, wenn man andere nur abwertet. Aber das waren halt die Anfangsfehler.

     

    Mark: ja, das stimmt Männer sind auch nur Menschen. Aber ich finde da hast Du etwas untertrieben..für mich aus weiblicher Sicht sind Männer die spannendsten Wesen überhaupt!

  • V
    vic

    Anna, Du gutaussehende, starke Frau. Hast Du heute abend schon was vor?

  • T
    teo

    Die Kommentare hier sind ja wirklich zum piepen. Am schönsten finde ich den gleich doppelt veröffentlichten Kommentar von Anna: Eine starke Frau, die beschützt werden will. Herrlich! Vor wem eigentlich?

     

    Und gutaussehend ist sie natürlich. Das ist wichtig und unterscheidet sie grundsätzlich von den Frauen zum Beispiel der 50er Jahre. Die wollten weder gutaussehend sein noch beschützt werden, gell?

     

    Es ist offenbar nicht weit her mit der Emanzipation bei Frauen. Zu sehr viel mehr als zu "Sex and the city" hat es nicht gereicht: Schuhe kaufen und auf Mr. Right hoffen. Jämmerlich! Attraktive Frauen sind wirklich selten. Da sucht mann nach der Nadel im Heuhaufen. Typen wie Anna gibt es wie Sand am Meer: Frauen, die an unvorstellbarer Selbstüberschätzung leiden. Ach nee, leiden tun sie wohl nicht dran.

  • E
    Extreme-Softi

    Das Bild vom männlichen Teil der Gesellschaftsgehirn im Sinus-Institut Diagramm ist wirklich anschaulich. Auch Oestrichs Mannsbilder vom "Liftsestyle Macho", "grünen Postmaterialsten", modernen Abteilungleiter und postmodernen "anything goes" "Internet-Projektehuber" prickelten mir unter der Kopfhaut und fügten sich mit meinen Alltags Erfahrung und Entäuschung im Mann-Frau-Duett zusammen. Ich habe mich sofort eingeordnet und war zufrieden zu sehen, das ich nicht alleine sondern unter 31 Prozent hedonistischer Experimentalisten und flexibler Pragmatiker bin, obwohl ich glaube keine Angst vor Ideologien zu haben. Andere sehen mich sicherlich anders...aber egal ich habe mich dann gefragt:

     

    Auf Basis welcher Stadvierteln und Landstrichen das Sinus-Institut wohl zu so einer Mengenverteilung gekommen ist? Als ich erfuhr, dass laut Umfrage ein großer Teil meiner Typverwandten zusammen mit den Juppies nicht bereit sind "Gleichstellungspolitik" im "männlichen rat race" zu akzeptieren mit der Absicht Chancenungleicheits-Strukturen zu erhalten, war ich erschüttert.

     

    Dann dachte ich: Wenn spieltheoretische Psychologie so einseitig zu versexen ist, dann lässt

    sich auch behaupten, dass weibliche Institution dem Jungen in der Kita Nachteile verschafft und ihm dadurch zur "übermäßigen Begwegungdrang und Lautstärke" und so vielen F-Worten treibt(siehe Titelseitenartikel Christian Füller).

    Dass ihm die Füße einschlafen, weil mal wieder

    keine Ratte mit ihm rennen will und er erdann entweder aus der Geschichte rausfällt oder anscheinend seltener anpasst .

     

    Ich glaube in beiden Fällen geht es nicht auschließlich, um die Etablierung von Geschlechterrollen zum Nachteil des anderen.

    Männer und Mädchen, Frauen und und Jungen wollen gewinnen und sich messen, respektiert und geliebt werden, weil es nun mal Menschen sind.

     

    Also, die Behauptung rat racen sei ausschießlich ein Männerding, trägt somit eher zum Aufbau

    von Geschlechterrollen bei als zum Abbau. Heide Oestreichs' Aufforderung zur "Teilzeit für Chefs" und "Manner in Kitas", hört sich für meine Ohren sehr gut an, doch betrifft es eher den modernen als den postmodernen Mann, der ja sowieso "alles durchgehen lässt". Um "Feminismus zu vemeiden", müssen auch natürlich Männer den Mum aufbringen dem Chef ihre Vorstellungen von Arbeit und Leben näherzubringen. Doch wie sollen Männer oder Frauen in einer solchen Stellungen wirklich daran glauben, dass sich Systeme verändern lassen können, wenn es genau die sind, die begriffen haben dass der erfolgreichste und einfachste Weg von Kita's über Schulen usw. es ist, sich den instutionellen Spielregeln anzpassen, um sich selber Vorteile

    zu verschaffen?

     

    Wie auch immer, ich stimme Christian Füller's und Hand Bertam's Ansicht zu : es in der Familie

    zu machen wie die Pinguine und in Institutionen breiter Potentiale, seien sie von Männern und Frauen für was auch immer zu nutzen. Dabei sind Respekt und Unterschiedlichkeit sicherlich wichtige Punkte, die einem ermöglichen über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, Jedoch nur lange man darüber nicht zum Schluss kommt, es gäbe keine Gemeinsamkeiten und Respekt bedeute totschweigen.

     

    Frauen wie Männer sowie Institutionen sollten es nicht dabei belassen Erfolgsparolen im eigenen Lager gegenüber dem jeweils anders-typig oder anders-gesinnten zu poltern und Prinizipien walten lassen, sondern sich über eigene Verhärtungen klar zu werden und natürlich auch über was es sich zu bewahren lohnt.

     

    Ach ja ich würde ja zu gerne die Sinus Typen-Rasterung zu Frauen sehen mal sehen..

  • AW
    Alex W.

    Mmh, ja ... und was soll dieser Artikel eigentlich aussagen?

     

    Wenigstens bringen die Kommentare etwas Erkenntnisgewinn:

     

    »In der Frankfurter Rundschau fordert Alice Schwarzer hinsichtlich des internationalen Frauentags: "Schaffen wir ihn also endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März." Stattdessen sollte jeder Tag den "Menschen" gewidmet werden, "Frauen wie Männern."«

     

    Weise Worte von Alice Schwarzer, dass man so was noch erleben darf ...

  • D
    DocBenway

    @Anna: Wie es im angloamerikanischen Sprachraum heißt: You made my day.

    Ihr Machtwort verweist die werte Weiblichkeit so eindrucksvoll auf den vermeintlich biologisch prädestinierten Platz, daß die Bohlens und Bushidos dieser Welt plötzlich wie "wimmernde Hunde" daherkommen. Gäbe es nur mehr von ihrem Schlag, so bräuchte kein Mann Angst haben, jemals seine "Rolle in der Gesellschaft zu verlieren". Einjeder Kerl könnte seiner nativen Aufgabe nachkommen, Sie zu verführen und zu beschützen. Und sie könnten sich dann irgendwann durch Gebähren erkenntlich zeigen, um dann gemeinsam viele "echte Kerle" und hübsche Mädchen heranzuziehen. Wär das nicht schön? Lassen Sie sich diese (Puppenstuben-)Fantasien von niemandem ausreden, erst recht nicht von diesen Emanzen mit ihren "Gender-Debatten" und ihrem "Gleiches-Gehalt-Getue". Sind gewiß nur neidisch auf diese geballte Weiblichkeit und die 100%IQ.

  • M
    Mark

    Es gibt nur sehr sehr sehr wenige Frauen, die wirklich im Kopf rollenbilderfrei sind, die selbstbewusst sind und denen die Geschlechterdebatte weitesgehend egal ist, weil sie sich als Jugendliche schon von öden + - Debatten befreit haben. Sehr wenige, die unverkrampft einfach Mensch sein können und die in ihrem Leben genau das machen, worauf sie Lust haben und Männer als das betrachten, was sie sind: auch Menschen.

     

    Auch wenn das jetzt sicherlich viele nicht gut finden: Viele Frauen sind in bezug auf ihr Geschlecht und dessen gesellschaftliche Einbettung ab einem gewissen Punkt mindestens genauso verkrampft wie Männer. Die wirklich emanzipierte Frau ist genauso selten, wie der emanzipierte Mann. In Bezug auf "moderne Frauen finden keine passenden Partner" würde ich eher sagen: Sich auf halbem Weg befindende starke und berufsorientierte Frauen finden keine passenden Partner, weil sie oft selbst noch nicht in jener Identitäts-Balance angekommen sind, die Basis ist für den Aufbau einer vertrauensvollen und langfristigen Beziehung (ebenso wie die Männer.)

