piwik no script img

Debatte NaturschutzFreie Sicht für freie Bürger

Kommentar von Ulrike Fokken

Die Natur muss Opfer für die Energiewende bringen, glauben selbst Umweltschützer. Die Wildnis gerät unter die Räder des grünen Fortschritts.

Der Fuchs muss nichts befürchten. Bild: dpa

W enn Sie in diesen Tagen mit dem Auto über Land fahren, kann Ihnen die tolle Sicht auffallen. Kaum ein Falter oder eine Fliege klatscht auf die Windschutzscheibe und verschmiert das Glas. Sollten Sie älter als 30 Jahre alt sein, erinnern Sie sich vermutlich noch daran, dass Autofahrer früher nach einer Fahrt in die Sommerfrische die Windschutzscheibe von Insektenresten freikratzten und schon zuvor während der Fahrt mit Scheibenwischer und Sprühnebel das Gröbste beseitigten.

Diese Zeiten sind vorbei. Und zwar aus einem einfachen Grund: Die Zahl der Insekten ist zurückgegangen. Ein Großteil der Wildbienen, Käfer, Hummeln, Fliegen, Libellen und Schmetterlinge hat den Pestizideinsatz und das Trockenlegen von Auen nicht überlebt.

Zyniker denken nun: „Freie Sicht für freie Bürger“. Zynismus wegen des Verschwindens von Unterholz-Bewohnern wie der Bergwald-Bodeneule (eine Schmetterlingsart) oder der Speer-Azurjungfer-Libelle ist angesichts des größten Artensterbens seit dem Aussterben der Dinosaurier jedoch fehl am Platz. Im Unterschied zu damals entwickeln sich heute keine neuen Tier- oder Pflanzenarten. Der Mensch hat mittlerweile jeden Lebensraum auf der Erde besetzt; er lässt der Evolution keine Ruhe, neue und der Situation angepasste Tiere hervorzubringen.

Kein Platz für Balz und Brut

Bis zu 42 Prozent der Insekten können in Deutschland aussterben, warnen Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Der Artentod im Reich der Wirbellosen löst unwiederbringlich eine Kettenreaktion aus, die bis in die Vorgärten reicht. Blaumeisen, Gartenrotschwänze, Kleiber und andere Singvögel ernähren sich von Insekten, ebenso wie Frösche, Eidechsen, Schlangen oder auch Igel und Fledermäuse.

Bild: Karin Hirl
Ulrike Fokken

ist freie Journalistin und Autorin für Politik, Umwelt, Wirtschaft sowie taz-Redakteurin für die Seite 1 und die Schwerpunktseiten. Sie lebt in Berlin, wo sich Fuchs und Hase am Landwehrkanal „Gute Nacht“ sagen.

Die meisten Vertreter der genannten Tierarten stehen ebenso wie ihre Nahrung auf der Roten Liste bedrohter Arten. Die einen als gefährdet, die anderen als vom Aussterben bedroht. Ihnen fehlen ausreichend Futter, ausreichend Platz für Balz und Brut und von Pestiziden unbelastetes Wasser, Boden und Luft.

Die Energiewende erdrückt Umweltpolitik

Die Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts glauben, dass ein kritischer Punkt erreicht worden ist. Solche Studien rufen jedoch keinerlei Resonanz bei Politikern von links über grün bis rechts hervor. Regierung, Unternehmen, Kirchen und selbst die Naturschutzverbände schweigen.

Die politischen Kräfte derjenigen, die sich einst für Natur- und Umweltschutz eingesetzt haben, fokussieren sich heute alleine auf die Energiewende. Dahinter verschwinden alle anderen umweltpolitischen Notwendigkeiten.

Naturschützer werden diffamiert

Welcher Umweltpolitiker spricht heute noch von Müllvermeidung, Mehrwegsystemen oder Flächenversiegelung? Von Stickstoffeinträgen durch Autos und Laster? Von überdüngten Böden? Dabei hat die Energiewende meist – über die Klimafrage – nur mittelbar mit Umweltschutz zu tun, trägt aber ihrerseits zur Umweltzerstörung bei.

