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Debatte um IntegrationspolitikDie neuen Scharfmacher

Zwischen dem Mord an Theo van Gogh und der Wirtschaftskrise hat sich der integrationspolitische Frühling verflüchtigt. Die heutige Diskussion erinnert an viel ältere Debatten.

Hysterischen Bezichtigungen ausgesetzt: Muslime in Deutschland. Bild: dpa

Weit über die Hälfte der Deutschen möchten die Religionsfreiheit der Muslime erheblich einschränken, im Osten gar über 75 Prozent. Und 37 Prozent der Bürger hielten es laut einer Umfrage von Infratest-dimap für die ARD für besser, wenn es in der Bundesrepublik keinen Islam geben würde. Die neuen repräsentativen Umfragen belegen einen Rechtsruck. Seit 2004 nimmt die Islamfeindlichkeit zu. Inzwischen droht gar der Verlust der humanen Orientierung.

Parallelen zum Berliner Antisemitismusstreit des 19. Jahrhunderts drängen sich auf. Nach dem Gründerkrach 1873 befand sich das Deutsche Reich in einer großen wirtschaftlichen Depression. Zugleich rang das gerade erst geeinte Deutschland um so etwas wie eine gemeinsam Identität von Preußen und Bayern, von Katholiken und Protestanten. Vor dieser Folie entzündete sich der Antisemitismusstreit. Er wurde von dem Publizisten Heinrich von Treitschke 1879 mit einem Aufsatz eröffnet, der mit den Worten endete: "Die Juden sind unser Unglück!"

Der Historiker Golo Mann hat 1961 in seinem Buch "Über Antisemitismus" treffend beschrieben, worum es beim Antisemitismusstreit ging: "Zugleich mit der Judenemanzipation, der neuen bürgerlichen Angleichung im 19. Jahrhundert, erscheint der neue Antisemitismus. Aber er ist zunächst nicht das, was wir uns darunter vorstellen; er verlangt nicht Ausschließung, sondern völlige Angleichung und Bescheidenheit in der Angleichung; er verlangt Ausschließung nur derer, die sich nicht angleichen wollen."

Vollständige Assimilation einer religiösen Minderheit, das war die Forderung im Jahre 1879. 130 Jahre später geht es im Islamstreit um Ähnliches. Die Mehrheit der Bürger wünscht eine vollständige Assimilation der Muslime und ein Verschwinden des Islam aus öffentlichen Räumen. "Wer sich nicht bescheidet und anpasst, der soll gehen" - diese verbreitete Haltung ignoriert, dass spätestens mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechtes im Jahr 2000 die Würfel gefallen sind. Millionen Muslime sind Deutsche, der Islam ist organischer Bestandteil der Republik. Dies zu leugnen, ist töricht. Dies ändern geht nur mit Gewalt.

Alle Vermutungen über die Zivilisierung der Bundesrepublik, über das neue, das fröhlich unbeschwert-patriotische Lebensgefühl des neuen Deutschland sind Makulatur. Im Oktober 2010 riecht es nach den achtziger und neunziger Jahren, als in Deutschland Wohnhäuser von Türken und von Flüchtlingen brannten.

Zur Erinnerung: In den frühen achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts verunsicherten Massenarbeitslosigkeit und Automatisierung der Produktion die Menschen im Westen der Republik. Ähnlich wie heute suchte konservative Politik angesichts der sozialpolitischen und sozioökonomischen Herausforderungen ihr Heil im rassistischen Diskurs. Arbeitslosigkeit und Verarmung hatten schnell einen Namen: "die Türken".

Im Wendewahlkampf 1982/83, aus dem Helmut Kohl siegreich hervorging, versprach die CDU, die Arbeitslosigkeit und die Zahl der in Deutschland lebenden Türken um die Hälfte zu reduzieren. Und Innenminister Friedrich Zimmermann (CSU) verkündete im Mai 1983: Ein konfliktfreies Zusammenleben wird nur möglich sein, wenn die Zahl der Ausländer bei uns begrenzt und langfristig vermindert wird, was vor allem die großen Volksgruppen, die Türken, betrifft."

In Folge des allgegenwärtigen Türkenbashing in Politik und Publizistik kommt es in den achtziger Jahren zu einer Welle antitürkischer Gewalt in Westdeutschland. Türken werden von neonazistischen Straßenbanden erschlagen - in Hamburg, Berlin und anderswo. Und im bayerischen Schwandorf verbrennt 1988 ein Neonazi erstmals Türken im Schlaf.

Seit den frühen achtziger Jahren wurden in Deutschland über 170 Menschen Opfer rechtsextremer Gewalt. Viele davon gehen auf das Konto rechtspopulistischer Politik. Denn immer dann, wenn die politische und journalistische Klasse rassistische Diskurse legitimiert und entfacht, fühlt sich der Pöbel zur Gewalt ermutigt. 1984, ein Jahr nach Zimmermanns Hassrede, textete die Bremer Skinheadband "Endstufe": "Wenn ihr euch nicht anpasst, dann werdet ihr erleben / dann wird es in Deutschland immer Naziterror geben / das Deutsche Volk war abgeschlafft / doch im deutschen Skinhead, da steckt die Kraft - Oi! / die deutsche Kultur muss höher liegen / und abends könnt ihr mal eure Gräber pflegen."

Die Rolle der Scharfmacher haben heute Internetplattformen wie "Politically incorrect" übernommen. Blogger kübeln ihre rassistische, vor allem antimuslimische Jauche in die Köpfe von Zigtausenden, die die Seite täglich besuchen.

Seit dem Jahr 2004 hat sich die Haltung gegenüber dem Islam und den Muslimen dramatisch verschlechtert. Dabei lief integrationspolitisch zu Beginn des Jahrzehnts eigentlich alles rund. Die "Muslime 2000", das waren Steuerberater, Arbeiter, Unternehmer, Arbeitslose, Spekulanten, Kriminelle, Sozialhilfeempfänger, Politiker, Künstler, Prostituierte, Eltern, Alleinerziehende, Schwule, Lesben, Schönheitsköniginnen, Gottlose, Gläubige, Fanatiker, Handwerker, Putzfrauen, Pragmatiker, Mörder und Polizisten, Schriftsteller und Analphabeten. Nicht mehr und auch nicht weniger.

So hätte sich die Sache weiterentwickeln können, wären da nicht der 11. September und vor allem der Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh geschehen. Dieser Mord im November 2004 löste eine moralische Panik aus und beendete den integrationspolitischen Frühling der frühen nuller Jahre. Seit 2005 bestimmen neue Schlagworte die mediale Agenda: Islam, Islamismus, Parallelgesellschaft, Frauenunterdrückung, das Ende von Multikulti. Dabei wurde die Integrationsdebatte entsäkularisiert und hemmungslos islamisiert.

