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■ Der gemeine Deutsche in der UmfrageFröhlich und politikverdrossen ins neue Jahr

Berlin (dpa) – Nur 30 Prozent der Bürger in den neuen Bundesländern halten die Demokratie des Grundgesetzes für verteidigungswert. In Westdeutschland sind es dagegen mehr als zwei Drittel der Menschen. Die soziale Marktwirtschaft lehnen zwei Drittel der Ostdeutschen ab und sprechen sich statt dessen für einen dritten Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus aus. Das geht aus der alljährlich von dem Institut für Demoskopie in Allensbach erhobenen Neujahrsumfrage hervor, deren Ergebnisse Institutschefin Elisabeth Noelle-Neumann im Rundfunksender Hundert,6 vorstellte.

Im Vergleich zur Jahreswende 1996/97 sind die Deutschen optimistischer geworden. 46 Prozent gehen, wie Allensbach ermittelte, mit Hoffnungen ins neue Jahr. Vor zwölf Monaten waren es 43 Prozent. Das Maß der Politikverdrossenheit ist dem Umfrageergebnis zufolge weiter gestiegen. 57 Prozent der Menschen zeigten sich unzufrieden mit den Parteien. Wären jetzt Bundestagswahlen, würde eine Koalition von SPD und Grünen die Regierung bilden, ermittelte Allensbach. Sie läge um zehn Prozent vor CDU/CSU und FDP.

Für 58,8 Prozent der Befragten ist die Arbeitslosigkeit das größte Problem im Land. Knapp 52 Prozent sorgen sich um die Perspektiven der jungen Generation. Die Angst vor Verbrechen rangiert mit fast 48 Prozent auf Platz drei der Sorgenliste. Danach stehen die Unsicherheiten bei der Gesundheitsversorgung mit 47,3 Prozent und die Unruhe über die zunehmende Roheit und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen mit 46,5 Prozent.

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