Der Schwarz-Schill-Senat im taz-Check: Birgit Schnieber-Jastram
56, CDU: Familie und Soziales
Sie hat vielen ihrer Kollegen Senatoren eines voraus: Sie versteht etwas von dem, was sie tut. Auch deshalb hat Bürgermeister Ole von Beust sie von Berlin und aus dem Bundestag nach Hamburg und in den Senat geholt. Schnieber-Jastram ist politisch versiert, hat es geschafft, sich die Behördenmitarbeiter einigermaßen gewogen zu machen – gemeinsam mit dem Sozialdemokraten Klaus Meister als Staatsrat an ihrer Seite. Bei ihrer Politik hat sie immerhin ein Konzept. Allerdings ist es eines der sozialen Kälte: Was in ihrem Weltbild nicht vorkommt, wird auch nicht finanziert. Weil sie Kinder großgezogen und gleichzeitig Karriere gemacht hat, haben die Frauenprojekte dieser Stadt ein beispielloses Streichkonzert hinter sich. Denn Frauen kommen in ihrer Politik nur als berufstätige Mütter vor. Vieles, was es an sozialen Projekten, an Frauen- und Mächenarbeit vor einem Jahr noch gab, ist inzwischen kaputtgespart. Schnieber-Jastram betont stets, dass Hilfe bekomme, wer sich nicht selber helfen könne. Doch wer das ist, das definiert sie.
Note: Sozialverhalten üben
Sandra Wilsdorf
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