Die hysterischen Bezichtigungen, für die Namen wie Henryk M. Broder, Necla Kelek, Udo Ulfkotte und Thilo Sarrazin stehen, sind keine Diskurse der Befreiung und Emanzipation. Es sind Rüpeleien, Erzählungen des Verdachts und der Denunziation. Ihre Thesen stoßen in der Bevölkerung nicht wegen der Qualität der Texte und der Analyse auf Begeisterung, sondern weil sie ein tiefer sitzendes Bedürfnis vieler Deutscher befriedigen. Der Islamstreit erlaubt, all die rassistischen Emotionen ungehindert auszuleben, denen beim Antisemitismus und Rechtsextremismus inzwischen recht enge Grenzen gesetzt werden.

Soziales und ökonomisches Krisenmanagement auf Kosten von Minderheiten ist ein altes und bis heute bewährtes Mittel des Erwerbs und des Erhalts politischer Macht. Diesmal, so legen es die Umfragen und die Entwicklungen bei den jüngsten Wahlen in den westeuropäischen Nachbarländern nahe, übernehmen die Muslime die Rolle des Sündenbocks. Wenn die Annahme stimmt, dass dem offenen Ausbruch eines Konflikts eine Zeit der Entfremdung vorausgeht, in der das Misstrauen wächst, dann stehen den Muslimen turbulente und gefährliche Zeiten bevor.

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57 Kommentare

 / 
  • BB
    Biplab Basu

    Vielen Dank Eberhard. So kurzer Artikel und trotzdem so präzise, sachliche und scharfe Analyse des anti-muslimischen Rassismus habe ich selten gelesen. Du hast den kritischen Journalismus ein Stück weiter gebracht

  • BV
    Bert von Wigeln

    Die Analyse im Artikel geht nicht weit genug. Es fehlt die gesamtpolitische Einordnung. Die "Integrations"-Debatte ist eine künstlich gepushte Schein-Debatte mit Ablenkungsfunktion, damit die Menschen ihre Aufmerksamkeit, Energie und Wut an der falschen Stelle vergeuden und die wirklich drängenden Probleme und Verbrechen weiter verschleiert werden können, ohne dass die Menschen auf die Barrikaden gehen. Ohne diese Einordnung leistet man der Überbewertung von Religion Vorschub und spielt damit all jenen Kräften in die Hände, die den "Kampf der Kulturen" heraufbeschwören wollen, damit sich die Sklaven gegenseitig zerfleischen während sich die römisch dekadenten Sozialschmarotzer an der obersten Endstation der Umverteilungs-Geldflüsse über soviel Dummheit köstlich amüsieren.

  • FS
    Fritz Schmude

    Aha, "die Muslime sind die Juden von heute" und "Anti-Islamismus ist Rassismus" wieder mal?

     

    Sicherlich verstecken sich auch Rassisten hinter der Islamkritik, und es ist, wenn schon nicht originell, wenigstens nicht falsch, dies zu sagen - warum aber wieder mal kein Wort davon, dass sich Islamvertreter aller Schattierungen gerne hinter "Islamkritik ist Rassismus" verstecken?

     

    Könnte es sein, dass Herr Seidel das klammheimliche Gutfinden des Islam, der ja so toll mit Zähnen und Klauen, Steinen und Flugzeugen gegen "den Kapitalismus" kämpft, nicht lassen kann?

     

    fs

  • L
    LeserIn

    "Im Wendewahlkampf 1982/83" - war die Wende nicht 89/90?

  • A
    angelo

    Wenn alle Ausländer die ich kenne ausnahmslos mit Moslems Probleme haben,woran liegt das?

  • K
    KC_GG

    Teile und Herrsche. Eine alte Strategie aber immer wieder wirksam. Es ist beängstigend, dass sich Geschichte immer wiederholt. Mein Geschichtslehrer hatte doch Recht, auch wenn ich damals argumentativ (augenscheinlich) überlegen war und über meine bestechende Logik nur Staunte. Er hatte allerdings einige Jahrzehnte mehr Erfahrung! Und sein würdevolles Lächeln am Ende der Argumentation, so als wollte er sagen: Junger Idealismus! Menschen sind nicht logisch sondern emotional und vergessen schnell. Dir fehlt noch die Erfahrung.

    10 Jahre ist es her. Und er wird wohl Recht behalten. In Zeiten wirtschaftlicher und finanzpolitischer Desaster, die mitnichten überwunden sind wird schon einmal ein Feind vorbereitet und die Massen eingeschossen und gespalten. Natürlich, damit die Verantwortlichen auch ja nicht ins Kreuzfeuer geraten. Politiker, Finanzjongleure, Wirtschaftseliten...

    Es ist das selbe Lied über alle Epochen. Da fragt man sich was Bildung nützt, wenn Gesellschaften doch scheinbar immer wieder auf den selben Unsinn hereinfallen. Aber vielleicht ist das einfach das grundsätzliche Problem des Menschen, der immer zu wissen glaubt es besser zu wissen, eine klare Sicht auf die Dinge zu haben ohne je wirklich seine gesellschaftlich und historisch imprägnierten Prämissen seiner Wahrnehmung in Frage gestellt zu haben. Dies gilt für religiöse, wie für areligiöse Menschen gleichermaßen!

    Und wohin führt uns das? Nun, um es mit den Worten von Meister Yoda zu sagen: "Gefährlich diese Gedanken sind. Zu einem dunklen Ort sie führen."

  • PP
    Peter Pan

    @ Jan Dirk

    Und weil die Juden so fleißig waren und dazu noch integriert und gar assimiliert, wurden circa 6 Mio Juden in Deutschland bestialisch umgebracht? Die Mehrheit der Deutschen hat dabei stillschweigend zugeguckt. Mir graut so manches Mal vor der so genannten "stillschweigenden Mehrheit", die jetzt endlich, dank Sarrazin, zu Wort kommt. Mann, hinter der Forderung, x oder y möge sich integrieren, stecken mitunter ganz andere Dinge und die nennt der Autor Seidel sehr klar: Viele können sich hinter dieser (durchaus legitimen) Forderung verstecken und ihrem Bedürfnis nachgehen, andere als Menschen zweiter Klasse abzustempeln. Das befriedigt offenbar die eigene armselige Seele.

     

    Keiner kann mir erzählen, dass Juden sich geweigert haben, Deutsch zu lernen oder sich zu integrieren--es gab unter ihnen viele, die sich mit "ihrem" Vaterland Deutschland stärker identifizierten als so manch ein Deutscher. Wie in Deutschland mit Juden umgegangen wurde zwischen 33 u 45, ist allseits bekannt. Und wir sollten endlich anfangen darüber nachzudenken, was das wohl bedeuten mag.

  • P
    Pia

    @Jan-Dirk: VOn mehr Gewalttaten unter Muslimen auf eine höhere Neigung zu Gewalt zu schließen ist aber, wie von höheren Einkommen bei Juden auf höhere Gier bei Juden zu schließen, meinst du etwa nicht?

  • J
    Jan-Dirk

    Die Juden waren fleißige Menschen, kulturell sowie wirtschaftlich eine Bereicherung und gehörten seit Jahrhunderten zu Deutschland. Neid, Mißgunst und Verschwörungstheorien haben den Juden zu schaffen gemacht. Die Judenverfolgung mit dem jetzigen Gesellschaftlichen Zustand der Moslems zu vergleichen ist schwach. Unter den Moslems (Ausnahmen Iran auch Afganistan) gibt es eine Meßbare höhere Gewaltbereitschaft, Kriminalität, Bildungsferne sowie Arbeitslosigkeit. Die daraus Resultierenden Probleme und Erfahrungen der einzelnen, sowie das Nichtstun der Politik bauschen sich zu dieser Stimmung auf und nicht ein unterschwelliger Rassismus, der den Deutschen nach diesem Artikel fast schon angeboren scheint.

  • PP
    Peter Pan

    Ein exzellenter Artikel von Eberhard Seidel!

    Selten so einen guten Text zum I-Thema gelesen. Er blickt schonungslos hinter die Maske der Debatte und zeigt auf, was die dahinterstehenden Motive für die derzeitige Hetze gegen Minderheiten sind.

     

    Offensichtlich braucht die Mehrheit der Menschen eine Minderheit, auf die sie hinabspucken kann. Weil man sich dann als etwas Besseres fühlt. Wenn die Muslime als Sündenbock nicht mehr taugen, kommen als nächstes vielleicht die Zigeuner? Es ist ein ewiges, hässliches Spiel, das unsere schäbige Seite offenbart. Seidels Analyse trifft nicht nur auf Deutschland zu, sondern auf so gut wie jedes Land - ein echtes Armutszeugnis für die Menschheit an sich.

  • M
    Moritz

    Die meisten Menschen bilden ihre Meinungen nicht aus persönlichen Erfahrungen sondern aus Fernsehen und Zeitungen. Medien werden nur konsumiert wenn der Leitsatz Information=Sensation gewährleistet wird. Wer würde schon die BILD kaufen mit einer Überschrift wie: "Neuer Zoo in Berlin eröffnet!" oder "Die nächsten 20 Tage Sonnenschein!!!"? Niemand. Um jeden Tag Sensationen unter das Volk zu bringen, werden ständig Missstände, Gewalttaten, Katastrophen, Morde, Anschläge aufgebauscht und thematisiert. Diese einseitige Überinformation ängstigt die Konsumenten. Daraus entstehen letztlich Hass, Vorurteile und Islamphobie.

  • K
    Katev

    Danke, Herr Seidel, für diesen Artikel, der mal wieder eine Menge unqualifizierter und auf die eigene Unschuld pochende Kommentare aus der rechten Ecke provoziert hat.

  • G
    Günter

    Um den bramarbasierenden Antisemitismus in unserem Land kümmert sich mal wieder niemand.

     

    Juden müssen wieder aus Deutschland fliehen, weil sie von Nazis und Islamisten bedroht werden. Hier der Bericht: „Ein deutscher Jude gibt auf“: http://www.hagalil.com/antisemitismus/deutschland/berlin.htm

     

    Oder dass hier. Aus der taz: „Freigegeben zur Verfolgung“! Nur weil jemand eine Kette mit einem Davidstern trägt musste er aus Deutschland fliehen. http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2010%2F09%2F24%2Fa0150&cHash=9f358ad69b

     

    Oder das hier: Wann und wo sind diese Jugendlichen Bilderstürmer zur Verantwortung gezogen worden, als sie die Bilder jüdischer Unternehmer mit den Worten „Scheiß Israel“ herunterrissen? Die Veranstalter haben das als „kleinen Ausrutscher“ abgetan.http://www.hu-berlin.de/pr/publikationen/humboldt/200812/aktuell/protest

     

    Denken wir nur an die pogromartigen Zustände in unserem Land Anfang 2009 als hasserfüllte Antisemiten bei der Duisburger Skandal - Demo vor einer Israelfahne stehen blieben und Hasstiraden gegen Israel brüllten und wütende Polizisten eine Israelfahne von einem Fenster risse. Hier nachzulesen: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,601268,00.html

     

    Oder das hier: Eine jüdische Folkloregruppe wird von antisemitischen Teenagern angegriffen: http://www.stern.de/panorama/volksverhetzung-in-hannover-antisemitische-teenager-werfen-steine-auf-juedische-tanzgruppe-1576909.html

     

    Selbst das Bundesverfassungsgericht hat jüngst ein Urteil gefällt, bei dem sich jeder halbwegs intelligente, politisch interessierter Mensch an den Kopf fasst. Heribert Prantl in der Süddeutschen kommentiert wie folgt: „Angeblich im Interesse der Meinungsfreiheit fällen die Karlsruher Richter ein hanebüchenes Urteil: 65 Jahre nach dem Holocaust darf wieder geschrieben werden, dass die Juden selbst schuld sind an ihrer Verfolgung“. Hier bitte nachlesen: http://www.sueddeutsche.de/politik/antisemitismus-urteil-dr-jur-absurd-1.1005799 Erfahren die roten Roben in Karlsruhe deshalb die verdiente soziale Ächtung? Hier das Aktenzeichen des Urteiles (AZ: 1 BvR 2585/06).

  • TF
    the fall

    'ne feine, sehr gut zu lesende analyse, die das phänomen deutschen rassismus in einen wichtigen zusammenhang stellt: den der kontinuität.

    dank an herrn seidel.

     

    angesichts der derzeitigen rasanten radikalisierung gegen migranten, bleibt jedoch die frage offen, wie man damit uzmgehen bzw dagegen wirken kann.

     

    mir gefiele es bspw wesentlich besser, wenn zumindest taz.de die bisherige strategie der vö von leserkommentaren überdenken würde. dass hier der rechten kotzecke täglich ein forum geboten wird, macht den besuch von taz.de aus aufgeklärter sicht zunehmend unattraktiv. mal ganz ab davon, dass die ständige rassistenpropaganda zur weiteren verbreitung von beklopptem hirnschiss als 'wirklichkeit über das ausländertum' & 'legitime meinung' führen wird...