Siehe etwa die Offshore-Windkraftanlagen, deren Bau das Wattenmeer zerstört und das Aussterben von Schweinswalen und Robben beschleunigt. Ein Grünen-Mitglied und Lobbyist eines Energiewende-Think-Tanks in Berlin sagte kürzlich, dass für die Energiewende eben alle Opfer bringen müssen – auch die Natur.

Die Energiewende ist ein Milliardengeschäft für Wind- und Solarparkbetreiber; wer sie kritisiert, gilt als Büttel der Atomindustrie. Naturschützern ergeht es heute wie den Umweltschützern und Anti-AKW-Aktivisten der 1980er und 1990er Jahre. Sie stellen das Gedankensystem derjenigen in Frage, die ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen durchdrücken wollen.

Die Grünen drängen Naturschützer an die Wand

Naturschützer werden deshalb als naive Spinner diffamiert, lächerlich gemacht und als die Anti-Modernisierer von Wirtschaft und Gesellschaft dargestellt. In der grünen Bundestagsfraktion haben die Naturschutzpolitiker schon seit Jahren nichts mehr zu sagen. Die Befürworter der Energiewende haben sie so sehr an die Wand gedrückt, dass sie keinen offenen Widerspruch mehr wagen.

Auch in der Partei haben sich die Wirtschaftspolitiker und Energiewender durchgesetzt, wie der Mitgliederentscheid zu den wichtigsten Wahlkampfthemen zeigt: 52 Prozent für das Ziel „100 Prozent Erneuerbare“, nur 13 für den Schutz von Storch und Laubfrosch.

In den meisten Natur- und Umweltschutzverbänden bestimmen die Energiepolitiker als Klimaschützer den Kurs. Und vom Umweltministerium angefangen bis in die Amtsstuben der Stadtkämmerer gilt der Glaubenssatz, dass zuerst die Energiewende gelingen müsse, damit der Klimawandel aufgehalten werde, und dann könne man sich wieder um Tiere und Pflanzen kümmern.

Hinter dem Artentod steckt immer der Mensch

Aber bis dahin ist es zu spät. Die Weltnaturschutzunion hat Anfang Juli die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen aktualisiert und 4.807 neue Arten darauf gesetzt. Weltweit sind 70.294 Tiere und Pflanzen bedroht, davon drohen 20.934 Arten in den nächsten Jahren auszusterben. Die Ursachen dafür sind verschieden, aber immer steckt der Mensch dahinter, weil er Wasserkraftwerke baut, Wälder rodet oder Landschaften für den Tagebau abbaggert. Der Klimawandel kommt noch on top.

Wieviel Wildnis erträgt diese Zivilisation

Wer gilt schon gern als von gestern? Ob es nun an der Größe der Aufgabe oder am gesellschaftlichen Klima liegt, Naturschützer haben sich in den vergangenen Jahren von der politischen Bühne verzogen. Es ist an der Zeit, dass sie wieder aus der Deckung kommen und sich einmischen.

Die Fokussierung der Umweltpolitiker auf die Energiewende verhindert ja auch, dass der Naturschutz sich selbst weiterentwickelt. Er hängt an den Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts, nach denen Natur gehegt und gepflegt werden soll. Dabei wächst es draußen ganz von allein, wenn der Mensch sich heraushält.

Ein zeitgemäßer Naturschutz erkennt auch dieses anarchisch anmutende Lebensrecht der Natur an, doch widerspricht das den Überzeugungen etlicher Funktionäre in den Naturschutzverbänden. Es geht also nicht nur um die Frage, wie viel Mensch die Natur verträgt. Sondern auch darum, wie viel Wildnis diese Zivilisation erträgt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

53 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • JI
    JK Inc

    Man munkelt um Tschernobyl und Fukushima kann sich die Natur ganz ungestört entwickeln...

  • M
    mayr

    Windräder(Industriegebiet) im Wald.Das ist FREVEL pur!

     

    Was heißt Energiewende?

     

    Wen die Cholera mit der Pest bekämpft wird. Die Windräder sind die Pest. Sie zerstören die HEIMAT von Mensch und Tier. Das beste Beispiel ist der Rheinhunsrückkreis.Diese irrsinnigeEntwicklung gegen Mensch und Natur gehört dringent gestoppt.

  • AM
    Arndt Müller

    Zusammengefasst: Die Infrastruktur des Menschen kostet anderen Lebenwesen das Leben. Auch Windkraftanlagen sind keine Ausnahme. Doch unter allen menschlich erwirkten Dingen, die Tiere töten, gehören Windkraftanlagen ganz klar zu jenen Anlagen, die vergleichsweise geringe Verluste bewirken und sie gehören zu jenen technischen Neuerungen, die ganz entscheidend dazu beitragen, dass unsere Zivilisation eine Zukunft hat. Sie werden dazu beitragen, dass eines Tages keine Kohlekumpel in Kolumbien und China mehr sterben müssen, sie werden helfen, den Regenwald zu erhalten, der derzeit abgeholzt wird, um auf den Flächen Bioethanol für unsere PKW zu produzieren (eine katastrophale Fehlentwicklung), sie werden helfen die Braunkohle, die millionentonnenfach in Südwestmecklenburg lagert, vor dem Abbau zu bewahren. Und ganz nebenbei: Wir haben gar keine andere Chance, als bei schwindenden fossilen Rohstoffen den Wind zu nutzen. Keine andere Erneuerbare Energiequelle kann heute so flächeneffizient genutzt werden, wie die Windkraft. Es ist blauäugig zu glauben, dass wir durch Energieeinsparung die Nutzung der Windkraft abwenden können. Wahrscheinlich nimmt schon allein jedes facebook-account mehr Energie in Anspruch, als sie ein Mensch in einem Schwellenland in seinem ganzen Leben verbraucht.

     

     

     

    Lasst uns deshalb gegen die wirklich umfangreichen Artenkiller streiten, lasst uns endlich die Landwirtschaft umfassend ökologisieren und vergesst nicht, dass ihr als gut situierte Bürger in diesem satten Deutschland so dermaßen viel Energie verbraucht, deren Schäden an Mensch und Natur in anderen TAZ-Artikeln sehr gut nachvollzogen werden kann, z.B. hier http://www.taz.de/!61976/.

  • AM
    Arndt Müller

    Es ist richtig, dass es an Windkraftanlagen auch zu Schlagopfern bei Vögeln und Fledermäusen kommt. Doch wer fragt nach den Millionen-Vögeln, die seit Erfindung der Hochspannungsfreileitungen an den Leiterseilen starben: So wurden bei einer Kontrolle eines "Killermasten" an einer Müllkippe in Süddeutschland 28 tote Vögel gesammelt, darunter 4 Uhus und 3 Milane. In einem Rastgebiet in Kasachstan wurden an einer 11 Kilometer langen „Killerleitung“ im Oktober 2000 hunderte von Opfern registriert, darunter 200 Turmfalken, 48 Steppenadler, 2 Kaiseradler, ein Seeadler und ein Mönchsgeier. Weitere Zahlen finden sich hier: http://www.birdsandpowerlines.org/. Beim Ausbau der Netze brauchen wir deshalb endlich mehr Erdkabel! Auch an Glasfassaden von Hochhäusern, im Auto- und Bahnverkehr oder durch Flugzeuge sterben tausende Vögel. Wer wissen will, was die heutigen Formen der Landnutzung mit den Vögeln in der Agrarlandschaft machen, kann das aktuelle Positionspapier der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft ansehen (http://www.do-g.de/index.php?id=58&L=0) Es fängt so an: "Keine andere Vogelartengruppe war in den letzten Jahrzehnten in Deutschland von so starken und anhaltenden Bestandsrückgängen betroffen wie die Vögel der Agrarlandschaft...Es zeichnet sich ab, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen Bestandsrückgänge der Agrarvögel in den nächsten Jahren nicht gestoppt werden können, sondern sich beschleunigen werden (SUDFELDT et al. 2009). Nach derzeitigem Kenntnisstand werden dazu der Wegfall der EU-Flächenstilllegung, der forcierte Energiepflanzen-Anbau (vor allem von Mais, Winterraps und Grünroggen als Zwischenfrucht), der Rückgang des Dauergrünlandes verbunden mit Absenkungen des Grundwasserspiegels, die Verarmung von Fruchtfolgen sowie evtl. auch eine neue Generation von Pestiziden (Neonikotinoide) entscheidend beitragen. Es deutet sich eine weitere Intensivierung der Landnutzung mit dramatischen Folgen für die Biologische Vielfalt an."...

