: Der „Neue Süden“
■ Jesse Jackson predigte in der „First Baptist Church„/Selma
Schauen wir uns diesen „Neuen Süden“ (gemeint sind die Südstaaten der USA nach den politischen Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung in den 60er Jahren, d. Red.) einmal näher an.
Der „Neue Süden“ hat das fruchtbarste Land und die ärmste Bevölkerung. Die Hälfte aller armen Kinder der Nation lebt hier. Der „Neue Süden“ gibt 20 Prozent weniger Geld für seine Schüler aus. Der „Neue Süden“ hat die größte Anzahl von Arbeitern, die in Armut leben. Im „Neuen Süden“ haben 13 Millionen Menschen keine Krankenversicherung; hier sterben die Leute, weil sie sich keine Behandlung leisten können. Zwischen 1982 und 1986 hat jeder siebte Farmer im „Neuen Süden“ seinen Lebensunterhalt aufgeben müssen. Obwohl der Süden ihnen die meisten Stimmen gab, haben Reagan und Bush die Wohnungsbausubventionen von 32 Milliarden auf acht Milliarden Dollar gesenkt. Im „Neuen Süden“ befinden sich mehr als die Hälfte aller Giftmüll-Deponien Amerikas. Laßt uns heute die Erfolge der Bürgerrechtsbewegung feiern, aber laßt uns auch die Herausforderungen dieses „Neuen Südens“ realistisch einschätzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen