Demonstrationen gegen Nato-Gipfel: US-Veteranen beziehen Prügel
15.000 Menschen protestieren am Rande des Nato-Gipfels in Chicago für Frieden. Viele menschen werden verletzt und über 100 festgenommen.

Die Veteranen führten den Protestzug in Chicago an. Bild: dapd
WASHINGTON taz | Rund 50 US-Kriegsveteranen, davon manche in Uniform und mit Tränen in den Augen, zogen am Sonntag an der Spitze einer Anti-Nato-Demonstration mit über 15.000 Teilnehmern zu dem McCormick-Kongresszentrum in Chicago.
An einem Metallzaun warfen sie ihre Medaillen weg. „Es tut mir leid“, rief Aaron Hughues aus Illinois in ein Mikrofon. Zach LaPorte aus Wisconsin fügte hinzu: „Ich verdiene diese Medaillen nicht. Sie bedeuten Heldentum.“
Die Gruppe Iraq Veterans against the War hatte mit zahlreichen anderen Friedensgruppen zu der Demonstration aufgerufen. Dies war ihr größter Auftritt in Chicago. Während LaPorte in der Menschenmenge draußen sagte, wie erleichtert er sei, dass die USA ihre Kampftruppen aus dem Irak abgezogen haben, dass er aber nicht glaube, dass die Nato Afghanistan tatsächlich verlassen werde, erklärte drinnen der dänische Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen: „Wir werden nicht überstürzt aus Afghanistan abziehen.“ Und der US-amerikanische Nato-Kommandant in Afghanistan, John Allen, versicherte, dass die Kampfeinsätze auch nach 2014 weitergehen.
Kaum war die Demonstrationszeit abgelaufen, marschierten zusätzliche Polizisten auf. Das anschließende Gegenüber von Polizisten in Helmen und mit Schlagstöcken und DemonstrantInnen wurde mit jeder Stunde angespannter. Noch am Sonntagnachmittag erschienen erste Fotos von DemonstrantInnen mit blutüberströmten Gesichtern im Internet und auf Twitter.
Chicagos Polizeichef Garry McCarthy behauptete, Demonstranten hätten sich selbst mit roter Farbe überschüttet. Am Sonntagabend sprachen Demonstranten von „rund 100“ Festnahmen. Die Polizei hingegen von „mindestens 45“.
Leser*innenkommentare
ButeKrus777
Gast
@Soldaten=Mörder
Das sind Soldaten! Die haben ihre Befehle ausgeführt (wie jeder Soldat es normalerweise macht) in der Illusion dass sie es für etwas gutes machen weil sie belogen wurden, und viele nur wegen Geld. Viele gehen in die Armee weil sie keine andere Perspektive im Leben sehen und werden dort belogen und betrogen.
Aber besser die Fehler im nachhinein erkennnen und zugeben als sein Lebenlang Opfer der Verdummung zu sein.
Diese Aktion ist ein sehr wichtiges Zeichen für viele andere (zukünftige) Soldaten. Zum Glück sind nicht alle in Amerika nur Mitläufer. Diesen Menschen kann mann jetzt nur Respekt bezeugen weil sie den Mut haben ein wichtiges Zeichen zusetzen und Ihre Fehler beim Namen zu nennen !!!
Bachsau
Gast
Mit roter Farbe überschüttet, so ein Blödsinn. Für wie blöd halten die uns eigentlich? Polizisten sind Terroristen!
Das hier, Leute, ist die Demokratie in der wir alle leben: Wo Polizisten auf behinderte Menschen einprügeln.
vantast
Gast
Vermutlich gibt es den Spruch in Amerika nicht:"Das Vaterland wird euch dankbar sein!" Es war auch nie dankbar.
Soldaten = Mörder
Gast
Sehr gut das diese Mörder eins auf die Fresse bekommen haben. Schade das nicht einige von denen umgekommen sind!