  • Gleichfalls verdrängen meine Naturschutzkollegen meist wacker die Folgen der bisherigen Energieerzeugung, die ihren Labtop und das Smartphon ernährt, die ihren PKW bei Vogelkartierungen ins abgelegene Gelände trägt. Ich kenne nicht wenige Naturschützer, die immer noch fleißig billige Ramsch-Lebensmittel statt „Bio“ kaufen, aber andererseits die Windräder verfluchen, von einer Debatte über die Folgen unserer Kohleproduktion für die Lausitz oder die Folgen der Erdöl- und Erdgasproduktion für die russische Tundra ganz zu schweigen. Käferexperten mögen jubeln, dass seltene „Pionierarten“ auf jenen Flächen vorkommen, wo aus Gründen der Braunkohlegewinnung die Erde von unten nach oben gedreht wurde, doch wenn sie ausblenden, was hier an Kulturlandschaft verloren ging und welch menschliches Leid mit der Vertreibung aus den alten Dörfern einher ging, so ist das in höchstem Maße weltfremd. Es ist sicher einfacher, gegen Windräder zu streiten, statt sich mit den komplizierten Mechanismen der Europäischen Agrarpolitik zu befassen.

     

     

     

    Nie hat es die energiefressende Mehrheit interessiert, wo der Strom herkommt. Immer war es nur wichtig, dass er konstant aus der Dose fließt. Und ausgerechnet jetzt, wo wir mit der Windkraft in der Lage sind, Strom ohne nennenswerte Emissionen und ohne die komplette Auslöschung von Land- und Ortschaften zu produzieren, verteidigen Teile des Naturschutzes Rotmilane und Fledermäuse in einer Vehemenz, die erstaunt, wenn man die Ursachen des Artentods genauer betrachtet...(Weiter im nächsten Kommentar)

    • JI
      jk inc
      @Arndt Müller:

      Naja, die Leute, die 2 Mal in der Woche mit ihrem T5 3,0 TDI VW aus der Stadt zum 30 km entfernten Demeterhof fahren, sind auch nicht besser.

  • Nicht Windkraftanlagen, sondern der Klimawandel wird wahrscheinlich der größte Artenkiller der Jetztzeit. "So kommt eine globale Modelluntersuchung zu dem Ergebnis, dass schon bis 2050 ein erheblicher Teil der heutigen auf dem Land lebenden Arten dem Klimawandel zum Opfer gefallen sein könnte. Bei einer mittleren Änderung des Klimas könnten das 24 %, bei einer geringen Änderung 18 % und bei einer stärkeren Änderung des Klimas 35 % sein. Die Gefährdung der Arten durch den Klimawandel wird in dieser Untersuchung für die nächsten Jahrzehnte als bedeutend höher eingeschätzt als die durch direkte menschliche Einwirkung wie Änderungen der Landnutzung etc. Eine besondere Bedrohung wird dabei darin gesehen, dass viele Arten nicht in der Lage sein werden, geeignete Klimabereiche durch Migration zu erreichen, weil die Landschaften inzwischen durch menschliche Nutzung zu stark fragmentiert sind." (Quelle: http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Artensterben).

     

     

     

    Dass sich ein Teil meiner Naturschutzkolleginnen und -kollegen so derart gegen die Windkraft engagiert, liegt ebenfalls an einer zunehmenden Überforderung durch die Komplexität der Einflüsse, die unserer Artenvielfalt so dermaßen zurückdrängt. Wäre dies nicht so, so müsste den Fachleuten leicht auffallen, dass es in hiesigen Breiten immer noch die industrielle Landwirtschaft ist, die als Artenkiller Nummer eins auf abertausenden Hektar Land durch Pestizideinsatz und Dünger, durch Zerhäckseln von Feldgehölzen und Verschütten von Kleingewässern die Arten vergiften und vertreiben.

