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„Demontage einer Frau“

Hitzig war's, und bisweilen gar polemisch. Mehr als zwölf Stunden lang debattierten die 140 Kirchenparlamentarier am Donnerstag und Freitag auf der Synode in Rendsburg. Im Mittelpunkt der Kontroverse: Die „Affäre Dienstvilla“ um die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen.

Wütende Medienschelte wechselte mit Appellen, innerkirchliche Konflikte offen zu diskutieren; der Anspruch, der Öffentlichkeit ein einheitliches Bild zu präsentieren stand im Gegensatz zur Forderung nach Meinungsvielfalt und konstruktiver Streitkultur.

Synodenpräsidentin Elisabeth Lingner erneuerte ihren Vorwurf, daß im Streit um das Bischofspastorat von Maria Jepsen verborgene Konflikte zwischen Männern und Frauen in der Kirche zutage getreten seien. „Hier ging es nicht um einen Hauskauf. Das war der Versuch der Demontage einer Frau in einem geistlichen Amt“. Frau Lingner appellierte an die Synodalen: „Lassen Sie uns den Mut haben, unterschwellige Konflikte offen auszusprechen und zu diskutieren. Wenn wir das vermeiden, dann bricht dieses Unterschwellige in Krisen auf und eskaliert.“

Heftige Vorwürfe richteten sich an den konservativen Hamburger Pastor Ulrich Rüß, der Bischöfin Jepsen in der „Affäre Dienstvilla“ von Anfang an vehement kritisiert hatte. Rüß sah sich mißverstanden: „Hier werden Kritiker verleumdet. Was gegen mich gelaufen ist, war ehrenrührig und hat mich verletzt.“

Die Synode will bei ihrer heute zu Ende gehenden Tagung auch den Etat 1994 verabschieden. Wegen sinkender Kirchensteuereinahmen muß gespart werden, Gehaltskürzungen sollen zunächst nicht zur Debatte stehen. Bereits 1993 gab es im Etat eine Deckungslücke von rund 30 Millionen Mark, die mit Rücklagen gestopft wurde.

smv/lno

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