Der Darm und die Sprache:
Wenn man Schiss hat oder Flugzeuge im Bauch, dann fühlt der Darm mit. Ob man sich ein Loch in den Bauch freut, sich der Magen umdreht oder man eine schlechte Nachricht erst mal verdauen muss, die Sprache zeigt, dass Darm und Hirn interagieren. Drei Beispiele:
Das sagt mein Bauchgefühl: Man hat ein bestimmtes Gefühl, ein wohliges oder auch ein ungutes. Oft ist es nicht genau zu orten, aber manchmal wandert es in die Magengrube oder rutscht noch weiter nach unten. Das Bauchhirn scheint ebenso lernfähig zu sein wie das Kopfhirn. Mit dem Gehirn ist es auch durch Nervenbahnen verbunden. Es ist, als ob das Bauchhirn die Erfahrungen und Gefühle des gesamten Lebens speichern würde und sie wieder abruft, wenn bekannte Situationen auftreten.
Ich mache mir in die Hose: Die mündliche Prüfung steht bevor, leichte bis stärkere Panikgefühle breiten sich. Das limbische System in meinem Gehirn, unter anderem zuständig für Gefühle und Gedächtnis, sendet Notrufe. Das enterische Nervensystem verarbeitet die Signale sofort – und im Darm rumort, gluckst und drückt es.
Das schlägt mir auf den Magen: Zu viel an Stress drückt nicht nur auf den Magen und lässt das Herz schneller schlagen. Auch der Darm reagiert sofort und entspannt seine Muskeln, die Verdauung wird eingestellt. Logisch, denn der Verdauungsprozess kostet viel Energie. Der Stopp ist ressourcenschonend, Stuhlgang würde nur stören. ASF
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