: Debatte über WFG / Beckmeyer
■ Die Ampel-Koalition steht mit drei Stimmen neben Uwe Beckmeyer
„Durchsichtig“ fand der Wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, Andreas Lojewski, das Ansinnen der CDU, den Rücktritt des Handelskammer-Syndikus Immermann aus der ehrenamtlichen Geschäftsführung - der Wirtschaftsförderung (WFG) zum Thema der Bürgerschaft zu machen: Die CDU wolle die Ampel-Koalition vorführen. Der CDU-Mann Schroers erzählte noch einmal, wie es zu dem Rücktritt in der Aufsichtsratssitzung gekommen war (vgl. taz 20.2.) und wiederholte da böse Wort vom „Versagen“ des ex-Wirtschaftssenators Beckmeyer. Der SPD-Vertreter Lojewski wies dieses Vorwurf nicht zurück, sondern erinnerte Schroers an die Geheimhaltungspflicht von Aufsichtsräten und forderte ihn auf, das „Image Bremens als Standort“ nicht schlechtzumachen.
Der grüne Manfred Schramm meinte, der hauptamtlichen Geschäftsführer der WFG, Schmädeke, habe „versagt“, und das sei der SPD klar gewesen, nur „vor der Wahl geheimgehalten worden“, um „Ruhe im Karton“ zu haben. Die Konsequenz - Teilung der GFG - sei lange vorher gezogen worden. Während die CDU aber allen Fernostreisen des WFG-Geschäftsführers zugestimmt habe — die kosteten immerhin seit 1986 über 15 Millionen — hätten die Grünen schon lange Opposition gemacht.
Beckmeyer rechtfertigte sich mit seinen Pflichten als Aufsichtsrat und fügte hinzu: „Ich beiße mir lieber auf die Lippen als den Komplex Immermann hier zu kommentieren.“ Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP) verteidigte weder seinen WFG-Geschäftführer noch Beckmeyer gegen das Wort vom „Versagen“. Er gestand freimütig über die fragliche Sitzung des WFG-Aufsichtsrates ein: „Ich bin heilfroh, daß ich nicht dabei war“. K.W.
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