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Demokratie für Birma?

■ Aus dem Hausarrest entlassene Oppositionsführerin appelliert an Junta

Rangun (AP) – Die birmesische Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi will ihren Kampf um die Demokratisierung ihres Landes fortsetzen. Einen Tag nachdem die Militärmachthaber ihren Hausarrest nach sechs Jahren für beendet erklärten, sagte Suu Kyi gestern auf einer Pressekonferenz, Birmas Demokratiebewegung sei noch immer stark. Sie forderte die Regierung auf, über eine friedliche Lösung zu verhandeln.

Suu Kyi verwies darauf, daß Juntachef General Than Shwe in seiner Erklärung zu ihrer Freilassung die Hoffnung geäußert habe, sie werde dazu beitragen, daß Frieden und Stabilität in Birma erreicht würden. Unter Hinweis auf die Überwindung des Apartheidsystems in Südafrika sagte Suu Kyi: „Einstmals erbitterte Feinde arbeiten in Südafrika zum Wohl des Volkes zusammen.“ In Birma sei ein ähnlicher Prozeß möglich. „Es gibt zwischen uns, den demokratischen Kräften in Birma, und der Regierung mehr Gemeinsamkeiten, als es zwischen Weißen und Schwarzen in Südafrika gab.“

Suu Kyi forderte die Militärmachthaber auf, diejenigen freizulassen, die noch in Haft seien. „Ich bin froh, sagen zu können, daß nach allem, was sie durchgemacht haben, die Kräfte der Demokratie immer noch stark und entschlossen sind.“ Die Regierung hat angekündigt, sie werde die Macht erst nach Erarbeitung einer neuen Verfassung abgeben. Einen Zeitrahmen dafür nannte sie aber nicht.

Die 50jährige Suu Kyi hatte bereits am Montag Besuch von zwei führenden Politikern ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) erhalten, dem erst zu Beginn des Jahres aus der Haft entlassenen Tin Oo und Kyi Maung. Suu Kyi führte 1988 die Demokratiekundgebungen an, bei deren Zerschlagung Soldaten Hunderte, möglicherweise Tausende Menschen töteten.

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