: Der Warnstreik ruft
■ Heute und morgen erste Protestaktionen: Alle Bezirksämter bis 10 Uhr lahmgelegt
Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes gibt es heute erstmals auch in Berlin Warnstreiks. Die Gewerkschaften ÖTV, GEW, GdP und DAG wollen von Dienstbeginn bis 10 Uhr alle Bezirksämter lahmlegen. Die Mitarbeiter werden am Morgen vor das Alte Stadthaus, den Sitz der Senatsinnenverwaltung, ziehen.
Etliche Mitarbeiter in Senats- und Bundesdienststellen wollen von 11.30 bis 13 Uhr die Arbeit niederlegen. Die Finanzämter schließen zwischen 12 und 13 Uhr. Darüber hinaus wird es zu Aktionen in Krankenhäusern kommen. Bei den Kindertagesstätten gibt es Aktionen in Prenzlauer Berg, Mitte, Charlottenburg, Kreuzberg, Wedding und Spandau.
Auch die Berliner Stadtreinigung wurde aufgerufen, sich mit Betriebsbeginn für mehrere Stunden am Warnstreik für einen Tarifabschluß im öffentlichen Dienst zu beteiligen.
Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist erst für morgen ein umfassender Warnstreik geplant. Die zur Deutschen Bahn AG gehörende S-Bahn wird wie gewohnt fahren.
Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften im Vorfeld der am Dienstag in Stuttgart beginnenden vierten Verhandlungsrunde den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber erhöhen. Diese haben für die bundesweit rund 3,2 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bislang kein konkretes Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaften wollen ein Paket mit einem Gesamtvolumen von 4,5 Prozent durchsetzen, das in erster Linie der Beschäftigungssicherung und der Angleichung der Osttarife an Westniveau dienen soll.
Die Gewerkschaften rufen die Beschäftigten für 8 Uhr morgens zu einem Sternmarsch zum Alten Stadthaus in Berlin-Mitte auf.
Auch in vielen Brandenburger Städten wie Potsdam, Cottbus, Finsterwalde, Spreewald, Schwedt/Oder und Strausberg ist ebenfalls mit Beeinträchtigungen des öffentlichen Nahverkehrs zu rechnen. dpa/ADN
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