: Der das Blut gefrieren ließ
MUSIK Die amerikanische Trash-Metal-Band Slayer verlor ihren Gitarristen Jeff Hanneman
WASHINGTON taz/dpa | Jeff Hanneman, Gitarrist und Mitbegründer der Thrash-Metal-Band Slayer, starb am Donnerstag in einem Krankenhaus an Leberversagen. Er war nur 49 Jahre alt. „Slayer ist am Boden zerstört, mitteilen zu müssen, dass ihr Bandmitglied und Bruder Jeff Hanneman heute Morgen gegen 11.00 Uhr in der Nähe seines Wohnorts in Südkalifornien gestorben ist“, schrieb die Band auf ihrer Facebook-Seite. In der Thrash-Metal-Szene gilt Slayer (deutsch: Schlächter) seit Jahrzehnten als Institution.
Slayer waren nicht nur laut. Sie waren infernalisch laut. Das kalifornische Quartett lieferte in seinen Konzerten eine ungute Vorstellung davon, wie sich die Hölle anfühlen könnte. Von heute aus gesehen ist „Reign in Blood“, ihr drittes Album, ein Genre-Klassiker, ein Meisterwerk dessen, was man Thrash-Metal nennt. Metal in Mach-3-Geschwindigkeit. Das wechselseitige Achterbahn-Gitarrendelirium der beiden Äxteschwinger Kerry King und Jeff Hanneman machte aus jedem Slayersong einen Dreierlooping. Das Dagga-Dagga der Gitarre von Hanneman, seine antiklimatischen Soli, der Dauereinsatz des Wimmerhakens, schwindelfreie Läufe und ein Jaulen, das alle Blutkörper zum Frieren bringen konnte, prägte sich den Zuhörenden tief ein. Nachruf auf taz.de