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Der Sonntaz-StreitÜberfördern wir unsere Kinder?

Am 1. Juni ist internationaler Kindertag. Haben unsere Kinder überhaupt Zeit, ihn zu feiern oder ist ihr Terminkalender zu voll?

Zeit zum Entspannen? Ja, aber bitte nach Plan. Bild: dpa

Stellen wir uns folgendes Familienszenario vor: Moritz ist neun. Mit Lego baut er Städte und Raumschiffe, deshalb wird er später mal Ingenieur. Sagt sein Vater. Moritz bekommt jetzt auch Konversationsunterricht in Englisch bei einer Muttersprachlerin und geht zur Klavierstunde. Je früher, desto besser. Alle entscheiden, was gut ist für ihn. Aber was will eigentlich Moritz?

Oder folgende Situation: Die Eltern der zehnjährigen Katharina legen viel Wert darauf, dass ihre Tochter am Nachmittag einen Ausgleich zum strikt geregelten Ablauf in der Schule hat. Katharina hat keine festen Termine, sie spielt oft im Garten, malt oder trifft sich mit Freunden. Die Eltern möchten, dass sie selbst entscheidet, worauf sie am Nachmittag Lust hat, damit sie sich nach der Schule und den Hausaufgaben erholen kann.

Eltern wollen in der Regel nur das Beste für ihr Kind und möchten ihm Freizeitangebote ermöglichen. Diese beginnen häufig schon im Kindergarten. Der Pädagoge und Autor Salman Ansari kritisiert diese „Akademisierung der Kindheit“. Andere hingegen – vor allem Entwicklungspsychologen – sagen, dass Kinder so früh wie möglich gefördert werden müssen, weil sie in den ersten Lebensjahren besonders aufnahmefähig seien. Mit Überförderung habe das nichts zu tun. Ihrer Meinung nach können gerade durch frühe Förderung Persönlichkeit und Fähigkeiten optimal entfaltet werden.

Allgemeiner Konsens ist: Kinder, die beispielsweise einen zweisprachigen Kindergarten besuchen, lernen die zweite Sprache leicht nebenbei, weil sie ein Teil ihres Alltags ist.

Seit der Veröffentlichung der schlechten Ergebnisse der Pisa-Studie ist das Vertrauen von Eltern in das deutsche Schulsystem zurückgegangen. Die Schule als Institution wird seit Jahren in der Öffentlichkeit stark kritisiert, Panik bei den Eltern macht sich breit, dass der Unterricht allein nicht ausreichend sei, um ihren Kindern das nötige Wissen zu vermitteln. Private Anbieter von Frühförderprogrammen sind heute gefragt wie nie. Eltern sind zunehmend bereit, Geld und Zeit in die Zukunft ihrer Kinder zu investieren.

Die Antworten auf den sonntaz-Streit lesen Sie am 1./2. Juni in der neuen taz.am wochenende. Mit großen Reportagen, spannenden Geschichten und den entscheidenden kleinen Nebensachen. Mit dem, was aus der Woche bleibt und dem, was in der nächsten kommt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Am 1. Juni ist internationaler Kindertag. Was die Kinder selbst können und möchten, kann man manchmal nur erraten. Wir denken deshalb darüber nach, was Kindheit heute bedeutet. Wie viel sollte man fördern? Mit welchen Mitteln? Zu welchem Zeitpunkt? Wir wollen wissen: Kann man es richtig machen? Oder zumindest weniger falsch? Wer legt eigentlich fest, was falsch ist? Existiert er, der gesunde Mix aus Angeboten und Freiraum?

Was meinen Sie: Überfördern wir unsere Kinder?

Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 1./2. Juni. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Oder schicken Sie uns bis Mittwoch, 29. Mai eine Mail an: streit@taz.de

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21 Kommentare

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  • R
    Ruffels

    @Eleonore

    Nein, 100 HartzIV Haushalte habe ich noch nicht besucht, aber sicher knapp 2 Dutzend. Ein nicht geringer Teil unserer Bekannten/Freunde lebt von Hartz IV (größtenteils Lateinamerikaner, Iraner, Türken mit mindestens 2-3 Kindern)und keine dieser Familien ist arm.Ich behaupte nicht, dass man mit HartIV große Sprünge machen kann, arm ist ein HartzIV Empfänger definitv nicht. Und das Beispiel mit dem Haus hat auch rein gar nichts mit Neid zu tun, sondern soll aufzeigen, wie angeblich arme Menschen in Deutschland so leben.

