piwik no script img

Der Meister ist schwer unter Druck

■ Erneute Pleite des THW Kiel: Erste Niederlage der Zebras in der Champions League – sicherer Sieg bei ABC Braga vergeben

Der deutsche Handball-Meister THW Kiel steckt in einer tiefen Krise. Vier Tage nach der Bundesliga-Pleite in Eisenach kassierten die Schleswig-Holsteiner auch in der europäischen Champions League eine vermeidbare Niederlage. Der THW verlor am Sonntag beim portugiesischen Meister ABC Braga sein erstes Gruppenspiel in der Champions League. Nach dem 21:22 müssen die Zebras sogar um den Einzug ins Viertelfinale bangen.

Vor den letzten beiden Spielen rutschte der THW mit 5:3 Punkten in Gruppe C auf Rang zwei hinter den neuen Spitzenreiter Braga (6:2) ab. Der auch im nationalen Pokal schon gescheiterte THW steht damit in den beiden Heimspielen in der Ostseehalle am Samstag (15.00 Uhr) gegen Pallamano Triest und am 17. Dezember gegen GOG Gudme unter Druck, um zumindest den zum Weiterkommen ins Viertelfinale notwendigen zweiten Platz zu sichern. Der angestrebte Gruppensieg ist für den THW aus eigener Kraft nicht mehr zu schaffen.

Die Kieler, die schon beim Champions-League-Auftakt in Triest nur zu einem Unentschieden gekommen waren, sahen in Portugal lange Zeit wie die sicheren Sieger aus. Vor 2000 Zuschauern lag der THW in der 48. Minute mit 19:16 in Führung, doch dann lief nichts mehr. Die Gastgeber kamen binnen zwei Minuten zum Unentschieden und lagen acht Minuten vor der Schlusssirene erstmals mit 20:19 in Führung. In dem auf des Messers Schneide stehenden Spiel kämpfte der THW mit dem Mut der Verzweiflung, doch Perunicic, Schwenke und Lövgren scheiterten am überragenden Braga-Torwart Morgado. Kostetsky war der beste Werfer der Portugiesen, die das Hinspiel gegen den THW noch mit 17:30 verloren hatten. Für den THW, dem in der Schlussphase erneut die Konzentration fehlte, erzielte Wislander die meisten Tore.

Zu einem knappen 23:21-Auswärtssieg beim polnischen Meister Wybrzeze Gdansk kam dagegen Champions-League-Sieger FC Barcelona, der den THW im letzten Finale besiegt hatte. lno

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen