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■ Schöner lebenDer gute Vorsatz

„Tonight I'm gonna party like it's 1999“, sang der Mann, der heute ein Symbol ist, damals aber noch Prince hieß. Damals, das war 1982. Ich war zehn Jahre alt, meine Eltern hatten uns gerade ein Haus gebaut und prozessierten gegen den Makler. Wenn sie nicht prozessierten, saßen sie im Wohnzimmer und hörten sich eine Golden-Sixties-Kassette mit Big Band-Instrumentalversionen von „Moon River“, „Ballade pour Angeline“ und dem jüngst recycelten „If you could read my mind“ an. Der Plattenspieler, den mein Vater in der METRO erstanden hatte (“Ein echtes Schnäppchen, von 900 auf 200 Mark runtergesetzt!“), verstaubte in der Ecke. Denn meine Eltern wußten genauso wenig wie ich, daß zum Abspielen ihrer Freddie-Quinn- und Beatles-Platten ein Verstärker vonnöten war. So wurde angenommen, daß das Schnäppchen defekt war, und es diente von nun an als Ablage für Häkeldeckchen und Blumenvase. Als ich alt genug war, um zu begreifen, daß zwischen MM-Ausgang und Lautsprecherbox eine Endstufe gehört – also etwa vier Jahre später – überzeugte ich meine Eltern davon, das nutzlose Schnäppchen an mich abzutreten. Und nun, da ich diesen Text schreibe, quälen mich Gewissensbisse, so daß mein Vorsatz für das neue Jahr nur lauten kann: Ich kaufe meinen Eltern eine Stereoanlage. Tim Ingold

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