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Der „Tequila-Effekt“

■ IWF verspricht Mexiko Notkredit

Mexiko-Stadt/Washington (AFP/dpa/taz) – Zur Überwindung der schweren Finanzkrise Mexikos hat der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Notkredit in Aussicht gestellt. Das von der mexikanischen Regierung vorgelegte Sparprogramm stelle eine solide Basis dar, sagte IWF-Direktor Michel Camdessus am Freitag abend in Washington. Über den Notkredit, dessen mögliche Höhe nicht bekanntgegeben wurde, solle in der kommenden Woche beraten werden. Japan will Mexiko zwischen einer halben und einer Milliarde US-Dollar Kredit einräumen.

Die kurze Erholung des Peso, die der Vorstellung des Sparprogramms vor New Yorker Bankern am Donnerstag folgte, ist schon wieder vorbei. Am Freitag gab es 6,00 bis 6,20 Pesos für den Dollar, 50 Centavos mehr als noch am Donnerstag. Ein IWF-Kredit könnte, so hoffen Finanzexperten, das Vertrauen ausländischer Investoren allerdings wieder stärken.

Der mexikanische Oppositionspolitiker Cuauhtémoc Cárdenas machte Staatschef Zedillo für die Krise verantwortlich und forderte Neuwahlen oder eine Regierungsumbildung. In anderen lateinamerikanischen Ländern geht unterdessen die Angst vor einer Ansteckung mit dem mexikanischen Krisenvirus um. In Brasilien dementierte der Regierungssprecher Gerüchte über eine bevorstehende Währungsabwertung. Der argentinische Finanzminister Cavallo will nach New York reisen, um Investoren zu versichern, daß der Fall Argentinien aber auch gar nichts mit dem Fall Mexiko zu tun habe.

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