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Den Kunden schützen

 ■ R E A K T I O N E N

Heftig hetzte gestern die CDU-Mittelstandsvereinigung gegen die erneute Duldung des Polenmarktes. Trotz „verständlicher Sympathien für unsere polnischen Nachbarn“ brachte die Vereinigung den „Gleichheitsgrundsatz“ und „EG-Bestimmungen“ gegen die polnischen Kleinhändler in Stellung. Der Mittelstands-Vorsitzende Faber sagte, daß sich jetzt „jeder Gewerbetreibende, der mit der Gewerbeaufsicht oder der Lebensmittelüberwachung“ in Konflikt gerate, auf die „beabsichtigte Legalisierung des Polenmarktes“ berufen könne. Vor solch „gefährlicher Berufungsgröße“ müßte der „seriöse Handel“ ebenso geschützt werden „wie der Kunde“. Auch die CDU selbst fürchtet um die „Chancengleichheit“. Der Polenmarkt sei „nicht von ungefähr illegal“, sondern aus „wettbewerbsrechtlichen und hygienischen Gründen verboten“. Wie die Christdemokraten meinen, schwankt der Senat „zwischen drakonischen Strafen und einfachem Treibenlassen“. Den Innensenator fordern sie auf, den „Handel ausländischer Touristen auch künftig zu verhindern“.

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