     

    nunja, solang wenigsten die readktionellen beiträge solch perlen wie nun diese oder auch den prima kommentar von riem spielhaus in der heutigen ausgabe beinhalten, kann man euch eigentlich nicht böse sein und nur das beste wünschen...

     

    also: immer schön weiterrocken

  • H4
    Holger 40

    Bitte, Siggi Pop und Wowi, einfach mal zuhören (keine Angst, ist nicht der Großdeutsche Rundfunk):

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1296512/

    Quintessenz: Die Dänische Volkspartei ist zur drittstärksten politischen Kraft in ihrem Land geworden, und zwar ohne rechtsextreme Dumpfbacken. Sozialpolitisch hat sie nach und nach sozialdemokratische Positionen übernommen und erfolgreich besetzt. Zudem ist sie europakritisch, weil ihr das dänische Volk mehr bedeutet, als der EU-Wasserkopf in Brüssel. Auch ihre Islamophobie wird mittlerweile von fast allen Parteien geteilt und hat zu sehr scharfen Sanktionen gegenüber allen - auch nichtislamischen - Integrationsverweigerern geführt. Am allerschlimmsten aber ist, daß sie von einer FRAU geführt wird, die nicht in Braunau geboren wurde. Ja, ich weiß, Dänemark ist nicht etc.pp.

    Geschenkt!

  • H
    Hans

    Ich kann da Gero Szakall nur zustimmen: weshalb unterstützt eigentlich die lange Zeit so sakuläre aufgeklärte taz plötzlich die spießige Religiosität???

    Und gibt ihr mit der "Yücel-Kolumne" auch noch einen Dauerplatz??? Oder (wie ich schon mehrfach geschrieben habe): wann kommt eigentlich die Kolumne für evangikale Christen??? (siehe auch die guten Kommentare von Thorsten und Michael Haug)

    Was den aufgeklärteren Teil der Bevölkerung anbelangt, handelt es sich hier nämlich mitnichten um "Ausländerhaß". Ich lehne hier nur ab, was ich auch bei Deutschen selbst strikt ablehne: antiquiert religiös beherrschte Lebensformen und schlichte Weltbilder. Deshalb sind mir frömmelnde Christen zuwider und Rechtsradikale sowieso. Und wieso bitte sollte ich plötzlich frömmelnde Muslime toll finden??? Wo ich doch froh bin, daß engstirnige Religiosität sonst kaum noch Einfluß hatte in dieser Gesellschaft!

    Und an "von kein özil": offensichtlich haben Sie mit den falschen Leuten zu tun, wenn Sie auf Ihr Muslimsein festgelegt werden sollen. Mich selbst und die Menschen, die ich kenne, interessiert herzlich wenig, woher sie kommen. Und über aufgeschlossene und weltoffene Türken (oder Deutsch-Türken oder wie immer Sie das nennen wollen) freue ich mich genauso wie über aufgeschlossen und weltoffene Deutsche oder Inder. Was mich stört (wie oben geschrieben), ist Engstirnigkeit und konservative Religiosität! Und da ist es mir dann ebenfalls egal, ob Sie Deutscher oder Türke sind!

  • GS
    Gero Szakall

    Umfragen ohne Ende. Jede Woche eine neue Studie, die beweisen soll, was die Deutschen doch für Lumpen sind! Mich würde interessieren, was die Bevölkerung davon hält, dass ausgerechnet linke Atheisten wie die, die für die TAZ arbeiten, ständig dazu treibt, sich als Steigbügelhalter orientalischer Sektierer zu betätigen.

    Meine Damen und Herren: Wir wissen doch alle, dass es Gott ebenso wenig gibt wie Allah!

    Warum also fördern sie publizistisch pausenlos den Aberglauben?

  • FH
    F. H.

    Ob PI wirklich zehntausende Zugriffe pro Tag hat, wage ich mal stark zu bezweifeln. Es sind ihre eigenen Angaben, und soooo viel verschiedene Kommentatoren haben die ja auch wieder nicht (es sind ja fast immer dieselben). Ich wuerde diesem dubiosen Blog nicht soviel Bedeutung geben.

  • G
    Gülleschencke

    Schon wieder kommen, besser gesagt kübeln hier einige mit ihren "abendländischen Wertvorstellungen".

     

    Was ist damit gemeint ? NOCH ein Weltkrieg ? Neue Conquista ? Inquisition ? KZ ? Oder doch anders rum, mit einer neuen Mauer durch Europa ?

  • B
    breuer

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, da wurde zwischen Sozialismus und dem "real existierenden Sozialismus" unterschieden, wobei letzterer für die Menschen, die ihn erlebt haben, nicht so schön war.

    Ich fühle mich daran heute erinnert: Für Menschen,die fernab von Stadtteilen wohnen, in denen nicht nur Deutsche, sondern auch Migranten nichtmoslemischen Glaubens einfach nur noch weg wollen, mag der Islam eine Bereicherung und eine akademische Diskussion wert sein.Wer aber in einem Umfeld des real existierenden Islam wohnen muss - meist , weil seine finanziellen Mittel einen Umzug verhindern - sieht die Dinge sicherlich anders, ohne rechtsradikal oder Neo - Nazi zu sein.

    Ich wünsche mir, das die Sorgen und Nöte der einfachen Menschen in diesen Stadtteilen auch von den Menschen ernst genommen werden, die nicht die Bild - Zeitung lesen.

  • H4
    Holger 40

    Obwohl nach der FES-“Studie“ dem rechtsextremen Rand zugehörig, habe ich bis vor einiger Zeit „PI“ für das Kfz-Kennzeichen des Landkreises Pinneberg gehalten. Erst durch taz- und Zeit-Online bin ich auf diesen blog gestossen (worden). Allerdings steht auch die Gegenseite mit Ihrem blog „AggroMigrant“ in meinen Augen auch nicht allzu gut dar. Die Beurteilung, welcher peinlicher ist, überlasse ich der geneigten Leserschaft.

    Kurz noch zu Hendryk M. Broder: Seine gezielten Provokationen u.a. im Siegel und Tagesspiegel finden auch nur selten meinen Beifall. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Autoren, die in der taz und anderswo zu Worte kommen, beherrscht er die pointierte Polemik meiner Meinung nach meisterlich.

  • Z
    Zweistein

    Herr Seidel,

    Vielen Dank, Sie sprechen mit aus dem Herzen. Ich finde es unerträglich, was man mittlerweile nicht mehr nur in den braunen Schmuddelecken (wie PI), sondern auch bei taz, ZEIT zu lesen bekommt.

