: Der Traum vom Thron
■ Der THW Kiel erreicht das Halbfinale der Champions League
Der deutsche Handballmeister THW Kiel kann weiter von Europas Handball-Thron träumen. „Ich habe ja immer gehofft, einmal ein Finale gegen Barcelona zu gewinnen. Daher wünsche ich mir eine der beiden anderen Mannschaften für das Halbfinale, auch wenn das alles Weltklassemannschaften sind“, sagte Trainer Zvonimir Serdarusic vor der morgen stattfindenden Auslosung in Wien. Zuvor sicherten sich seine Schützlinge am Sonnabend trotz einer Niederlage beim jugoslawischen Titelträger Lovcen Cetinje den Einzug ins Halbfinale. Eine Woche nach dem 35:22-Erfolg im Hinspiel reichte für die Kieler in Montenegro ein 24:29 zum Weiterkommen, doch traurig waren sie darüber nicht. „Eine souveräne Vorstellung. Es gab einige schlimme Fouls, aber die Jungs haben mit Mut gespielt“, lobte Serdarusic und klagte über die harte Gangweise der Gastgeber: „Das hatte mit Handball nichts mehr zu tun.“
Nenad Perunicic mit 8 Toren und Stefan Lövgren mit 6 Treffern waren die besten Werfer des THW, der am Ende einen Gang zurückschaltete. „Wir sind weiter und haben keine Verletzten zu beklagen“, meinte Uwe Schwenker, Manager der Kieler. Der THW, der ohne Kapitän Magnus Wislander angetreten war, ließ sich von den 2000 Zuschauern in der ausverkauften Halle nicht beirren. Nach dem Wechsel drehten die Gastgeber auf und kamen zu einem verdienten Sieg. Titelverteidiger Barcelona zog mit zwei Siegen über Badel Zagreb in die nächste Runde ein. Außerdem sind noch Celje Pivovarna Lasko aus Slowenien und wohl Portland San Antonio im Topf. Die nächsten Champions League-Spiele finden am 24./25. März statt, die Rückspiele steigen am 31. März/1. April.
Ebenfalls am Samstag erreichte der Bundesliga-Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger durch einen 22:20-Sieg bei Fotex Veszprem. Der Vizemeister erwischte einen schwachen Start und lag nach elf Minuten mit 1:5 im Rückstand. Vor 3000 Zuschauern waren Torhüter Jan Holpert und der Däne Lars Christiansen mit acht Toren die besten SG-Akteure. „Das war ein sehr glücklicher Sieg“, befand Trainer Erik Veje Rasmussen.
Günter Schulz
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