     

    Von den Medien wird eine solche Entwicklung ja auch nicht wirklich unterstützt. Da wird nach Supermodels gesucht, nicht nach coolen Forscherinnen und die neue Frau des Bauers fängt erstmal an, neue Bettwäsche zu kaufen und die Küche in Ordnung zu bringen.

     

    Würde gern mehr schreiben, aber Details führen hier zu weit. Nur soviel: Dass hier in Deutschland Millionen von emanzipierten, selbstbewussten und ausgeglichenen Frauen herumlaufen erscheint mir mehr ein Wunschbild zu sein, denn Realität. Und sicher: bei den Männern ist es wohl noch drastischer.

     

    Und für mich als Mann: Was ist meine Rolle? Na ich bin hier, lebe und freue mich ich brauche keine geschlechtsbasierte Identität, das ist von Vorgestern.

  • G
    gott

    Ich bin einfach für komplette gleichberechtigung. Der Begriff Feminist geht mir auf die nerven, weil ich dann immer an Alice Schwarzer denken muss. Ich finde diese Quotenregelungen übrigens ziemlich scheisse. Mon sollte für einen Posten einfach den geeignetesten Kandidaten nehmen.

  • M
    Mark

    Es gibt nur sehr sehr sehr wenige Frauen, die wirklich im Kopf rollenbilderfrei sind, die selbstbewusst sind und denen die Geschlechterdebatte weitesgehend egal ist, weil sie sich als Jugendliche schon von öden + - Debatten befreit haben. Sehr wenige, die unverkrampft einfach Mensch sein können und die in ihrem Leben genau das machen, worauf sie Lust haben und Männer als das betrachten, was sie sind: auch Menschen.

     

    Auch wenn das jetzt sicherlich viele nicht gut finden: Viele Frauen sind in bezug auf ihr Geschlecht und dessen gesellschaftliche Einbettung ab einem gewissen Punkt mindestens genauso verkrampft wie Männer. Die wirklich emanzipierte Frau ist genauso selten, wie der emanzipierte Mann. In Bezug auf "moderne Frauen finden keine passenden Partner" würde ich eher sagen: Sich auf halbem Weg befindende starke und berufsorientierte Frauen finden keine passenden Partner, weil sie oft selbst noch nicht in jener Identitäts-Balance angekommen sind, die Basis ist für den Aufbau einer vertrauensvollen und langfristigen Beziehung (ebenso wie die Männer.)

     

    Von den Medien wird eine solche Entwicklung ja auch nicht wirklich unterstützt. Da wird nach Supermodels gesucht, nicht nach coolen Forscherinnen und die neue Frau des Bauers fängt erstmal an, neue Bettwäsche zu kaufen und die Küche in Ordnung zu bringen.

     

    Würde gern mehr schreiben, aber Details führen hier zu weit. Nur soviel: Dass hier in Deutschland Millionen von emanzipierten, selbstbewussten und ausgeglichenen Frauen herumlaufen erscheint mir mehr ein Wunschbild zu sein, denn Realität. Und sicher: bei den Männern ist es wohl noch drastischer.

     

    Und für mich als Mann: Was ist meine Rolle? Na ich bin hier, lebe und freue mich ich brauche keine geschlechtsbasierte Identität, das ist von Vorgestern.

  • M
    MagretKuehlmann

    "Unterdrückung - Hauptlast der Kindererziehung?"

     

    Hier sträuben sich mir die Nackenhaare. Kinder sind etwas sehr Schönes und Bereicherndes, und ich kenne viele berufsqualifizierte Frauen, die liebend gerne auf ihren Bürojob verzichten würde, wenn sie dafür mehr Zeit für ihre Kinder hätten (auch mehr als der Mann), solange sie dafür abgesichert sind. Hier sehe ich eher das Problem (Arbeitsmarkt, Lohndruck usw.)