    Ach ja, zu Fünftens: sind nicht vielleicht Sie die Populistin?

  • E
    Eleonore

    Ruffels, abwegiges Neidbeispiel. Erstens sind die Konstellationen mit vier Kindern nicht die Regel. Zweitens kennen sie deren Haushaltsplan nicht, wonach am Monatsende nichts übrigbleiben dürfte, entsprechende Prekariatsbsp. entnehmen Sie bitte einer ör TV-Dokumentation zu HartzIV Ihrer Wahl. Drittens kann man mit HartzIV kein Haus abzahlen, sie waren somit entweder zuvor Eigentümer oder wohnen zur Miete und die grösse ist für die Fam noch angemessen, Sie hingegen können Ihr Häusschen abzahlen und IEgentümer werden. Viertens bleibt nochmals festzuhalten, dass solche Bsp. nicht die Regel sind, besuchen Sie mal 100 HartzIV-Haushalte privat. Fünftens: Sie sind Populist und haben keine Ahnung!

  • R
    Ruffels

    @Franziska: menschenünwürdiges Leben mit Harz IV? Da muss ich aber noch mal lachen. Sie scheinen gar nicht zu wissen, wie man einer mit Harz IV in D lebt. Kleines Beispiel aus meiner Nachbarschaft: Randlage deutsche Grossstadt, Familie mit 4Kinder, Harz IV, leben zur Miete im fast neuwertigen Reihenmittelhaus (Passivhaus) mit Garten. Die Familie ist wirklich nett, keine Frage, wir kommen super miteinander zu recht. Fuer das fast gleiche Haus muss ich aber 40-50Std die Woche arbeiten und noch einige Jahre ne Menge Schotter an die Bank abzweigen. Ich weiss nicht aus welchem Niveau Sie leben, menschenünwürdig ist das definitiv nicht. HarzIV ist noch immer zu hoch angesetzt um den Menschen einen Anreiz zum Arbeiten zu geben. Lediglichfür die älteren Arbeitnehmer, die über Jahrzehnte fleissig gearbeitet haben , Sozialversicherungsbeiträge gezahlt haben und dann unverschulder arbeitslos werden, sind die Harz IV Beträge eine Unverschämtheit. Hier sollten Alternativen gesucht werden. Und ja, ich weiss wovon ich rede, sowohl mein Frau als auch ich haben schon von HarzIV gelebt.

  • F
    Franziska

    Ruffels mich kotzen diese unrelevanten Vergleich an. Wir leben in einem anderen System, in einem Europa anderer Historie, die sich nicht auf Entwicklungsländer übertragen lässt. Die die das machen versuchen nur die menschenunwürdigen HartzIV-Regeln zu legitimieren, nach denen ein Mensch in Deutschland nicht menschenwürdig existieren kann, sondern mit billigstem Industriefraß, zwangsortsgebunden und ohne Entwicklungsperspektiven vor sich hin vegetiert. Es darf schon nach gesundem Menschenverstand nicht das Ziel sein, die erkämpften Sozialstandards weltweit überall zu senken, sondern sie vielmehr für alle Menschen zu heben. Das erreicht man jedoch nicht durch unsinnige Vergleiche und Nivellierungen. Nur durch hohe soziale Standards in einigen Ländern existieren relevante Vergleich und Entwicklungsziele für andere.

  • R
    Ruffels

    @Hannes: woher kriege ich genug zu essen, um nicht hungrig zu sein? In Europa? Da muss ich aber laut lachen! Fangen Sie mal an zu reisen, dann wissen Sie, was Armut ist. Meine Frau kommt aus ärmlichen Verhältnisse in Südamerika und auch ich habe Genug Länder in Lateinamerika und Asien bereist, um zu Wissen was Armut ist. Was Sie als Armut in Europa undinsbesondere Deutschland betrachten, ist keine Armut. Ein Harz IV Empfänger in D hat einen höheren Lebensstandard als so manch ein Südamrikaner, der 10 Std am Tag arbeitet und sich selbst zur Mittelschicht zählt. Ach ja, auch ich habe schon von HartzIV gelebt.

