Der fünfte Verdächtige: Noch ein Pokerräuber festgenommen
Die Polizei glaubt, einen der Hintermänner des Überfalls erwischt zu haben.
Ein mutmaßlicher Organisator des Raubüberfalls auf das Pokerturnier im Hyatt-Hotel vor gut zwei Wochen ist gefasst. Nach Angaben der Polizei wurde am Sonntagabend ein 28-jähriger Mann festgenommen, der das Fluchtauto gefahren haben soll. Es soll sich um einen Verwandten eines bereits verhafteten Pokerräubers handeln. Damit sind nun fünf Männer in Haft, die an dem Überfall beteiligt gewesen sein sollen. Die Beute in Höhe von einer Viertelmillion Euro ist noch nicht wiederaufgetaucht.
Möglicherweise waren weitere Personen an dem Überfall beteiligt. Im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch: "Die Ermittlungen gehen weiter - auch was die Zahl der Beteiligten angeht." Es werde nach möglichen weiteren Auftraggebern und Hintermännern gesucht.
Welche Rolle jener Mann gespielt hat, der am 12. März festgenommen und am Tag danach freigelassen wurde, ist noch unklar. Bei ihm fand die Polizei einen Zettel mit sechs Namen, von denen drei zu den bislang bekannten Räubern gehören. Glietsch sagte, es sei davon auszugehen, dass der Zettel "im Zusammenhang mit der Tat und den Tatbeteiligten steht".
Unklar ist ebenso, ob der Überfall durch Mitglieder der organisierten Kriminalität beauftragt wurde. Laut Ermittlern stehen zwei miteinander verfeindete Großfamilien im Mittelpunkt der Untersuchungen. Videoaufnahmen und Teilnehmerlisten zufolge nahm auch ein Mitglied der einen Familie an dem Turnier teil. Die Angaben wollten weder Polizei noch Staatsanwaltschaft offiziell bestätigen.
Die vier mutmaßlichen Räuber hatten am 6. März das Pokerturnier vor laufender Kamera überfallen; sie wurden in der vergangenen Woche gefasst. Einer stellte sich selbst und machte Angaben zu den anderen. Bei einer Straßenkontrolle wurde ein zweiter Mann festgenommen. Die letzten beiden hatten sich ins Ausland abgesetzt und sich bei ihrer Rückkehr nach Deutschland den Fahndern gestellt. Die vier Tatverdächtigen sind zwischen 18 und 21 Jahre alt. LRS
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