    Ein ganzes Land scheint hysterisch geworden zu sein.

  • ST
    Sternchen tragen

    @von roterbaron:

    Ich bin gespannt wann hier wieder Sterne oder ähnliches auf der Kleidung getragen wird.

     

     

    Fuer wen??? Fuer die Unglaeubigen???

  • K
    kein özil

    Als hier in Deutschland geborener Türke habe ich diese ganze Debatte um Intergration so etwas von satt.Das wort Integration ist doch nichts weiter als eine andere Umschreibung für Rassismus.Herr Westerwelle hat sich vorhin erst über den " Nutzen" von Migranten in Deutschland geäussert.Von da an bis zum unwerten Leben ist es nicht mehr weit.Diese ganze Islam Hysterie ist lamgsam wirklich beängstigend.Ich bin ein säkularer Türke und praktiziere mien Religion nicht,nichts desto trotz bin ich es leid in diese Schublade Moslem/Frauenunterdrücker/ Terrorist gesteckt zu werden.Ich empfinde mich eher als kemalist und dem humanismus verpflichtet als einer Religion.Ich frage mich wohin das führen soll.Menschen wie ich die sich hier wohlgefühlt haben und friedlich leben und arbeiten,diese Menschen beschleicht eine Angst und ich fühle mich nicht mehr zu dieser Gesellschaft zugehörig.Warum auch wenn täglich damit konfontriert werde schlimm wir Türken doch sind.Durch diese teilwiese verlogene Debatte wird keiner von denen die hier nicht " intergriert" sind besser in die Gessellschaft eingebunden ,aber die die es sind werden Zu " Parias" erklärt und ziehen sich auch wieder zurück.Warum soll ich mich immer rechtfertigen müssen wenn ich mal ein Gals wein trinken,weil Moslems dies ja nicht tun dürfen etc..Man wird dann behandelt wie ein Ausserirdischer,nach dem Motto es darf nicht sein was nicht sein darf.Jetzt möchte ich mal sehen was nach den Aussagen von dem Westerwelle noch alles kommt." Nutzen " von Migranten?..vielleicht kommt ja irgendwann das Thema " Nutzen " von behinderten etc..für diese Gesellschaft ..bin gespannt und angewidert.

  • WR
    Weiße Rose

    Das ist schon angsteinflößend: Selbst große Teile der sogenannten Linken (gemeint ist nicht nur die Partei) hierzulande, ziehen nicht entschlossen gegen die geistigen Brandstifter ins Feld, sondern klatschen auch noch Beifall, wenn Sarrazin & Schergen sich rechtsradikalen Ergüssen hingeben!? Einfach widerlich...

     

    Offenbar klappt es nur einmal mehr hervorragend, wie hier die Mächtigen im Lande von den wirklichen Hotspots - Energiepolitik, Bankenskandal - ablenken und sogar künftig (wieder) Pogrome gegen vermeintliche Minderheiten in ihr schmutziges Kalkül ziehen.

    Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die braunen Horden aus ihren national befreiten Zonen heraus, Jagd auf die kleinen Kopftuchträgerinnen machen und der "Gute Deutsche Onkel" dazu ergriffen - patriotisch applaudiert.

    Auf dieses Land kann man wirklich nur noch sch..., das würde immerhin für die einheitliche Farbe sorgen!

  • MH
    Michael Haug

    Dieser Artikel ist sehr schlecht geschrieben. Wieder einmal werden alle begründeten Ängste und Befürchtungen vor der Islamisierung des Westens pauschal als Rechtsextremismus oder Rechtspopulismus verunglimpft. Reputierte und angesehene Islamkritiker werden vom Autor in einem Handstreich ins Lächerliche gezogen. Herr Seidel versteht nicht, dass eine Mehrheit der Deutschen weniger Islam möchte. Es ist das gute Recht eines jeden deutschen Bürgers zu sagen, dass er dem Islam und vielen Türken ablehnend gegenüber steht. Es gibt nirgends ein Gesetz, welches einen verpflichtet den Islam zu mögen oder eine türkische Masseneinwanderung zu befürworten.

     

    Es ist nicht rechtspopulistisch dies zu fordern, sondern ein Recht eines jeden Deutschen Bürgers. Gutmenschen und Multikultiphantasten wie der Autor dieses Textes, sind natürlich völlig anderer Auffassung.

  • T
    Thorsten

    So vielleicht, so ganz vielleicht, vielleicht ist das ja im Ganzen keine Islamfeindlichkeit an sich, sondern eine gesunde Religionsfeindlichkeit, die nur über den Islam vorbewusst zutage tritt, weil dieser von aussen betrachtet werden kann und damit als Religion erkennbar wird.

    Im Gegensatz dazu ist das Christengetue (ok, ok .. Christentum) in Deutschland lange gereift und verwoben bis verfilzt mit öffentlichem Handeln, dass es einiger Überlegungen braucht um zu sehen, dass die säkulare Trennung von Staat und Kirche tatsächlich keine ist.

     

    (Ich muss dazu sagen, dass mir dieser Gedanke schon bei den ersten Zeilen des Artikels kam, ich ihn deshalb gar nicht ganz durchlesen konnte und man mir etwaige Redundanz verzeihen möge.)

  • R
    Redperry

    Ihren Kammpf gegen Rechtsradikalismus in allen Ehren Herr Seidel. Aber für folgende Aussage Ihrerseits:

     

    "Die Mehrheit der Bürger wünscht eine vollständige Assimilation der Muslime und ein Verschwinden des Islam aus öffentlichen Räumen".

     

    gibt es überhaupt keinen Beleg. Die Aussage, dass rund sechzig Prozent für eine gerinere Präsenz des Islam sind, kann sich genausogut auf die durchaus kritikable Einführung islamischer Regeln in den Schulen. Da bin ich als Atheist und Befürworter eines laizistischen Staates auch dafür. Ich kenne viele Leute, die einer Islamisierung light kritisch gegenüberstehen, aber sich ausdürcklich für das Recht der Muslime auf Religionsausübung aussprechen. Ihre Position erscheint doch etwas hysterisch, natürlich gibt es eine wachsende Rechte, die auf einen Bürgerkrieg lauert - aber hilft es, neue Weltanschauungsgräben auf der linken Seite auszuheben?

  • S
    Stefan

    Zitat:

    "Die Rolle der Scharfmacher haben heute Internetplattformen wie "Politically incorrect" übernommen."

    -------------

     

    Stolz lobte sich die "taz" 2010 selbst und stellte Rekord Klickzahlen für ihr Online Angebot fest.