  • F
    Franziska

    Es ist wirklich schlimm welche frühzeitig in umfassende Konventionen und Wünsche der Eltern gepresste Dreikäsehoche da geformt werden, insbesondere in scheinalternativen Prenzlauer Berger Gentrifizierungssippen. Ohne genug Freiräume, ständig am Rockzipfel und gemaßregelt sind sie unfähig Verantwortung auszuprägen und werden so später zu oberflächlichen und marktkonformen Zwangswesen. Die Verziehung wird dabei verpackt in einer nur pseudoalternativen aber in Wahrheit unsozialen neoliberalen Familien-Ideologie.

  • G
    Gepard

    @Hannes: Hättest du den Rest meiner Ausführung gelesen, wäre dir vielleicht aufgefallen, dass mir da ein „nicht“ abhanden gekommen ist. Ich bin natürlich absolut gegen ein stringente Durchorganisierung.

  • H
    Hannes

    Und noch als P.S.: Für viele Kinder in Europa ist die Frage "Woher krieg ich genug zu essen, um nicht hungrig zu sein", inzwischen wichtiger als der bourgeoise "Fürderungs"-Dreck. Aber die soziale Situation wird das doitsche Bürgertum erst schnallen, wenn sie ihm mit Blut und Gewalt um die Ohren fliegt.

  • H
    Hannes

    Zitat Gepard: "Eine extrem durchorganisierte Freizeit ist sicher langfristig gut. Kinder sollen ja auch Selbstständigkeit, Selbstbewusst sein und Entscheiden lernen."

     

    Wie soll man durch einen von anderen erstellten, "extrem durchorganisierten" Tagesablauf ohne jede freie Entscheidung Selbständigkeit und Sebstbewusstsein lernen? Was für ein völlig verderehtes Menschenbild kommt hier zum Vorschein, wenn nur die möglichst beste "Dressur" des Kindes zu einer "freien" Persönlichkeit führt? Total absurd.

     

    BTW, die Zeit, die ich ohne die Beaufsichtigung durch Erwachsene, nur mit anderen Kindern verbrachte, scheint mir im Rückblick mit die wertvollste für meine persönliche Entwicklung zu sein; auch wenn das hin und wieder hieß, ganze Wiesen mit einem selbst gebauten Staudamm unter Wasser zu setzen...

     

    Das man als Kind rund um die Uhr unter erwachsener Beobachtung steht ist für mich ein Horrorbild schlimmster Art.

  • D
    DieReinhardt

    Ja, einerseits und andererseits...fördern ist wichtig, fordern auch, das richtige Maß zu finden ist schwer. Eltern sind ja neuerdings für wirklich alles verantwortlich. Aber wozu Kinder aus Langeweile fähig sind, überrascht mich immer wieder! Schauen Sie sich die Kameraden auf YouTube an, die rappen wie die Irren, Skaten als gebe es

    kein Morgen, Instrumente schrubben wie Götter. Das lernt man nur, wenn man viel Zeit hat. Solche Blüten treiben nicht bei "Vollbeschäftigung" und das ist schade.

  • A
    aljoscha

    stimme uwe roos zu.

    an kaum einer stelle wird ein heranwachsender mit alernativen lebensmöglichkeiten konfrontiert. alles was ein kind heutzutage tun soll richtet sich an den vorherrschenden strukturen des kapitalismus, ist resultat der ängste der eltern, die jetzt schon sehen, dass in den strukturen des kapitalismus ein entspanntes kindsein nicht zu einem erwünschten platz im system enden kann. leistungsdruck, überstrukturiertheit selbst in hobbies, die zur entspannung und zum ausgleich dienen sollten sind der versuch, dem gefühl nachzugeben, dass man die kinder nicht scheitern sehen will bezüglich einer wirtschaftlichen erfolgsexistenz und mit den gleichen mittlen einen ausgleich zu schaffen versucht.