     

    Es muss endlich mal beachtet werden, dass es durchaus natürliche Unterschiede und Bedürfnisse der Geschlechter gibt. Selbstredend gilt das nicht automatisch für alle und schon erst recht nicht verpflichtend (nur um Missverständnissen vorzubeugen).

     

    Daher ist die zwangsweise und ideologische Gleichmacherei, die oft aus solche Formulierungen wie oben folgt, scharf abzulehnen. Der Staat soll für gleiche Rechte sorgen, und ansonsten Männlein und Weiblein bzw. die Gesellschaft nicht einer Gehirnwäsche unterziehen.

  • P
    pvnc

    Auch ich habe Schwierigkeiten mich "Feminist" zu nennen. Diese Bezeichnung, steht meiner Meinung nach, nur Frauen zu. Der Grund: Ich bin nicht betroffen. Ich werde nie weibliche Diskriminierungen erleben. Meine Motivationen für Feminismus einzutreten sind abstrakt und intellektuell, nie konkret oder persönlich.

     

    Oder kurz: Feminist ist ein Ehrentitel, den ich als Mann - bestenfalls - verliehen bekomme, den ich mir aber nicht selbst zuschreiben kann.

     

    Damit stehe ich vor dem Problem, dass mir eine griffige Bezeichnung für meine Einstellung fehlt.

     

    - "Moderner neuer Mann"? Klingt grauenvoll. Ich bin kein Hochglanzprospekt.

     

    - "Feminismus Sympatisant"? Mit Konotation "Bombenleger"? Nä...

     

    - "Humanist"? Trifft es für mich nicht.

     

    Ich bin für Vorschäge offen.

  • M
    MagretKuhlmann

    In der Frankfurter Rundschau fordert Alice Schwarzer hinsichtlich des internationalen Frauentags: "Schaffen wir ihn also endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März." Stattdessen sollte jeder Tag den "Menschen" gewidmet werden, "Frauen wie Männern."

     

    Dem kann ich nur zustimmen.

     

    @Anna: Das Entscheidende ist, die staatliche Bevormundung, Eingriffe in die Vertragsfreiheit und das "Gender Mainstreaming" kritisch zu hinterfragen. Frauen und Männer brauchen gleiche Rechte, aber nicht die künstliche Umformung durch den Staat.

  • A
    Anna

    Also ich, als gutaussehende, starke Frau habe so was von die Schnauze voll von postmodernen Memmen, die so rumzicken und sich in Gefühlskomplikationen suhlen, wie ein Schulmädchen. Frauen wollen beschützt werden und innerhalb dieses Schutzes beschützen. Haben nicht die meisten Männer Angst davor, ihre Rolle in der Gesellschaft zu verlieren? Wofür sind sie noch gut, wenn die Frau alles besser kann, Kinder kriegen, Karriere machen, verführen?

    Ich spüre, dass viele Männer in Duckposition gehen, wenn ihnen eine starke Frau gegenübersteht. Männer, bittebitte werdet wieder echte Kerle, bevor ihr alle zu wimmernden Hunden werdet oder im zweifelsfall Frauen heiratet, die mindestens 50%weniger IQ haben als ihr.

    Es ist eigentlich ganz einfach.

  • H
    HamburgerX

    "Feminismus" - dieser Begriff ist kontaminiert. Nicht nur, dass er Assoziationen zu anderen, nicht gerade positiven "-ismen" weckt, er hat sich auch in der bundesdeutschen Gegenwart einen Kontext gegeben, der oft für Männerfeindlichkeit, staatliche Bevormundung, Gesellschaftsspaltung und die Schaffung eines "neuen Mannes" mit der Brechstange steht.

     

    Im Übrigen ist das vorrange und unmittelbar ethisch relavante Ziel der Frauenbewegungen - die Gleichberechtigung der Geschlechter im Staatswesen - längt erreicht. Was die Gesellschaft daraus macht, sollte man ihr überlassen. Und wenn sich herauskrisitallisiert, dass bestimmte Rollen und Aufgabenverteilungen in der Gesellschaft stabil verankert bleiben, dann hat das ja auch vielleicht was Gutes, letztlich einen kulturellen Ausdruck.

