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Demütigung für Jegor Ligatschow

■ Wechselnde Mehrheiten sorgen für Verwirrung am letzten Tag des Parteitags der KPdSU

Moskau (afp/taz) - Die Gallionsfigur der Konservativen in der KPdSU, Jegor Ligatschow, tat sich gestern nachmittag schwer mit seiner Kandidatur für den Posten als Stellvertreter Gorbatschows: Eine Mehrheit 2.293 Delegierten bei 1.916 Gegenstimmen votierten gegen seine Aufstellung als Kandidat für diesen Posten. Doch schon ein Gegenantrag ließ diese Mehrheit kippen, diesmal stimmten 2.349 Delegierte gegen das Abstimmungsverfahren und hielten so eine Chance für Ligatschow offen. Dennoch zweifelten Beobachter nicht, daß Michail Gorbatschow seinen Kandidaten für diesen Posten, Wladimir Iwaschko, bei der Abstimmung (die erst nach Redaktionsschluß stattfand) durchsetzen würde. Denn der Generalsekretär der KPdSU, am Dienstag abend nochmals mit überwältigender Mehrheit bestätigt, ist ohne Zweifel gestärkt aus dem Parteitag hervorgegangen, auch wenn er sich in vielen Sachfragen nicht durchsetzen konnte.SEITE 3 & 10

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