  • S
    Stefani

    Kinder können sehr wohl selbst entscheiden, wann und wo sie gefördert werden möchten. Das Problem liegt bei den Eltern, die ihnen genau diese Entscheidungsfähigkeit absprechen. Kinder, die von klein auf diktiert bekommen, wann was für sie gut ist, werden es als Erwachsene schwer haben, für sich selbst verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen, da sie es nie gelernt haben. Dazu gehört auch, unseren Kindern die Möglichkeiten zuzugestehen, eine Entscheidung zu treffen, die nicht gut für sie ist, und dies selbst zu erkennen. Wir alle lernen nur aus Erfahrungen, sowohl aus guten, als auch aus schlechten. Diese wichtige Möglichkeit sollten wir unseren Kindern nicht vorenthalten, das ist die größte Förderung fürs Leben! Eltern müssen lernen, Fähigkeiten und Wünsche der Kinder zu erkennen und zu unterstützen statt ihnen ihre eigenenen Vorstellungen überzustülpen, dann wird Fördern nicht zum Stress sondern zum Vergnügen.

  • R
    ridicule

    Den Kindern Beine zum Laufen und

    Flügeln zum Fliegen schenken.

     

    Ansonsten ist ihre Phantasie und Neugier

    ihre Gestalt.

     

    Der elterliche Rumkurvzirkus ist von Übel.

  • E
    Emre

    Ich finde Kinder sollten mal wieder Kinder sein dürfen. Kein Kind wünscht sich ständig zu lernen oder lesen. Daher flüchten sich Kinder in andere Welten wie Handy, Facebook & Co. Täglich wird ihnen vorgesetzt dies und jenes zu tun um erfolgreich zu sein und ein dickes Auto zu fahren. Nur weil der Materielle Reichtum wichtiger ist als eine erfüllte Kindheit und Glück. Gute Noten sind zwar schön, aber kein Grund für Überheblichkeit von Eltern die denken das ihr Sonnenschein bald die Welt besitzt.

  • P
    PeterWolf

    Da die Kinder/Jugendlichen sich heutzutage aufgrund des totalen Überangebotes selbst überfordern, ist es extrem wichtig, ihnen beizubringen:

    Man kann nicht auf jeder "Hochzeit" (sprich "Party") tanzen.

    Man kann nicht ernsthaft mit 300 Menschen "befreundet" sein, soviel Kontakt kann niemand ernsthaft halten, auch nicht mit Fratzenbuch. So weh es tut, weil man so viele Menschen (durchaus zu Recht) mag, das geht nun mal nicht, ergo muss man selektieren.

    Ausserdem gibt es immer mal etwas Unvorhersehbares, deshalb sollte man mindestens 30 % seiner Zeit nicht verplanen. Sollte nichts passieren, kann man immer noch was lesen oder einfach chillen. (Oder mal mit Papa telefonieren ;))

    Gelegentlich kann man auch Aktivitäten kombinieren mit dem Ziel, Zeit zugunsten der o.a. Freiräume zu sparen.

    Muße ist der wahre Luxus.

    Aber vieles lernt man erst durch volle Deckel.

  • C
    Claudi

    Hier heißt es jetzt, ob unsere Kinder überfördert werden.

    Da sind schon die Eltern die Treiber, die wollen ja nicht mal die Kinder im Kindergarten Kind sein lassen. Die Eltern erwarten tägl. das ihre Kinder etwas produzieren, damit die Eltern einen Beweis haben, das sie was tun.

    Die Pisa Studie sagt, teilweise seien die Kinder in Deutschland nicht alle gleich gut (aus)gebildet. Betrachtet man aber die Verhahltensweise gewisser Kinder, müssen sie sich und ihre Eltern nicht wundern, das ihre Kinder nichts lernen.

     

    Werden die Kinder gefordert schreit man sie sind überfördert.

    Andere schreien ihre Kinder würden gar nicht gefördert, natürlich und nur darum, weil sie keine Deutschen seien. Darum seien ihre Kinder total gefrustet, fühlen sich diskriminiert und darum machen sie schlimme Sachen und da ist selbstverständlich die deutsche Gesellschaft schuld, wie könnte es anders sein.

    Ich würde so gerne mehr dazu sagen, aber dann kommen wieder die netten Bemerkungen die mich so langweilen, das ich heute und hier nichts weiter dazu schreibe.

