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Debatte Religiöser Öko-AktivismusGott und die Umwelt

Kommentar von Claus Leggewie

Evangelikale Christen in den USA haben inzwischen die Ökologie für sich entdeckt. Wer den Klimawandel wirksam bekämpfen will, wird sie als Bundesgenossen brauchen.

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5 Kommentare

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  • KS
    Klaus Sydow, Siegbach

    Claus Leggewie ist mir bereits bei einem Univortrag in Gießen aufgefallen: Er erforscht die Evangelikalen in den USA, hat jedoch keinen Zugang zu deren Glauben. Er akzeptiert einen Glauben an Gott, jedoch möchte er von keinem Christen persönlich angesprochen werden. Selber aber kritisiert er die Christen als rückständig und verschroben. Seine Forschungsaussagen sind immer von einem großen Zynismus gegen Bibelgläubige geprägt.

    Auch in diesem taz-Artikel wird das wieder deutlich! Dabei sagt Gott in der Bibel (Sprüche 12 Vers 10: Der Gerechte (Gottesfürchtige) kümmert sich um das Wohlergehen seines Viehes, aber das Herz der Gottlosen ist Grausam. Hier wird also klar Tierschutz von Gott gefordert.

    Du sollst nicht töten (2. Mose 20,13) und Jesaja 44, 2 "Gott, der Herr, der dich gemacht und vom Mutterleib an gebildet hat..." zeigt klar eine Kindstötung im Mutterleib als Sünde (Vergehen) gegen Gott an. Umweltschutz gibt es als Wort nicht in der Bibel, aber Gott hat die Menschen im Paradies als gute Verwalter seiner Schöpfung (1. Mose 1, 28) eingesetzt. Leider kam schon bald die Übertretung von Gottes fürsorglichem guten Gebot (Sündenfall), der Mensch aß vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen und verlor seine Unschuld und die gesamte Schöpfung verfiel in ein Chaos, statt Harmonie gibt es seitdem einen zerfleischenden Machtkampf (Egoismus u.a.m.).

    Deshalb ist der Schwerpunkt der Bibel auch der "innere Umweltschutz", d.h. den inneren Frieden mit Gott und den Menschen und damit auch der gesamten Schöpfung wiederherzustellen. Dies wird letztlich erst Jesus Christus vollständig im neuen Himmel und der neuen Erde total bewirken.

    Von Gott gelenkte Menschen (Nachfolger von Jesus) werden deshalb Umweltschutz leben ohne den Umweltschutz zu einem "Gott" (Herrscher über alles) zu erheben.

    Schade das Herr Leggewie nicht diesen Gott an sich arbeiten lassen will und sogar andere verachtet die sich vom Gott der Liebe und Gnade leiten lassen wollen. Auch Nachfolger von Jesus hören nicht immer auf IHN, machen Fehler (Sünde) gegen die Natur und den Mitmenschen. Manche Menschen haben auch Jesus als Religion mißbraucht und sich Macht über Andere dadurch angeeignet.

    Aber viele haben Jesus auch richtig verstanden und sind für Schwache eingetreten (Gründung der ersten Gewerkschaften, Abschaffung der Sklaverei und Eintritt für Umweltschutz u.a.m..

    Wer die gute Botschaft von der Liebe Jesu zu den Menschen weitersagt und Menschen den Weg zu Gott zeigt, der macht wahren Umweltschutz. Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wer zu mir kommt wird ewiges Leben ererben und anderen ein Segen sein. Ich wünsche, dass dies auch ein Herr Claus Leggewie erfährt. Dann ist er auf den progressivsten Weg - den Weg zum Leben.

    Gottlosigkeit und Atheismus sind rückwärtsgerichtete Wege, die ins Verderben führen, und zwar der Menschen wie auch der gesamten Umwelt (wer dies nicht glaubt, möge mal in ein kommunistisches Land reisen).

  • M
    Martin

    Na Danke,

     

    lieber eine tote Welt, als eine die nach dem Weltbild der Evangelikalen geformt ist.