     

    Daher sollte man sich mehr auf die Verbesserungen der Bedingungen der *Menschen* konzentrieren (Arbeitsbedingungen, Kinderfreundlichkeit usw.) statt speziell die für Männer oder Frauen, von Gleichstellungs-Zwang ganz zu schweigen. Welche Geschlechter welche Chancen mehr nutzen, sollte man der Gesellschaft überlassen bzw. der natürlichen Entwicklung. Wir brauchen eine Änderung der Perspektive, hin zu dem, was für jeden Menschen gut ist. Die Fixierung auf Gender-Kriterien funktioniert da oft kontraproduktiv.

     

    Ideologische Bemühungen, den neuen Menschen zu schaffen, haben außerdem schon oft genug Katastrophen angerichtet. Daher: Bitte weniger Ideologie und staatlich verordnete Geschlechter-Gleichmacherei, mehr konkrete Verbesserungen für die Menschen in diesem Land.

  • D
    DocBenway

    Da steckt bißerl was Progressives im Artikel, doch auch ne ganze Reihe echt seltsamer Thesen: Warum bitteschön sollte der Begriff "Feminist" ein "männerfeindliches Erbe" mit sich "herumschleppen"? Weil man damit automatisch "Tante Denunziante"(W.Droste) Alice Schwarzer und etwa ihre peinliche PorNo-Kampagne oder Riefenstahlschwärmereien assoziiert? Selbst schuld!

    Wo bleibt der Verweis, daß der Begriff "Gender" auch genutzt wurde, FeministInnen zu entkräften, den Kampf für die Frau für beendet zu erklären um stattdessen, ganz "postideologisch", einen "Dialog der Geschlechter" zu promoten?

    Was nimmt man denn hier zur Grundlage, um zu behaupten, "Fast zwei Drittel aller Männer dagegen wollen wirklich Gleichberechtigung mit ihrer Partnerin leben."? Eine Selbstauskunft. Und warum wird diese Bekundung nicht unter Zuhilfenahme der aufgelisteten Zahlen und Fakten als das enthüllt, was es ist: Heuchelei.

    Warum betreibt die Autorin über weite Teile des Textes Milieustudie, statt mal dahin zu schießen, wo es wirklich weh tut? Statt hier die feinen Unterschiede eines Zwei-Klassen-Chauvinismus auszubreiten, könnte man oder frau sich auch auf die Gemeinsamkeiten der sexistischen "Unterschichtsbespaßung" eines Mario Barths und des özdemirschen Pseudofeminismus stürzen.

    "Nur, solange die Männer nicht klar sagen, was sie wollen, werden sie über vier Vätermonate mehr kaum hinauskommen."

    Hier scheint der "Frauentag" willkommener Anlaß, sich mütterlich empathisch um die Belange der Männerwelt zu sorgen.

    Seien Sie beruhigt, Frau Oestreich, wenn Männer etwas wirklich wollen, so nehmen sie es sich in aller Regel.

  • A
    Anne-Kathrin

    "Doch die meisten Männer wollen gleichberechtigt mit Frauen leben. Warum sagen sie das nicht laut?"

     

    Das liegt vor allem daran, dass man kaum so laut sprechen kann, wie einem die Misandrie und die andauernde, geradezu endlose Wiederholung falscher Behauptungen, des als Feminismus getarnten Sexismus der Geschlechterkampfbewegung, entgegenschlägt.

     

    Solange Frauen nicht lernen, ihre eigene Position zu reflektieren und Männer a priori als böse, gewaltätig, unterlegen, minderwertig, ja geradezu verachtenswert darzustellen, wird eine wirkliche Gleichberechtigungsbewegung wenig Aussicht auf Erfolg haben.

  • KW
    Kurt W. Fleming

    Als ich Ende der 70er Jahre, da war ich Philosophie-Student in Leipzig, das Buch "Feminismus. Geschichte, Theorie, Praxis" von Jutta Menschik las, wurde ich nach, besser noch, während der Lektüre des Buches Feminist.

    Seitdem bekenne ich mich dazu und betrachte diese Selbstbezeichnung mitnichten als männerfeindlich.

     

    Ich kann mich als Mann erst dann als befreit ansehen, wenn auch die Frauen befreit sind von ihrer durch die Gesellschaft aufgezwungenen Zweit-Klassigkeit.

     

    Charles Fourier sagte mal: Der Grad der Emanzipation der Frau ist der Maßstab für den Grad der Emanzipation der Gesellschaft.

     

    Solange also Frauen unterdrückt sind (schlechtere Jobs, schlechtere Bezahlung, Hauptlast der Kindererziehung usw.), können wir Männer nicht zur Tagesordnung übergehen und sagen: wir sind doch schon befreit.

     

    Kurt W. Fleming, Leipzig

  • Q
    Querulant

    Tja, ich bin sehr wohl für Gleichberechtigung (sowohl gesellschaftlich als auch in einer Partnerschaft), aber vom Feminismus als Ideologie halte ich eben nicht viel.

     

    Der Feminismus hatte in Zeiten der schlimmsten Benachteiligungen von Frauen absolut seine Berechtigung. Nun wird es aber Zeit das Thema Gleichberechtigung nicht mehr so verbissen ideologisch zu sehen.

  • A
    Anna

    Also ich, als gutaussehende, starke Frau habe so was von die Schnauze voll von postmodernen Memmen, die so rumzicken und sich in Gefühlskomplikationen suhlen, wie ein Schulmädchen. Frauen wollen beschützt werden und innerhalb dieses Schutzes beschützen. Haben nicht die meisten Männer Angst davor, ihre Rolle in der Gesellschaft zu verlieren? Wofür sind sie noch gut, wenn die Frau alles besser kann, Kinder kriegen, Karriere machen, verführen?

    Ich spüre, dass viele Männer in Duckposition gehen, wenn ihnen eine starke Frau gegenübersteht. Männer, bittebitte werdet wieder echte Kerle, bevor ihr alle zu wimmernden Hunden werdet oder im zweifelsfall Frauen heiratet, die mindestens 50%weniger IQ haben als ihr.

    Es ist eigentlich ganz einfach.

  • K
    KarlovDutti

    Herrgott, was für ein sinnloses, hinfälliges Thema. Gibt es nichts wichtigeres für die taz, das berichtenswert scheint?

  • I
    ich

    Naja was heißt "wenn Männer nicht langsam genau sagen was sie wollen....". Ich meine, das Frauen heute "wissen was sie wollen" (was für viele immer noch eine Lebensfrage ist), hat sie 40 Jahre gekostet. Die sog. "neuen Männer/Väter" sind erst seit Anfang der 80er Jahre ein Thema bzw. überhaupt erst in Erscheinung getreten (was nicht heißen soll, dass es nicht vorher auch schon vereinzelt solche Männer/Väter gab). Also was erwartet man?

     

    Die Anforderungen mit denen sich viele Männer heute konfrontiert sind, stellen nicht nur imense Vereinbarkeitsprobleme an diese, d.h. sind nicht nur eine Frage der Identitätsfindung, sondern stellen diese auch in der Realität, d.h. in der praktischen Umsetzung vor eine teils kaum zu bewältigende Herausforderung.

     

    Wir befinden uns mMn. derzeit in einer Zeit des Umbruchs. Solcher wesentlicher Wandel kann aber nicht von heute auf morgen geschehen, sondern braucht Zeit, denn nicht nur die Strukturen des Arbeitsmarktes, der nach wie vor auf die männliche Erwerbsbiografie hin ausgerichtet sind, müssen sich verändern, sondern auch die Art und Weise wie die Restgesellschaft über derartige "moderne" Männer denkt. Es fehlen teils die Vorbilder in der Realität, die erst aktuell mühevoll und mit viel Kraft von der aktuellen Männergeneration geschaffen werden müssen, aber auch an Akzeptanz der Frauen. Denn zwischen dem Einfordern eines "modernen" Mannes bzw. einer egalitären Partnerschaft und der praktischen Umsetzung liegt eben eine Kluft. Es gibt auch heute noch genug Frauen (wie Männer) die an einem "traditionellen" Rollenbild festhalten bzw. Frauen die noch nicht wissen, wie sie mit modernen Männern umgehen sollen, nicht wissen, ob sie solch einen überhaupt wollen. Nicht jede Frau muss per se emanzipiert sein, ihre Ziele/Wünsche in einer emanzipatorischen Lebensführung erfüllt sehen etc.