  • I
    Irmi

    Ist das was hinter dem internationalen Kindertag steht eine Halbwahrheit ?

    Millionen Kinder wie in Afrika sehen wegen der Kriegswirren im Kongo niemals eine Schule. Sie müssen ihre Eltern ersetzen, oder die Eltern sehr sehr vieler Kinder dort haben einfach kein Geld um die Schule zahlen zu können. Klavierunterricht, oder sonstige Späßchen gibt es nicht. Die größte Freude ist, wenn sie mal einen Fußball geschenkt bekommen oder sie basteln sich aus einem Luftballon einen umwickeln den mit Lumpen und dann mit Schnüren. Fußballschuhe kennen sie nicht. Sprotschule oder Sportstudium, Studium allgemein ist den meisten Kindern verwehrt.

     

    Und wir hier machen uns Sorgen, unsere Kinder zu überfördern, während nicht nur im Kongo Kinder überglücklich wären überhaupt eine Schule besuchen zu können.

     

    Überfördert ist bei uns jedes Kind, weil es jeden Tag den Streß hat, habe ich die aktuellste Mode, das neueste Handy, und wer ist der Stärkste auch mit der Klappe, was ich nicht besitze nehme ich mir wenn es sein muss auch mit Gewalt.

     

    Seht nach Afrika, da gibt es Schuluniformen, kein Handy, Respekt zu Eltern und Lehrern, Dankbarkeit überhaut in die Schule gehen zu können. Was sich Kinder hier erlauben entbehrt jeder guten Erziehung.

  • A
    aujau

    Kinder sollten sowohl frei spielen als auch Foerderung nach ihren Interessen bekommen. Wie vorher gesagt, auf die Dosis kommt es an.

  • G
    Gepard

    Wie bei allem im Leben kommt's auf die Dosis an. Eine extrem durchorganisierte Freizeit ist sicher langfristig gut. Kinder sollen ja auch Selbstständigkeit, Selbstbewusst sein und Entscheiden lernen. Das ist sicher schwierig, wenn alles von oben herab durchgeplant wird. Anders herum ist es im Vergleich mit anderen Kindern vermutlich auch nicht förderlich, wenn das Kind komplett seine Freizeit selbst entscheidet und sich dann zum Beispiel gegen Sprachen und Musik, dafür aber für’s Zocken. Ideal finde ich situatives Vorgehen, also nicht vorausgeplant sondern als Reaktion auf das Verhalten des Kindes. Also alles was ihm zu interessieren scheint dann zu fördern. Das fordert natürlich aufmerksame Eltern und ein Rahmen wo das Kind überhaupt mit vielen Möglichkeiten in Kontakt kommt.

     

    Aber letztlich ist hat vieles „erschreckende“ auch seine Vorteile. Das Nerdkind geht in die IT-Branche und das Kind was von Technik nicht viel wissen will, macht was soziales oder was für die Umwelt.

  • K
    KlausK

    NICHT geförderte Kinder haben auch Stress, und das nicht zu knapp.

    So lange das Fördern gut ausbalanciert wird und Spaß macht, sollte man es auch nicht infrage stellen.

     

    @Uwe Roos

    Nun sehen Sie mal nicht ganz so schwarz, alles halb so schlimm. Kinder wissen sich zu wehren, indem sie sich bspw. bei Über-Fö(o)rderung verweigern.

  • UR
    Uwe Roos

    Kindererziehung in der heutigen Zeit hat viel mit Hysterie und der einseitigen Ausrichtung auf eine wirtschaftliche und materielle Erfolgsexistenz zu tun. Das schadet den Kindern ebenso wie den Eltern. Die einen sind ständiger psychischer Überforderung ausgesetzt und begreifen das Leben als andauernden Prozess eines Überlegenheitskampfes an der Pole Position. Die Erziehenden verkennen die Realität. Materialistisch geprägtes Dasein und Statusdenken werden zum Sinn des Lebens erhoben. Empathie und soziale Rücksichtnahme werden als störend und nicht zielfördernd empfunden. In was für eine Zukunft sich unsere Gesellschaft derzeit entwickelt lässt sich nur erahnen. Sicher ist, das wir uns auf einem gefährlichen Irrweg befinden, der in einer Sackgasse enden wird.