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Der Krieg im Kaukasus wird brutaler

■ In Tschetschenien schießen russische Panzerwagen auf vollbesetzte Personenwagen und töten dabei 13 Menschen

Moskau (AFP/taz) – Demonstranten in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny haben gestern Aufklärung über die Erschießung von dreizehn Menschen gefordert. Zwei gepanzerte Fahrzeuge ohne Hoheitszeichen hatten am Montag abend in dem nordwestlichen Vorort Perwomaiskoje das Feuer auf drei Autos eröffnet. Dies berichtete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS unter Berufung auf Zeugenaussagen. Dabei wurden elf Menschen getötet. Ein ähnlicher Vorfall mit zwei Toten ereignete sich zur gleichen Zeit in Grosnys nördlichem Vorort Artemowsky. Die prorussischen tschetschenischen Behörden sagten eine Untersuchung zu.

Der Ort Stari Atagi rund 15 Kilometer südlich der Hauptstadt Grosny wurde laut ITAR-TASS am Montag von sieben russischen Kampfhubschraubern angegriffen. Dabei seien ein Kind verletzt und sechs Häuser zerstört worden. Der Angriff galt angeblich dem Haus der Mutter von Rebellenchef Selimchan Jandarbijew.

Der russische Innenminister Anatoli Kulikow hat sich gegen einen Truppenabzug aus dem abtrünnigen Tschetschenien ausgesprochen. Dafür sei es zu früh, sagte Kulikow gestern in Moskau. Seit Aushandlung des Waffenstillstandes Anfang Juni seien 73 Soldaten getötet und 380 verletzt worden. Kulikow kündigte „harte Maßnahmen zur Vernichtung der Rebellenverbände“ an.

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