     

    Dieser Prozess ist nicht etwas, was nur auf Seiten der Männer ablaufen kann/muss, sondern etwas ist, was auch durch Frauen weiter gefördert werden sollte. Ob und in wieweit sich hier Dinge verändern, hängt immer von beiden Geschlechtern und deren Einfluss auf den familialen, politischen und wirtschaftlichen Bereich ab.

    Ob es zu einer Entwicklung in Richtung egalitärerer Geschlechterrollen bzw. Rollenteilung innerhalb von Paarbeziehungen kommt, hängt sowohl von den äußeren Rahmenbedingungen als auch dem Engagement beider Geschlechter ab, sich für diese einzusetzen. Zwischen beiden Seiten besteht hier mMn. eine starke Reziprozität.

  • D
    dirk

    Jetzt wissen wir endlich, wie die "neuen Männer" ticken. Danke, Heide Oestereich, dass Du uns zeigst, was Männlichkeit heute für uns bedeutet.

  • A
    Anne-Kathrin

    "Doch die meisten Männer wollen gleichberechtigt mit Frauen leben. Warum sagen sie das nicht laut?"

     

    Das liegt vor allem daran, dass man kaum so laut sprechen kann, wie einem die Misandrie und die andauernde, geradezu endlose Wiederholung falscher Behauptungen, des als Feminismus getarnten Sexismus der Geschlechterkampfbewegung, entgegenschlägt.

     

    Solange Frauen nicht lernen, ihre eigene Position zu reflektieren und Männer a priori als böse, gewaltätig, unterlegen, minderwertig, ja geradezu verachtenswert darzustellen, wird eine wirkliche Gleichberechtigungsbewegung wenig Aussicht auf Erfolg haben.

  • JC
    joe conte

    Warum sollte sich ein Mann Feminist nennen? Würde dies ihn glaubwürdiger machen? Sie nennen den Klamauk-Macher Schmidt und sind fast begeistert, dass er es tut. Herr Schmidt ist eine dehnbare Persönlichkeit, die wie viele im Mediengeschäft zunächst des Geldes wegen etwas tut. Weiter. Wie erklären Sie sich, dass ich eingebettet in einer italienischen Familie, all jene Aufgaben bewältigen kann wie Waschen, Putzen, Bügeln, Kochen und einrichten und sogar meisterlich!? Beigebracht hat mir das Meist mein Vater. Meine Mutter war eigentlich nicht sehr darauf erpicht. Es kommt immer auf das Wesen der Menschen an, ob und wie eine Entwicklung möglich ist. Es gibt heute eine ganze Reihe von sogenannten Feministinnen und weichgespülten Männern, die an seelischer Hässlichkeit nicht zu übertreffen sind, aber glauben auf einem guten Weg zu sein. Rülpsend und furzend bahnen sich den Weg frei und meinen dies sei Gleichberechtigung, schamlos ausgedrückt, aber auf den Punkt gebracht. Eine interessante Betrachtung: ist die gesellschaftliche Schicht, der man angehört nicht wesentlich für den Umgang zwischen Frau und Mann? Sind die Unterschiede dort wo mehr Bildung und finanzielle Stärke vorhanden sind am kleinsten, wenn überhaupt vorhanden? Können Unterschiede zu Ungunsten der Frau durch Klassenkampf-Methodik abgebaut und beseitigt werden? Ich vermag keine Antwort darauf zu geben. Nur Zweifel drängen sich bei mir auf. Aber Frau Oestreich Sie könnten kraft Ihrer Funktion ein wenig tiefer gehen und etwas zutage fördern.

     

    Dank + Gruß

  • TS
    Thomas Sch.

    Ein Gentleman wird einer Frau immer das Gefühl geben, attraktiv und begehrenswert zu sein. Da jammern wir nicht rum.