     

    Vermutlich sind auch ein paar taz Leser von der Zeitung auf das Internet umgestiegen. Die meisten NEUEN Leser dürften aber von der Internet Platform "Politically Incorrect" zu der taz täglich per Hyperlink weitergeschickt werden.

    Und einige PI-Leser dürften auch hier Anregungen mitnehmen, das nennt man dann Meinungsvielfalt. So gesehen eine "win-win" Situation (BWL-Denglisch) für die taz...

  • MX
    ms x.

    Na also, es geht doch. Ich gehöre zu denen, die seit Jahren darauf hinweisen, dass es bei der "Integrations"debatte, wie auch bei der Islamkonferenz (mit der Schäuble damals sehr geschickt die "Moslemfrage" auf die politische Agenda gebracht hat), genau darum geht und um nichts anderes.

     

    Aber nein, das war ja nur Ablenkung der dämlichen Gutmenschen, die sich weigern, die "Integrationsprobleme" anzuerkennen, deswegen wurde immer weiter feste draufgehauen auf den Moslem. Daran hat übrigens auch die taz kräftig mitgearbeitet, schamhaft verhüllt unter dem dem aufklärerischen Deckmäntelchen selbstverständlich.

     

    Jetzt ist er da, der Grusel, lange angekündigt und für jeden zu sehen, der es sehen wollte. Das wird uns aber auch dieses mal nicht helfen, wenn der deutsche Schäferhund sich erstmal heiß gegeifert hat...

  • R
    Rolleder1.

    Vielen Dank für diese Artikel! Ein Lichtblick in dieser kruden Debatte!

  • K
    Kamu

    Guter Artikel.

    Interessant vor allem die Zeile aus dem Lied: "das Deutsche Volk war abgeschlafft"

    Erst das Deutsche Volk und jetzt auch noch Deutschland!

    Am Ende müssten wir noch alle als Europäer in Europa leben.

    Wo bleiben die Pi-Sturmtruppen? Da muss doch mal was gegen gesagt werden (dürfen)...

  • AR
    Anti Rassismus

    Es sind über 70% der Bürger, die den Islam ablehnen, wenn man den überall veröffentlichten Umfragen glauben will.

     

    Was können wir tun, damit sie realisieren, dass sie sich irren, und der Islam in Wahrheit eine friedliebende Religion ist, die zu Deutschland gehört?

     

    Webseiten wie Pi-News sollten verboten werden!

  • MS
    Michael Scheier

    Zur neuen Scharfmacherei gehören leider auch Debatten in der TAZ - wie zB jene, ob man den von der Flutkatastrophe in Pakistan betroffenen Menschen helfen sollte. Dass man darüber so allgemein diskutiert hat, fand ich einfach nur abstoßend. Aber Ihr seid damit im Mainstream, wie die gerade veröffentlichte Studie der Friedrich-Ebert-Studie belegt. Wofür kämpft Ihr gegen den Antisemitismus, wenn andererseits solche Debatten bei Euch geführt werden dürfen?

  • A
    A.Grech

    "Denn immer dann, wenn die politische und journalistische Klasse rassistische Diskurse legitimiert und entfacht, fühlt sich der Pöbel zur Gewalt ermutigt."

     

    Vielleicht. Aber: eine disziplinierende oder einschüchternde Wirkung, die von der politischen oder journalistischen "Elite" ausgehen soll, setzt voraus, dass diese "Elite" als moralische Autorität akzeptiert wird. In diesem Punkt haben sich in letzter Zeit aber einige Defizite angehäuft - um es mal euphemistisch auszudrücken.

  • VV
    Volker Vonssen

    An den Autor Herrn Seidel:

     

    "Die Rolle der Scharfmacher haben heute Internetplattformen wie "Politically incorrect" übernommen. Blogger kübeln ihre rassistische, vor allem antimuslimische Jauche in die Köpfe von Zigtausenden, die die Seite täglich besuchen."

     

    Ich besuche täglich die Seiten von PI, ebenso die der Taz und viele andere Tageseitungen, Blogs, etc. auch.

     

    PI unterscheidet sich von anderen Seiten in so fern, als das dort konzentriert über den Einfluss und die Auswirkungen des heutigen (auch politischen) Islams berichtet wird. Und in der Summe können einen die dort gesammelten neuigkeiten und Erfahrungsberichte schon erschlagen.

     

    Ich muss Ihnen allerdings widersprechen, wenn Sie von einem "Verjauchen des Lesers" sprechen. Ich bin PI eher dankbar, dass dort eine Plattform entwickelt wurde, die sich mit den vielen Problemen in unseren Städten auseinandersetzt. Zu meiner Person: ich bin vor gut 25 Jahren völlig unbeleckt nach Berlin gezogen, und was ich in den letzten Jahren, genauso wie meine Kinder, die ich inzwischen habe, meine Freundin und im Prinzip fast alle Bekannten hier in Berlin- Kreuzberg, Schöneberg und anderen Bezirken erlebt habe reciht mir/ uns aber völlig. Ich spreche hier von beispielsweise Beleidigungen, Strassen- Raubüberfällen (verniedlichend "Abziehen" genannt), sexuelle Belästigungen unglaublicher Art, Raubüberfälle auf Geschäfte. Alles ausgehend eben von dieser Problemgruppe. Das Problem ist, dass wir alle viel zu lange weggesehen haben und die politisch korrekten Medien, Politiker etc. nicht darüber sprechen wollten. Ich finde es gut, dass sich dies nun geändert hat.

  • KE
    Karl Eduard

    Ja, die älteren Debatten. Diese Debatte hier erinnert mich an die Debatten 1989 in der Deutschen Demokratischen Republik, als die Arbeiter und Bauern dem Sozialismus zu Zehntausenden wegrannten und die PARTEI die Erfolge von 40 Jahren sozialistischen Aufbauwerkes feierte. Die Realitätsverweigerung reichte da noch bis weit in den November hinein. Wer zu spät kommt, liebe taz, den bestraft das Leben.

  • DK
    David König

    Es ist wirklich erstaunlich wie die Gutmenschen IHRE Jauche ( um das Wording des Verfassers aufzugreifen) trotz einem klaren Mehrheitsbekenntnis der Bevölkerung zu den abendländischen Wertvorstellungen weiter versuchen an die Frau bzw. den Mann zu bringen!

  • B
    Bond

    Herzlichen Dank für diese exzellente Analyse.

  • R
    RainerVonVielen

    Fragt sich wer nun seine Jauche hier rauskübelt Herr Seidel.

     

    Ich finde sie als Autor (Journaille?), sollten sachlicher berichten und nicht Ihre kruden Emotionen mit einfliessen lassen.

     

    Wenn Sie den anderen Menschen nicht die Freiheit gewähren eine Meinung zu äussern, dann sind Sie vielleicht in einer Demokratie falsch aufgehoben.

     

    Wer gegen Nazis und andere Gruppierungen wettert, sollte nicht für sich einfordern, die Meinungshoheit zu besitzen und andere Gedanken ad absurdum zu führen.

     

    Denn dies wäre eine Meinungsdiktatur die sich hier keiner mehr wünscht!!!

  • I
    Idaho

    Wenn man sich also für Grundgesetz und Menschenrechte einsetzt, so wie es ein im Artikel genannter Blog macht, dann ist man also "Scharfmacher" "rassistisch" usw. Interessant.

    Da weiss man ja welches Geistes Kind hier schrieb...

  • W
    WahrerSozialDemokrat

    Was für ein anscheinend hübsches Gesicht im Bild! Lächelt die schöne Frau, deren Schönheit man nur erahnen darf?

     

    Oder ist das Lächeln der Frau verboten?

     

    (Ich hoffe das Bild bleibt, sonst wird mein Kommentar sinnlos)

     

    Die Augen zeigen ein Lächeln? Für die Kamera? Für die Ewigkeit? Für die Unterwürfigkeit?

     

    Ja, ich habe kein Wort gelesen! Bleibe einfach am Bild verhaftet! Was mir mehr Fragen stellt, als Worte ich lesen könnte. Verzeihung.

  • A
    antiantianti

    cum hoc ergo propter hoc

    ist also alles immer auf denselben feind zurückzuführen? sollten wir dann nicht wieder gladiatorenkämpfe einführen, in denen festgesetzte archetypen immer gegen dieselben archetypen antreten? sind wir zu einer größeren komplexität nicht in der lage? verwechseln sie nicht koinzidenz und korrelation?

     

    oder schaffen es journalisten mal differenzierter zu arbeiten? wurden vielleicht die alten debatten aus den falschen gründen abgelehnt? sollten vielleicht mal linksdenkende menschen sich nicht für eine totalitäre und individualität unterdrückende religion einsetzen, bloß weil sie lokal eine minderheit ist?

     

    schon schopenhauer und goethe haben uns warnende worte zum islam gegeben, das sollte jedem intellektuellem zu denken geben!

  • C
    conring

    Ihr Artikel geriet sich zwar Diskurs kritsich, will aber doch den "bösen" islamritischen Diskurs durch den guten" integrationsfreundlchen Diskurs ersetzen. Was ich persönlich nie bei dieser Diskurstherorie verstanden habe, wer entscheidet eigentlich was gut und böse ist

  • A
    antiantianti

    schlimm wenn der autor für eine wirkung immer nur dieselbe ursache sieht. der islam bietet keine glaubensfreiheit, er verlangt die unterwerfung des individuums, wie kann ein linksdenkender mensch so etwas gut heißen? schon goethe und schopenhauer waren sehr ablehnend gegenüber dem islam. vielleicht mal eine differenziertere analyse machen und korrelation nicht mit koinzidenz verwechseln?

     

    cum hoc ergo propter hoc

  • HB
    H. Berger

    Wenn ich den Kommentar kurz zusammenfassen darf:

    -Muslimische Migranten gut;

    hohe Transferquote, Schulabbrecher, Kriminalität, Sprachkenntnisse, Deutschenfeindlichkeit - alles kein Problem, wir haben es im Griff (frei nach Wowereit).

    -Islamkritiker, Deutsche- Böse, Nazis, häufig mindestens Rechte und Rassisten; sollen gefälligst Zahlen für die Multi-Kulti-Vision.

     

    Eine schöne "grüne" Weltsicht im Elfenbeinturm.

  • E
    Euromeyer

    Es ist schon krass zu sehen,

    wie Vetreter der politischen und wirtschaftlichen Elite in ganz Europa versuchen von ihrem Versagen abzulenken, indem sie ins gleiche Horn stoßen wie die, deren politisch-moralische Entwicklung in den 30ern stehen geblieben ist.

    Noch krasser ist allerdings, mit welcher Begeisterung der von Bedeutungsverlustängsten geplagte Bürger diese Positionen einnimmt und bereit ist,alle Errungenschaften eines solidarischen, emanzipierten und rechtstaatlichen Gemeinwesens mit Füßen zu treten um das Gefühl der eigenen Machtlosigkeit durch Treten nach unten zu kompensieren.

    Am krassesten aber ist die sich gegenseitig aufschaukelnde Dynamik der Hassneid-Propaganda, bei der Mitzumachen sich mittlerweile auch ehemals moderate Mitglieder normaler Parteien aufgefordert fühlen.

    Ich war UNPROFOr Soldat in Bosnien, als sich die Früchte solcher Hetze zeigten und mache mir mitlerweile wirklich Sorgen um unsere Gemeinschaft.

  • O
    Oberhart

    Was für ein Gesülze... Natürlich ist jede Art von Islamkritik nix weiter als hasserfüllte Aufstachelung durch rechte Kräfte... Wie gut, dass Sie, Herr Seidel, genau wissen, was die Hintergedanken sämtlicher Islamkritiker sind... Natürlich wollen Necla Kelek, Seyran Ates, Mina Ahadi und der Zentralrat der Ex-Muslime mit ihrer Kritik nur ungehindert ihre rassistischen Gefühle ausleben...

     

    Augen auf, Herr Seidel! Die Islamkritik ist keineswegs ein deutsches Phänomen. Die jüngste Kritik am Islam und an Religionen allgemein ist tatsächlich eine Spätfolge der Attentate vom 11. September. Sie finden Islamkritiker überall auf der Welt, zumindest überall dort, wo die religiösen Spinner noch nicht ausreichend weltliche Macht ergriffen haben.

     

    Und nochmal Augen auf, Herr Seidel, viele dieser Kritiker sind mitnichten rechts, ganz im Gegenteil. Altkommunisten, Linke, Liberale stellen einen nicht unerheblichen Teil der Kritiker, PEN-Preisträger Sam Harris, Christopher Hitchens, Mina Ahadi, Bill Maher, Taslima Nasreen, Salman Rushdie und andere Nichtdeutsche. Niemand von diesen Menschen ist verdächtig rechts oder ein Rassist zu sein. Warum das immer von so vielen ausgeblendet wird und Kommentare in denen ich darauf hinweise hier nie veröffentlicht werden, ist ärgerlich und lässt darauf schliessen, dass man ausser der plumpen Rassismus- und "Islamkritik ist rechts"-Keule der Kritik nicht viel entgegenzusetzen hat. Da ist Schämen angesagt. In diesem Sinne: Erstmal ordentlich schämen und vorm Schreiben des nächsten Artikels vielleicht mal den Blick über den Tellerrand wagen.

