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Der Preis ist heiß

■ Sanierungsträger Steg will LaMa-Gelände kaufen – zum Spekulationspreis

Das Gelände der ehemaligen LaMa-Häuser im Karolinenviertel steht seit Jahren für eine verfehlte Stadtteilpolitik. Nun will die Stadterneuerungsgesellschaft Steg diesen „Schandfleck“bereinigen – für teuer Geld: Nach Recherchen des Magazins HH 19 ist der städtische Sanierungsträger bereit, über 1,2 Millionen Mark für den Kauf zu zahlen – 589.000 Mark Grundstückspreis an den jetzigen Eigentümer, den Trägerverein vom Kinderhaus „Sternipark“, 70.800 für dessen Abrißkosten sowie 178.000 Mark für von „Sternipark“beauftragte Architekten. 400.000 Mark kommen für die Entsorgung des Schutts hinzu.

Mit dem Geld erwirbt die Steg ein mit Trümmerschutt vollgemülltes Grundstück. Die traurige Geschichte des verwaisten Geländes begann 1987, als Immobilien-Mogul Nicolai Rabels es nach Angaben von HH 19 zum Schnäppchenpreis von 140.000 Mark erwarb. Damals war es noch mit 36 Wohnungen bebaut. Die ließ er verrotten, die daraufhin eingezogenen BesetzerInnen räumen, und als die Stadt andachte, die Instandsetzung zu erzwingen, brannte es in den Häusern. Das Grundstück samt Ruine verkaufte Rabels zum Vielfachen des damaligen Preises, für 570.000 Mark, an den „Sternipark“.

Die Stadt billigte den horrenden Kaufpreis schweren Herzens, in der Hoffnung, daß das Gelände endlich neu bebaut würde. Und nun ist sie selbst bereit, den übertrieben hohen Preis zu bezahlen. Denn die Nutzungspläne des Sterniparks sind alle im Sande verlaufen. Daß die Steg damit den Spekulanten das Risiko abkauft, weist Behördensprecher Rüdiger Dohrendorf entschieden zurück. „Der jetzige Zustand ist untragbar. Wir springen in die Bresche.“

Daß der Preis so hochgeheizt werden konnte, habe das Bezirksamt Mitte verschuldet, das 1987 auf sein Vorkaufsrecht verzichtete und auch später nicht mehr intervenierte. Das tat jetzt die „Kommission für Bodenordnung“, die den Kauf durch die Steg ablehnte – vermutlich wegen des Preises. Nun liegt die Entscheidung beim Senat.

Elke Spanner

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