  • HS
    Horst Schmeil

    Es ist schon erstaunlich, dass in der massiven Form am Weltfrauentag mehr über die Gleichstellung und Gleichwertigkeit der Männer, insbesondere Väter, geschrieben wird, als über angebliche Opferrollen der Frauen.

    Es ist ein Zeichen dafür, das Politik und Journalismus endlich aufgewacht sind und sich von Leerformeln vom übermächtigen Patriarchat mit Hilfe falschen Zahlenmaterials zu emanzipieren beginnen und damit in der Öffentlichkeit den Weg freimachen für eine Geschlechterdemokratie, die auch auf gegenseitigem Zuhören und Wertschätzen in der jeweiligen Andersartigkeit beruht.

     

    Dass das am Weltfrauentag zum Thema gemacht wird, lässt hoffen, dass wir gemeinsam eine emamzipierte Gesellschaft in Deutschland entwickeln können. Die Zeit ist reif dafür. Die Femokratie hat eben ausgedient.

     

    Horst Schmeil

    Kind-Vater-Mutter-Begegnungsstätte Ketzin

  • S
    sub

    Ich bin Feminist und war es schon bevor ich wusste, dass es dafür einen Begriff gibt. Ich versteh die Aufregung nicht, der Männer, die sich durch den Feminismus diskriminiert fühlen. Das ist sowas von Abseits der Realitäten.

  • RS
    Rita Süßmuth-Fan

    Generell fällt mir auf, dass die fraktion der "total positiv verordneten emotionen", zu der sich ja männchen und frauchen gleichberechtigt zusammengefunden haben, es sich oftmals zu leicht macht, wenn jeder kritiker menschlicher charakterschwächen und laster schwuppdiwupp in die sumpfige "anti-feminismus-ecke" abgeschoben wird.

     

    Das kann doch die verbrechen und brutalitäten der ca. 500 aufseherinnen und kommandeusen im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück vor 70 jahren nicht vergessen machen, oder etwa doch?

     

    Gäbe es eine direktwahl für das repräsentativamt des/der bundespräsidenten/in, würde ich als linksorientierter zeitgenosse Frau Professorin Rita Süßmuth wählen, da sie sich wie keine zweite in diesem lande für die integration von zuwanderern sowie ein integratives schulsystem ohne hauptschulghettos engagiert. Das verdient respekt, dank und anerkennung!

     

    Dafür lasse ich Frau Professorin auch gerne die dienstwagen-affäre von 1991, die ihr gatte verzapft haben soll, und den helikopter-flug mit der flugbereitschaft der bundeswehr in die Schweiz 1996 durchgehen.

     

    Zurücktreten muss, wer sich volltrunken ans steuer setzt, und nicht gewählt wird, wer sich für zwangsarbeit stark macht, also: "Spieglein, spieglein an der wand, wer ist die kompetenteste und progressivste im ganzen land?" - "Mein sohn, weißt du es nicht schon längst, sie heißt Frau Professorin Süßmuth, und sie ist 1000 x kompetenter und progressiver als die damen Merkel, Kraft & Käßmann zusammenaddiert!

  • JO
    Johnny Odenwald

    "Sie wollen eine starke Frau, die ebenso wendig ist wie sie."

     

    Das ist der Punkt, an dem das Ganze dann oft scheitert. "Feministische" Positionen, die dieses sog. "postmoderne" Männerbild zulassen, sowie die Bereitschaft und Konsequenz, diese auch zu leben, sind z.B. in der Generation der heute 20- bis 30-jährigen Frauen leider weit weniger verbreitet als meistens in der Öffentlichkeit angenommen.

  • MF
    Martha Fischer

    Die Indizierung von Sinus gaukelt damit einerseits eine Gleichstellung vor, die sich faktisch nicht wiederfindet (und doch wird die Studie meist nur so zitiert: den Macho gibt es nicht mehr) - und belegt damit eigentlich nur das, was Connell vor über zehn Jahren bereits als "hegemoniale Männlichkeit" bezeichnet hat. Und wir sollten uns warm anziehen, dass eine "Männer-Taz" zum Frauentag nicht auch schon die diskursive Vereinnahmung des Feminismus darstellt...