Der Wochenendkrimi: Der letzte Schuss geht daneben

Nach fast 20 Jahren geht die Rosa-Roth-Reihe im ZDF zu Ende. Leider ist die Story des letzten Falls für Iris Berbens Figur zu konstruiert.

Rosa Roth (Iris Berben) in ihrem letzten Fall. Bild: ZDF/Stephanie Kulbach

Vor Kurzem redete alle Welt vom Ende der US-Serie „Breaking Bad“. Bei „Rosa Roth“, der ZDF-Serie um die von Iris Berben gespielte Kommissarin, wird sich kein vergleichbarer Hype einstellen. Auch wenn am Samstag, nach fast 20 Jahren, die letzte Folge ausgestrahlt wird.

Wer diesen 31. Roth-Film (Buch: Thorsten Wettcke, Regie: Hannu Salonen) anschaut, wird wissen warum: „Der Schuss“ ging daneben. Ein überkonstruierter Fall wird mit nichtsagenden Bildern aus dem Zeitraffer versehen. Dazu läuft Musik für Leute, die Musik verachten, und keiner der Dialoge im Film bleibt als scharf oder gewitzt in Erinnerung.

Darum geht es: Rosa Roth sagt vor Gericht gegen den russischen (hier gleichbedeutend mit bösen) Unternehmer Nikolai Raskow (Hans-Michael Rehberg) aus. Seit ihr Lebensgefährte in den 1990ern erschossen wurde, glaubt sie, dass Raskow für diesen Mord verantwortlich ist. Sie wittert nun ihre Chance, ihn dingfest zu machen. Klappt aber nicht.

„Rosa Roth – Der Schuss“; Sa., 20.15 Uhr, ZDF

Nach der Verhandlung wird sie zu einem Entführungsfall gerufen und schießt im Affekt auf die Tochter des vermeintlichen Kidnappers Gruber (Devid Striesow). Die Tochter Grubers ist gleichzeitig das Pflegekind von Raskows Anwältin.

Devid Striesow kompensiert die Schalheit

Roth düst aufgelöst und erschüttert von ihrer Tat ans Meer, wo sie sich unter dem Reetdach einer kleinen Pension mit Vorwürfen quält. Alle anderen Beteiligten – Vater, Pflegeeltern, Raskow – treffen höchst betroffen im Klinikum aufeinander, wo Ärzte um das Leben des Kindes kämpfen. Auch Roth stößt nach ihrer Auszeit dazu. Sie ermittelt, während parallel intern gegen sie ermittelt wird.

Spannend? Ein wenig. Aber gleichzeitig hat sich in der ganzen Darstellung seit dem Roth-Beginn im Jahr 1994 anscheinend nichts verändert. Der Film sieht aus, wie Hunderte vor ihm und hoffentlich nicht so viele danach. Einzig das im Laufe des Filmes immer intensiver werdende Spiel von Devid Striesow kompensiert für dieses schale Stück.

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