    Die ist wenigstens nur leblos, eine Welt nach dem Wunsch der Evangelikalen ist die Hölle auf Erden.

  • HG
    Hans-Peter Gensichen

    Alles gut und schön; aber inwiefern sind diese Bundesgenossen "seltsam"? Ich erkenne als das Besondere an den evangelikalen Christen nur, dass sie neben der Anerkennung von heftigen Umweltproblemen und der Forderung, diese zu bekämpfen, auch noch eine Ideologie, sprich Theologie haben, in der das Ganze eine spirituelle und philosophische Basis (oder doch: einen Überbau?) erhält, der vielen, vielen anderen Umweltschützern fehlt und der kompakter, vielleicht sogar haltbarer ist als das bildzeitungskonform dünne Gelabere des Dalai Lama.

    Also: seltsam, dieses "seltsam" von Leggewie!

  • HW
    Hardy Winstanley

    Claus L...funny name ;) is right, and besides the ecolocical issue it is quite a mystery, that not more christians - and jews, by the way, too - have got very critical attitudes belonging extreme inequality of real chances for a good life. Read the book of Amos or some chapters in Jesse, or some parts of Mathew oder Luke's gospel, and you cannot believe that family Bush oder Mr. McCain are calling themselves christians! Maybe one should give them to read "God of the Lowly: Socio-Historical Interpretations of the Bible" by Willy Schottroff and Wolfgang Stegemann 1984 or "The Jesus Movement: A Social History of Its First Century" 1999. They've not been as revolutionary as later Levellers etc, but old and modern slavery in any form is actually more far away from some main ideas of judaism and christianity, than a social(-ist) democracy would be. And because ecological issues in the end also have to do a lot with 'love' (loving nature with all in it), and destruction of nature always disadvantages also people, and love ist a main christian ideal, also ecological issues are close up to questions of equal real chances / capabilities for a good life for everybody - and provoke so more 'left wing' than chauvinist & capitalist answers also for christians (and jews - because justice, charity & respecting each other are also main ideals at least since some prophets expecting a peaceful world for all! human kind, even animals! (see Jesse's view of the messiah age: child playing at a snake's cave, and even lions getting vegetarians! etc.)).

  • BW
    bernhard wagner

    Schon die legendäre/sagenumwobene Gestalt des Moses gleicht z.T. einem Robin Hood, Pancho Villa u.a., da er fliehen musste, nachdem er einen Aufsehen erschlagen hatte und dann die hebräischen "Gastarbeiterfamilien" um sich scharte u.s.w.

    Dann die scharfe Kritik bei Amos u. Jesaja u.a. an der Scheinheiligkeit der Reichen und ihrer Ausbeutung von Armen u. Benachteiligten, inkl. Witwen und Waisen etc. Und not least war das social movement um den Jeshua aus Galiläa, aus dem dann später das Christentum wurde, überwiegend in den "untersten" Gesellschaftsschichten angesiedelt - wie vorurteilslose ForscherInnen längst gut belegt haben (z.B. Wolfgang Stegemann u.a.: Urchristliche Sozialgeschichte). Schon die Diggers u.a. im 'Mittelalter' und spätere hatten daran angeknüpft.

     

    Dazu werden in der Genesis die ersten Menschen von Gott u.a. aufgefordert, die Erde zu "bewahren".

    Sogar eines der anderen, vieldeutigen hebr. Wörter, das oft mit "sich untertan machen" übesetzt wird, bedeutet - wie ich mir habe sagen lassen - im Kontext wahrscheinlich nicht viel mehr als "Landwirtschaft treiben", wenn auch ohne zu meinen, die Erde selbst sei ein göttliches Wesen (wie andere Religionen damals). Um die Erde verantwortungsbewusst zu behandeln muss mensch sie aber ja nicht für eine Gottheit halten!

     

    Daher ist es also gar nicht 'mal allzu verwunderlich, dass viele aus dem jüdischen oder christlichen Milieu, sogar aus den quasi "fundamentalistisch" sich auf die Bibel berufenden, McCain etc. nicht kritiklos zustimmen.