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Der Osterhase liebt BioeierHasen legen Eier?

■ Wo kommt das Bioei her? Die taz recherchierte und entdeckte dann ...

Der Osterhase malt die Eier an, das ist bekannt, und legt sie lieben Kindern ins Osternest. Der Osterhase hat auch einen Namen (Hanni Hase). Und mittlerweile hat er sogar eine E-mail-Adresse (hase§hanni-hase.de). Aber immer noch plagt sich der Osterhase mit dem Problem herum: Hasen legen keine Eier. Woher also bekomme ich die Eier?

So kommt es, daß er auch in diesem Jahr wieder auf das von ihm so verachtete Hühnerpack zurückgreifen muß. Nun muß man wissen, daß der Osterhase in seiner Jugend die Schriften von Rudolf Steiner gelesen hat. Wenn er sich schon mangels alternativer Lieferanten ans dumme Gackergeflügel wenden muß, so hat er doch auch Vorlieben: Der Osterhase liebt Bioeier!

Aus diesem Grund reiste die taz aufs Land, ins Teufelsmoor, zu einem Ort, den man nur findet, wenn man sieben Rätsel löst, drei Riesen erledigt oder ein GPS-Gerät zur Satellitennavigation besitzt. Der Ort heißt Verlüßmoor und liegt im weitesten Sinnne in der Nähe von Worpswede. Dort lebt Bauer Lütjen, Herr über 220 Hühner, seit 20 Jahren Demeterbauer und ist deshalb gerade um die Osterzeit ein ganz besonders gefragter Produzent von Bio-Eiern.

Zweierlei sollte man vielleicht erwähnen: Erstens ist Bauer Lütjen ein Mann, der am liebsten seine Hühner nicht fotografieren läßt – wenn sie gerade in der Mauser sind. Es könnte unvorteilhaft wirken. So sehr liebt Bauer Lütjen seine Hühner! (Für das Foto wurde ein Huhn ausgewählt, das noch relativ vollständig befedert war.)

Zweitens: Wo man den Fachmann mal vor sich hat, kann auch diese uralte Streitfrage geklärt werden: Wie machen's die Hühner? Wie alle anderen. Der Hahn hat ein Glied. Aber die Hoden innen. Die Henne eine sogenannte Kloake. Kein grundsätzlicher Unterschied zum Paarungsverhalten der Osterhasen. BuS

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