Der Countdown läuft: „Ich wünsche mir ein Buch über Gräser“
■ Noch sieben Tage bis zum Fest: Für die Biologiestudentin Simone Stadelmann (24) ist weniger schenken mehr
Für mich ist es nicht so wichtig, was ich mir zu Weihnachten wünsche. Als Kind habe ich immer sehr viel geschenkt bekommen, das hat mich ganz schön erschlagen. Ich habe mir ein Fachbuch über Gräser gewünscht, weil ich das brauche. Ich studiere Biologie an der Humboldt-Universität. Dem Kind werde ich irgendein Spielzeug schenken. Für meinen Mann habe ich mir noch nichts überlegt.
Meinen Eltern schenke ich schon was. Aber ich finde es schöner, wenn man sich weniger schenkt. Es ist immer schwierig, wenn man Weihnachten allein sein will, die Familie davon abzuhalten, zusammen zu feiern. Deshalb muß man schon immer lange vorher planen. Ich habe ein Mann und ein Kind und ich finde es schöner zu dritt, so ganz intim. Mit der Verwandtschaft muß man dann einen Kompromiß finden, sonst sind die sauer.
Ich habe es aber immer ganz gerne, wenn man wo hingehen und die Gans mitessen kann, weil ich noch nie selber eine zubereitet habe. Das ist mir viel zu schwer.
Die Außenwelt, die ja auf die eigene Weihnachtsstimmung einwirkt, ist hier in Berlin nicht so stark. Ich habe vorher eine Zeitlang in kleineren Städten gewohnt, da kommt das mehr rüber. So mit kleinen Weihnachtsmärkten, wo es duftet.
Daß man jetzt auf Weihnachten zugeht, spüre ich hier nicht so. Eher zu Hause in Pankow oder im Kindergarten.
Die zu Weihnachten geforderten Abläufe finde ich gut. Mir gefällt dieser Jahresrhythmus, daß man bestimmte Sachen backt, die man nur im Dezember backt und daß man bestimmte Lieder singt, die man nur im Dezember singt. Das finde ich sehr angenehm an Weihnachten. Ich backe Plätzchen und kann auch einige Weihnachtslieder singen. Aufgezeichnet von
Barbara Bollwahn de Paez Casanova
Wird fortgesetzt
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