■ Der amtliche Übersetzer fehlte: Prozeß gegen Hofer im Iran vertagt
Dubai (AP) – Der neu aufgerollte Prozeß gegen den deutschen Geschäftsmann Helmut Hofer im Iran ist schon nach wenigen Minuten auf den 11. August vertagt worden. Das Gericht in Teheran traf diese Entscheidung gestern, weil kein amtlicher Übersetzer zur Verfügung stand. Der 54jährige wurde im Januar 1998 wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs mit einer islamischen Medizinstudentin zum Tode verurteilt. Im Februar dieses Jahres annullierte der Oberste Gerichtshof das Urteil und ordnete eine Wiederaufnahme des Verfahrens an. Anfang April wurde Hofer gegen Kaution freigelassen, zugleich aber angewiesen, bis zu einem neuen Prozeß im Iran zu bleiben.
Hofers Anwalt Naser Taheri kündigte erneut den Gang vor das Oberste Gericht an, falls der Prozeß mit einem Schuldspruch enden werde. Die Bundesregierung hat gewarnt, daß eine Hinrichtung Hofers zu einer schweren Belastung der bilateralen Beziehungen führen würde. Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Irans in Europa. Kommentar Seite 12
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