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Debatte NeoliberalismusGriechenland als Menetekel

Kommentar von Stephan Schulmeister

Die gegenwärtige Wirtschaftskrise wird sich noch vertiefen. Dagegen hilft nur eine gemeinsame Anstrengung: ein "New Deal" für Europa

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8 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • JC
    joe conte

    Interessant ist der Beitrag, ja. Menschen, die jahrelang sich mit etwas beschäftigen, wissen sich meistens, auszudrücken und Überzeugendes zu verbreiten. Leider das Leben eines jeden gleicht nicht dem eines anderen und so können wir die Verkettung auf Gruppen, Schichten, Bevölkerungen, Nationen, Organisationen von Nationenen und so weiter. Die Antwort liegt in der Frage und die Lösung ist das Grab des menschlichen Willens. Die europäische gemeinsame Währung wurde durchgepeitscht von jenen, die sie heute gefährdet sehen und anprangern. Sehen Sie nun einen Zusammenhang? Wenn nicht, wird dies die Welt nicht verändern und Sie können weiter schlafen, wach werden, essen, Urlaub machen, ins Konzert gehen, ins Theater gehen, Kinder zeugen oder zu Ihrer Homosexualität stehen. All das wird in keinster Weise die MACHT DES GELDES UND DIE GIER MANCHER KREISE BÄNDIGEN. Lernen Sie ruhig weiter es gibt noch eine ganze Menge Audrücke, die Sie nicht kennen und die Ihnen Beifall ernten helfen werden. Dann gehen Sie wieder schlafen, ihre schöne Villa wird Ihnen bestätigen, dass Sie gut sind. Das Abendessen im Kerzenschein wird eine Belohnung für Ihre Klugheit sein. Und die Geschichte wird nie enden wie unter den Vampiren!

     

    Herzlichst

     

    euer Joe

  • SK
    St. Kalle

    Interessante Thesen, aber unscharf. Ich halte mich mal an den ersten Abschnitt.

     

    1) Wenn man die Probleme nicht einzelen behandelt braucht man eine Art Übertheorie, die die eine Ursache von allem identifiziert. Der Autor glaubt, daß der Neoliberalismus allem zugrund liegt und hinter allem steckt. Das ist irgendwie religiös, oder? Die Welt in der ich lebe ist komplex, und es gibt immer mehrere gute Gründe für das, was es so gibt. Und ich weiss nie ganz genau welche Gründe es wirklich sind.

     

    2) Verschuldung, Erwerbslosigkeit und Ungleichheit sind nicht parallel miteinander angewachen. Verschuldung hängt vom Land ab. Sie ging zurück seit den späten 90ern in den US, UK und einigen kleineren Ländern in Europa. Im OECD Durchschnitt ist sie seit zwanzig Jahren auf einem leichten Aufwärtstrend, und aktuell geht sie natürlich durch die Decke. Erwerbslosigkeit wuchs weltweit massiv in den 70ern, fiel aber etwas ab Mitte der 90er! Ungleichheit wächst wieder seit Anfang/ Mitte der 90er.

     

    Also: alles ganz schön unübersichtlich, der Neoliberalismus steckt wohl doch nicht hinter allem. Religiös gesehen ist das schade, weil man das Übel nicht an der Wurzel ausreissen kann und danach dann für immer glücklich im postneoliberalem Paradies leben darf.

  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Wenn Herr Schulmeister bei der Lage-Analyse nicht mit dem Ideologiebegriff 'Neoliberalismus' gearbeitet hätte, sondern von der Herrschaftsform des '2%-Wachstumszwang-Regime der KAPITALSTOCKMAXIMIERER' gesprochen hätte, deren offensichtlich geheime Geschäftsführung sich alle Subsysteme, einschl. der Regierungen und der EU- und EURO-Institutionen, unterworfen hat, dann wären wir einen Erkenntnis- und Durchsetzungs-Schritt weiter.

     

    Dann käme auch der Tipping-Point in den Blick, an dem diese geheime Steuerungsherrschaft á la Rumpelstilzchen l e i c h t zu stürzen ist. Man braucht keinen NEW DEAL für Europa, sondern n u r die Erkenntnis, dass das 2%Wachstumszwang-Regime der KAPITALSTOCKMAXIMIERER ein 2%Monster á la MADOFF ist, das allein durch die Erkenntnis seiner Existenz und seiner geheimen Wachstumszwangtricks zu stürzen ist. Aber hier gilt Goethes Erkenntnis, dass das Offenbarste wohl immer noch das Geheimnis ist, das als herrschende Realität zuletzt erkannt wird.

  • J
    jan

    Wunderbarer Kommentar, und er wird mildes Rauschen im Wald bleiben. Wenn sich spätere Generationen fassungslos fragen, warum in diesen Zeiten das Richtige unterlassen wurde, obwohl es bekannt war, wird die Antwort wohl "Korruption" resp. etwas weniger direkt "Demokratieversagen" lauten.

  • A
    A.Grech

    Hm, also ich bin eher für die "Rette sich wer kann"-Strategie. So besteht wenigstens noch eine kleine Chance, dass das ganze nicht in einem Desaster endet. Solidarität zwischen den EU-Ländern? Warum eigentlich? Insbesondere: "Griechenland" retten, ja, das mag gut, edel und fromm sein. Aber "Griechenland's Gläubiger" retten? Also, im Klartext, deutsches Steuergeld zur Sanierung bzw. Rettung von Bank- und Versicherungsbilanzen? Da ist die Motivation schon etwas weniger stark ausgeprägt.

  • E
    ensu

    Der Autor dieses Artikels hat es auch noch nicht endgültig geschnallt: Der Kapitalismus ist am Ende, da hilft auch kein "New Deal".

     

    Vielleicht gehört die Zukunft der Freiwirtschaft (Silvio Gesell).

     

    ciao...

  • JZ
    jan z. volens

    Europas Problem ist in und von "New York" ( und London ) - nicht nur in dem Finanzdenken, sondern auch in der Sozialideologie - und der Kultur. Ob es einen "New Deal" in Europa ohne Segnung von USA geben darf- haengt von Umwaelzungen in der USA ab - welche es in den kommenden Jahren nicht geben wird: Das Volk in USA ist von den "Machern" programmiert worden alle sozial-wirtschaftlichen "Aenderungen" als "communist" zu verurteilen. Das koenen auch vereinzelte Stimmen nicht aendern.

  • E
    eMCe

    Und was passiert wenn das scheitert(was anzunehmen ist da das Kapital auch der Machthaber ist...mittlerweile)?

    Das wird dann vermutlich so aussehen, einige Tausend Menschen halten das gesamte Kapital, Staaten brechen zusammen, in Europa werden Supermärkte geplündert, Kinder verhungern, Schulen und Uni´s können nur noch von denjenigen Kapitalhaltern bezahlt werden(man will ja seine Familie oben halten), Stundenlöhne und Arbeitszeiten die kaum mehr das Wort Zivilisiert verdienen, Straßenschlachten/Krawalle/Plünderung werden Alltag und schlussendlich wird man sich der Kapitalhalter "entledigen" wie zu besten französischen Zeiten.

    Alleine diese Erkenntnis und anders ist der Artikel auch nicht beschrieben nur das da steht wie man das verhindern kann, sollte doch auch mal beim Kapital zum denken anregen...