Der Hingucker: Bayern-Peps letztes Spiel
Es ist ein Segen, dass Pep Guardiola geht. Denn endlich hört jenes Gestammel von Zukunft und Innovation auf, das dreieinhalb Jahre lang auf einen herabplärrte wie ein Merkel’sches Mantra. Jetzt kann man wieder über Fußball reden, ohne dass es gleich eine Note von quasireligiöser Fortschrittsgläubigkeit hat, die bei Guardiolas Bewunderern einen mitunter verstörenden Schlag hatte. Die Zahlenkombination, die sich aus den Aufstellungen des wechselwütigen Trainers ergaben, erschienen ihnen offenbar wie der Code, den es braucht, um am Herrschaftswissen des „Visionärs“ partizipieren zu können. Guardiola, so meinen seine spitzfindigen Freunde, habe den Heldenfußball abgeschafft. Das ist ganz großer Quatsch, denn wer zum zweiten Mal nacheinander den besten Kader der Welt übernimmt, der trainiert allenfalls ein Heldenkollektiv, und ganz nebenbei haben seine Denkmalbauer sich in ihm einen Überhelden geschaffen, einen Strategen, der, so hofften sie, die Lage überblickt und für jedes Problem eine Lösung bereithält. Es ist ein Verklärung in ziemlich deutscher Tradition: Früher war mal der Feldherr angesehen. Heute ist es der Fußballtrainer. Aber den totalen Fußball, den wollen sie natürlich gerne haben. Stefan Osterhaus
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