  • AM
    Arndt Müller

    Ich bin Biologe, Ossi, 43 Jahre alt, engagiertes Vorstandsmitglied eines Naturschutzverbandes und Mitglied der Grünen Partei [womit es schwerfallen dürfte, mich in irgendein Lager zu stecken ;-) ] und ich halte von dieser Aufrechnung Naturschutz gegen Energiewende – und hier vor allem die Windkraft - gar nichts. Vor allem, weil sich hier, meiner Meinung nach, verdiente Naturschützer verrennen und den Überblick verlieren. Es ist völlig unstrittig, dass die derzeitige Produktion Erneuerbarer Energien in weiten Teilen den Verlust an Biologischer Vielfalt beschleunigt. Und hier nenne ich die derzeitig überwiegende Produktion von Bioenergie aus Maismonokulturen– eine der ineffizientesten Formen der Energieerzeugung, die im Grunde das bisherige System der industriellen Landwirtschaft noch manifestiert hat. Ich bin hier ebenfalls der Meinung, dass mit größtmöglicher Aktivität eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die den Bioenergiebomm erst ermöglicht haben, erreicht werden muss. Etwas anders verhält es sich mit der Windenergie. Sie ist im Verhältnis zu ihrem Flächenbedarf eine der effektivsten Formen der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien, d.h. wir gewinnen im Vergleich des Flächenbedarfs weitaus mehr Energie aus der Windenergie als aus Photovoltaik und der Bioenergie. Und in diesem Punkt blenden die regionalen Artenschützer die weltweiten Erkenntnisse ihrer eigenen Disziplinen aus... (Weiter im nächsten Kommentar)

  • G
    Gast

    Die Menschen wollen halt immer schön weiter ihrem Konsumrausch huldigen. Solange alles schöne grüne Namen trägt oder ÖKO-gelabelt wird, fühlen sie sich ja auch noch gut dabei. Meiner Meinung nach würde nur ein Mentalitätswechsel hin zu mehr Lebensqualität statt Konsumquantität wirklich dauerhafte Lösungen bringen.

  • SN
    Sven Noack

    Danke Frau Böger, für diese ehrliche Aufarbeitung der Folgen unserer Energiewende-Politik.

    Das hierbei nicht nur etwas nicht ganz optimal läuft, sondern grundsätzlich falsch, erkennen zum Glück immer mehr Menschen.

    Vernunftkraft.de hat sich als Bundeinitiative für eine vernüftige Energeipolitik gegründet. Die Resonanz ist überwältigend. Wir alle engagieren uns da, weil es nicht reicht, die Fehler in nur zu erkennen. Sondern aktiv an einer Energiewende mitzuwwirken, die diesen Namen auch tatsächlich verdient.

    Ohne ideologische Scheuklappen, dafür mit Sachverstand.

  • AD
    an das Umweltinstitut München e.V

    Interessant, was Ihre Kollegen vom Naturschutzverband Sachsen zur Umweltzerstörung durch Windmühlen halten:

     

    http://www.naturschutzverband-sachsen.de/index_htm_files/Windraeder%20toeten%20Vers22.%203.%202012.pdf

     

    Die Folge ist, dass diese Leute von Zugereisten (natürlich Mitglieder der Grünen) deswegen diffamiert werden: http://taz.de/Interner-Streit/!119852/

     

    Wie Frau Fokken schon richtig schrieb, es geht um das Abgreifen von Milliarden, in Sachsen werden dann altgediente einheimische Umweltschützer, welche Windräder im Erzgebirge verhindern wollen, von Zugereisten EEG-Umlagen-Abgreifern diffamiert.

  • DS
    Dennis Schwarz

    Der Artikel macht auf halber Strecke Halt. Er antwortet nicht auf die naheliegende Frage: Na und? Dann gibt's eben weniger Käfer und anderes Kroppzeug.