  • S
    sena

    Respekt! Sie schreiben mir aus der Seele!

     

    " Der Islamstreit erlaubt, all die rassistischen Emotionen ungehindert auszuleben, denen beim Antisemitismus und Rechtsextremismus inzwischen recht enge Grenzen gesetzt werden."

     

    Da soll mir einer sagen, dem sei nicht so.

  • K
    keetenheuve

    Seidels verbohrte Sicht auf die Dinge ist ärgerlich, weil er es besser wissen könnte. Wieso geht er nicht in die 70er Jahre zurück? 1973 erließ die SPD/FDP-Regierung unter Willy (!!) Brandt einen Anwerbestop für die zu der Zeit meist türkischen (!) Bürger. Und zwar genau deshalb, weil Brandt, Kühn u. andere Politiker der SPD schwerste sozialpolitische Belastungen durch mehr Zuwanderung fürchteten. Mir ist nicht bekannt, dass irgendjemand damals oder heute Willy Brandt des Rassismus bezichtigt. Wenn jetzt die befürchteten Entwicklungen eingetreten sind, dann ist die Beschimpfung derjenigen, die darauf hinweisen, nur noch absurd.

  • A
    Alex

    > Weit über die Hälfte der Deutschen möchten die

    > Religionsfreiheit der Muslime erheblich

    > einschränken, im Osten gar über 75 Prozent.

    Ja, das macht mir auch Sorgen. Ich sehe hier ein grundlegend wachsendes Unverständnis gegenüber Religionen allgemein. Mit ähnlichem Tenor hätte die SED auch gegenüber christlichen Kirchen hetzen können.

     

    > Parallelen zum Berliner Antisemitismusstreit des

    > 19. Jahrhunderts drängen sich auf.

    Und zugleich gewinnt man den Eindruck, einige israelische Juden würden diese Richtung auch unterstützen. Man höre sich nur den Außenminister Liebermann und seine Haltung zu muslimischen Palästinensern an.

     

    > Zur Erinnerung: In den frühen achtziger Jahren des

    > 20. Jahrhunderts verunsicherten

    > Massenarbeitslosigkeit und Automatisierung der

    > Produktion die Menschen im Westen der Republik.

    Das ist regelmäßig ein Auslöser solcher Tendenzen. Es ist eigentlich verwunderlich, dass die letzten Jahre nicht stärkere rechte Parteien hervorgebracht haben. Auch ein Indiz, dass eine Demokratie Wachstum benötig, um stabil zu sein.

     

    > Die Rolle der Scharfmacher haben heute

    > Internetplattformen wie "Politically incorrect"

    > übernommen. Blogger kübeln ihre rassistische, vor

    > allem antimuslimische Jauche in die Köpfe von

    > Zigtausenden, die die Seite täglich besuchen.

    Mag ja sein, aber was wollen sie tun? Solche Blogs verbieten? Zensur kann doch nicht die Forderung der TAZ sein, oder?

     

    > Seit dem Jahr 2004 hat sich die Haltung gegenüber

    > dem Islam und den Muslimen dramatisch

    > verschlechtert.

    Und zwar in anz Europa. Deutschland ist fast das einzige westliche Land, in dem bislang keine antiislamische Partei floriert. Eigentlich nicht schlecht, oder?

    Hoffen wir, dass das so bleibt.

     

    Und machen wir uns nichts vor: Aufklärung war immer von Nöten, Aufklärung, Information und Debatte ist auch heute von Nöten. Und zwar immer besser mit den Leuten als nur über sie.

  • G
    gegenspiegel

    Hier wird wieder einmal der grundlegende Fehler gemacht, Kritiker des politischen Islam in die rechte Ecke zu stellen, anstatt ernsthaft zu versuchen ihre Argumente auf Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Durch diese Denk- und Sprechverbote, die hauptsächlich aus der links-grünen Ecke kommen, hat sich die Debatte überhaupt erst so zugespitzt.

  • D
    dubo

    1000 Dank

  • M
    Maline

    Von Eberhard Seidel,Geschäftsführer von "Schule ohne Rassismus" ist nichts anderes als ein solch unkritischer Kommentar zu erwarten.Heißt es doch u.a. zu diesem Projekt:" Der Islam werde zugleich fast ausschließlich unkritisch bewertet" und "Vielmehr werde die Rassismusproblematik genutzt, „um politische und ethische Gegner in ein schlechtes Licht zu stellen, die des Rassismus völlig unverdächtig sind“. Politisch linksgerichtete Organisation würden dagegen nicht kritisiert!"(Wikipedia).

    Einseitige, unkritische Berichtsweise, fern jeder Analyse und Recherche.

  • HJ
    Hessie James

    Ich habe verstanden: Es geht um die permanente Aktivierung von Vorurteilsbereitschaften, die gegen Minderheiten gerichet werden und es geht um den daraus scheinbar zu ziehenden Diskriminierungsgewinn.

  • R
    roterbaron

    Ich bin gespannt wann hier wieder Sterne oder ähnliches auf der Kleidung getragen wird.

  • WW
    william wolfo

    Liebe Leser, liebe taz

     

    ja, das lässt sich Vermuten, die Tötung des Karrikaturzeichners u.a. könnten Ursache sein. Also, ein Faktum ist Ursache für unser Denken? Hm, sind wir Maschinen, Nein! Wir sind frei darin, alle Fakten zu bewerten.

    Gedankenspiel: eine Dorfzeitung in einem Bergdorf im Jemen sucht nach den Ursachen, wo sollen sie anfangen, Kolonialismus, Krieg nach Krieg, Installation von Diktaturen, Millionen Tote. Ursache? Bitte, nach einer MATERIALISTISCHEN Interpretation ist alles nicht nur Anlass für unser Handeln, sondern Ursache.

     

    Das ist natürlich Unsinn, wir werden entweder von Vernunft oder unvernünftig von unseren Wünschen bewegt. Was wir endlich brauchen ist eine Analyse der Ursachen der Unvernunft bzw. der Mißachtung ihrer Gesetzes in uns.

     

    Sein wir ehrlich, wer will eigentlich Gemeinschaft? Ists nicht angenehmer im Supermarkt einen Einpacker am Ende des Laufbandes stehen zu haben, der einen für den 1Cent, den ich ihm hinwerfe, auch noch nett anlächelt!

     

    Sklaven suchen sich ihre Skalven! Macht euch endlich frei!