Der Sex der Superreichen: „Ibiza, das ist Sodom und Gomorra“
Christoph Schwarz betreibt eine Escort-Agentur für zahlungskräftige Schwule und vermögende Frauen auf Ibiza. Für ihn bedeutet die Insel das große Geld.
Christoph Schwarz schmiss mit 15 die Schule. Er jobbte als Eisverkäufer und Model in New York. Er kokste, dealte und saß dafür in den USA im Knast. Er ging nach Mallorca und eröffnete ein Schwulenbordell. Doch er fand noch Besseres. Schwarz entdeckte, wie er sagt, „das faszinierendste Stück Erde“: Ibiza. Er gründete eine Callboy-Agentur – für Menschen, denen der Preis egal ist.
Ibiza bestehe nur aus einem einzigen Grund: um Freude zu haben. Die Insel bedeutet für Schwarz: die berühmtesten Clubs der Welt mit den berühmtesten DJs der Welt und 8.000 bis 10.000 Partygästen. Ibiza bedeutet für Schwarz auch: das große Geld.
„Zu meinen Kundinnen gehören geschiedene Frauen, reiche Witwen oder Ehefrauen mit Kreditkarte des Mannes“, sagt Schwarz im sonntaz-Gespräch. Sie seien zwischen 40 und 65 Jahre alt. „Ein Junge kostet bei mir 5.000 Euro für 24 Stunden.“ Seine Angestellten kommen, wie er sagt, zur Hälfte aus gutem Hause: junge Anwaltsanwärter seien darunter und Kieferorthopäden. „Sie sind alle über zwanzig und sind sich sehr bewusst, was sie tun.“ Sie seien muskulös, gut aussehend, intelligent.
Das ganze Gespräch und viele andere spannende Texte lesen Sie in der aktuellen sonntaz vom 21./22.7.2012. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz.
Seine Kunden kontaktieren Schwarz über Telefon. „Da sagt dann einer: Wir haben am Donnerstag eine Party, oder ich fahre am Freitag mit meiner Yacht zwei Tage raus und da hätte ich gern jemanden.“ Genervt ist er von den Eskapaden und Ausrastern einiger Party-Touristen. Von Menschen, die rabiat werden und „Menschen wie Dreck behandeln.“ Manche, sagt Schwarz, verprassen ihr Geld auf ungute Weise. „Sie bestellen riesige Magnum-Flaschen Champagner für 40.000 Euro, die dann öffentlich versprüht werden.“
Schwarz ist sich sicher: „Wenn es ein Sodom und Gomorra gibt, dann ist das sicherlich Ibiza.“
Im ganzen sonntaz-Gespräch in der aktuellen taz-Wochenendausgabe spricht Christoph Schwarz außerdem über schlechte Drogen, Dauersaufen und die Zweitklassengesellschaft auf Ibiza. In der Wochenendausgabe der taz vom 21./22. Juli – an jedem gutsortierten Kiosk, im eKiosk oder per Wochenendabo direkt in Ihrem Briefkasten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“
Koalitionsvertrag in Brandenburg steht
Denkbar knappste Mehrheit
Verfassungsrechtler für AfD-Verbot
„Den Staat vor Unterminierung schützen“