     

    Gibt es (von Bienen abgesehen) mehr als nur idyllischen, seelischen Nutzen? Was tut die Fledermaus für mich? Was der Igel oder jede x-beliebige Libelle?

     

    Man könnte zum Beispiel mal deutlich machen, dass wir ohne diese Arten vermutlich in "Schädlingen" und "Lästlingen" ertränken. Und sicher gibt es auch noch andere Argumente.

  • C
    Claudimar

    Ein ausgezeichneter Bericht und die Journalistin trifft den Nagel auf den Kopf! Landschaftsschutz, der Schutz der Wälder, das alles gilt nichts mehr; Die Natur"schutz"verbände sind zu Energie"schutz"verbänden verkommen. Unsere über jahrhunderte langsam gewachsenen Kulturlandschaften werden buchstäblich in "Windeseile" industriell überprägt durch 200 m hohe WKA, die jahrzehntelang herumstehen werden und nur einen vernachlässigbaren Beitrag zu unserer Energieversorgung liefern. Die nachfolgenden Generationen, auf die sich die Energiewender immer so gerne berufen, werden wohl kaum unverschandelte Landschaften erleben, wie wir es jetzt gerade noch so eben in einigen Regionen noch dürfen. Hoffentlich kommen die Verantwortlichen noch zur Besinnung bevor es ganz zu spät ist!!

  • R
    Radagast

    Ulrike Fokken spricht wichtige Zusammenhänge an.

     

    In ihrem Artikel kommt jedoch zu kurz, dass es sich trotz aller Nebenwirkungen nicht einmal um eine echte Energiewende handelt.

     

    In Deutschland sind hinsichtlich der Windenergie aktuell 37 Gigawatt installiert. Das entspräche ca. 37 Großkraftwerken.

    Die durchschnittliche Jahresleistung beträgt aber unter 18%. 18% entspräche ca. 6 Gigawatt, die aber noch durch zugeschaltete Gaskraftwerke grundlastfähig gefahren werden müssen. Hinzu kommt, dass ein Großteil der aus Windenergie gewandelten elektrischen Energie zu Spitzenzeiten nicht sinnvoll speicherbar ist. Bisher sind alle Ansätze zur Speicherung mit weiteren Energieverlusten verbunden. Bei Nutzung chemischer Energie sind es z.T. weit über 50% Energieverlust!

     

    Demnach ist die Energiewende nicht einmal ein nennenswerter Beitrag zum befürchteten Klimawandeleinfluss durch CO2.

     

    Der derzeitige Boom ist nichts weiter als ein riesiger Reibach für einige wenige Projektierer, Winenergieunternehmen und Landeigentümer. Die Zeche zahlt der Bürger über das EEG.

     

    Dennoch geht in unserer Gesellschaft der Konsum nach dem gängigen Wachstumsprinzip unvermindert weiter. Hier frisst das Wachstum jegliche Effizienz. Es werden zunehmend mehr Abläufe elektronisiert und automatisiert. Der Rohstoffdurchlauf wird hierfür permanent erhöht, die Entropie erhöht, d.h. die Vermüllung, die Verunreinigung und die Ausbeutung riesiger Ökosysteme nehmen zu.

     

    Diese Probleme werden in der Energiewendediskussion völlig ausgeblendet, weil diese keine Rendite versprechen, ja diese sogar gefährden.

     

    Die Energieversorgung ist ein großes Problem aber diese Energiewende ist ein Fake! Die großen und missachteten Probleme werden uns einholen, das lässt sich sicher voraussagen.

  • K
    Ökotussie

    Die Grünen engagieren sich leider meist nur in der Opposition für eine echte grüne, die Umwelt, die Artenvielfalt und das Klima schützende Politik.

     

    Politisch unabhängige, engagierte (Stadt-) NaturschützerInnen haben heutzutage genauso viele Auseinandersetzungen mit PolitikerInnen der "grünen" Partei wie mit PolitikerInnen anderer Parteien. Die Grünen sind zwar in politischer Umwelt - Propaganda gut, nicht aber in ihrer praktischen Politik.

