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Den Handel verhandeln

■ Die USA wollen mit der EG über die drastische Erhöhung ihrer Einfuhrzölle reden / Brüssel droht mit Gegenmaßnahmen

Washington (afp) - Nach der Ankündigung von Importzöllen auf eine Reihe von Agrarprodukten aus der Europäischen Gemeinschaft haben die USA ihren Willen bekräftigt, mit der EG doch noch auf dem Verhandlungsweg zu einer Lösung des Konflikts zu kommen. Zugleich ließ der Staatssekretär im US–Landwirtschaftsministerium, Daniel G. Amstutz, aber keinen Zweifel an der Entschlossenheit der US–Regierung, die angekündigten Maßnahmen vorzunehmen, falls keine Einigung erzielt werden sollte. Auch die Sprecherin des US– Außenmimisteriums, Phyllis Oakley, betonte, Washington ziehe eine „Verhandlungslösung“ dem drohenden Handelskrieg vor. Präsident Reagan hatte am Dienstagabend eine Anhebung der amerikanischen Einfuhrzölle für bestimmte EG–Agrarprodukte um 200 Prozent angekündigt. Die Neuregelung soll unter anderem für Gin, Cognac, einfache Weißweine, einige Käsesorten, Oliven, Endivien und Karotten gelten, die damit für den amerikanischen Verbraucher mindestens dreimal so teuer wie bisher würden. Die US–Regierung reagierte damit auf Absatzverluste in Höhe von rund 400 Millionen Dollar im Jahr, die ihr nach eigenen Angaben durch den EG–Beitritt Spaniens und Portugals entstehen. Brüssel hat nach der Ankündigung aus Washington mit Gegenmaßnahmen gedroht, von denen vor allem die amerikanischen Exporte von Weizen, Reis und Maismehl nach Europa betroffen wären. Siehe Kommentar S.4

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