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Der Rhein kostet 100 Mio. Franken

Berlin (ap/dpa) - Zweieinhalb Wochen nach dem Großbrand im Baseler Chemiewerk Sandoz tritt immer stärker das Problem der Haftung für die verheerenden Folgeschäden in den Vordergrund. Beim Kölner Gerling–Konzern, bei dem Sandoz haftpflichtversichert ist, hieß es, die Regulierung der Schäden würde die Versicherungen noch über Jahre beschäftigen. Die Schadenersatzansprüche gingen „bis zum Wasserfloh“. Der Schweizer Innenminister Alphons Egli rechnet mit einem finanziellen Schaden von mindestens hundert Millionen Franken . Aufgrund der Bestimmungen im Gewässerschutzgesetz hafte Sandoz für die Rheinverschmutzung, sagte Egli. Ob auch eine allgemeine völkergewohnheitsrechtliche Haftung der Schweiz zum Zuge kommen kann, sei laut Egli vorläufig noch offen. Er strebe aber eine unverzügliche Regelung der Schadensansprüche der Rheinanliegerstaaten an, nach Möglichkeit auf „gütlichem Weg“ ohne die Einschaltung von Gerichten. Während in Basel Taucher begannen, Hunderte von Kilogramm vergifteten Schlicks vom Rheinboden zu entfernen, wurden bei Messungen in einem Tiefbrunnen in Rheinnähe erstmals im Trinkwasser Spuren des giftigen Plfanzenschutzmittels Atrazin gefunden. Wie Anette Brandner vom Staatlichen Gesundheitsamt in Lörrach mitteilte, wurde in Gewässerproben aus einem Tiefbrunnen bei Bad Bellingen in Baden–Württemberg 0,3 Mikrogramm je Liter Atrazin gemessen, dreimal soviel wie erlaubt. Siehe auch Seite 7

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