     

    Da werden UmweltschützerInnen von Grünen - PolitikerInnen gern mal vollkommen unpassend als "FundamentalistInnen" bezeichnet, wenn sie selbstverständlich auch von regierenden Grünen konkretes umweltpolitisches Handeln einfordern.

     

    Erleben kann man das seit bald sechs Jahren auch am Berliner Landwehrkanal, wo laut Info-Kasten auch die taz-Autorin wohnt.

     

    Hier kämpfen AnwohnerInnen innerhalb und außerhalb des größten laufenden Konfliktschlichtungsverfahrens Deutschlands (Mediationsverfahren "Zukunft Landwehrkanal") um den Erhalt der 4700 Bäume und der Artenvielfalt.

     

    Kurz: Für eine ökologische Sanierung der Bundeswasserstraße Landwehrkanal im Sinne der Lebensqualität der rund 400.000 AnwohnerInnen.

     

    Fundierte Hintergrundinformationen gibt es hier:

     

    http://www.freitag.de/autoren/a-guttzeit/das-wunder-vom-landwehrkanal-1

  • W
    Wattenrat.de

    Chapeau! Und das im Verlautbarungsorgan der Energiewende....

  • A
    Apokalyptiker

    Als es noch Truppenübungsplätze, die innerdeutsche Grenze gab, da gab es noch viele Insekten, so paradox das klingen mag...

     

    Heute stürmen millionen "Freizeitsportler" in unberührte Gebiete und vermüllen die und machen die platt!

     

    Dann kommen diese Monokulturen in der Landwirtschaft dazu; Mais, Mais, Mais wohin das Auge schaut...

     

    Aber die Natur wird sich auf ihre Weise rächen, die gigantische Mückenplage ist nur ein Vorbote...

     

    Wenn die letzte Biene verstorben ist, dann werden wir verdorrtes Wurzelwerk fressen müssen...

     

    Die Leute sollten gelegentlich mal die Bibel lesen...

  • J
    j.riedel

    endlich mal ein artikel zu diesem wichtigen thema. vor jahren gab es eine amerikanische studie die zu dem ergebnis kam, dass der artenschwund für die zukunft unserer existenz gravierender sein wird als der kliemawandel. selbs aus anthropozentrischer sicht wäre also ein radikales umdenken möglich.

    doch selbs der eigenheim-bürger mit klinischem rasen und tuja-hecke sagt mir: "natur gibt es draussen genug"!...

  • HR
    HP Remmler

    Guter Artikel!

     

    der verlinkte Text...

     

    http://lyrics.wikia.com/Franz_Hohler:Der_Weltuntergang

     

    ...passt ganz gut dazu und stammt aus dem Jahr 1974. Da war ich 16, die Grünen waren noch nicht erfunden, und "Energiekrise" bedeutete allenfalls, dass der Benzinpreis auf umgerechnet 40 Cent pro Liter zu steigen drohte. Die Tatsache, dass ich diesen Text in der eindringlichen, faszinierenden Vortragsweise des Franz Hohler im Radio hören durfte, hat bis heute Einfluss auf meine Wahlentscheidung. Dass mir das Hohn und Spott aus allen Richtungen (taz inklusive) einträgt, ist mir, mit Verlaub, scheißegal. Der Franz Hohler hat das wohl ganz richtig gesehen, anno 1974.

     

    Viele Grüße,

     

    HP Remmler

  • SG
    Schmidt Georg

    mein Gott, wer braucht Natur? kein Mensch-ein Plasmabildschirm 2x2 m und entsprechende CDs ersetzen jeden Waldspaziergang, wo das Husch-Husch der Windräder und der Schattenwurf derselben. nur Stress machen, und wer braucht Tiere, wer welche braucht, kann sich ein Aquarium kaufen!

  • E
    E.W.

    Wenn Natur- und Umweltschutz oberste Priorität haben sollen, wird man nicht umhin kommen, sich mit den Möglichkeiten der Kerntechnik auseinanderzusetzen. Die neuen Reaktormodelle, die zurzeit in China entwickelt werden, haben die amerikanischen Umweltschützer veranlasst, einen zweiten Blick auf die Kernenergie zu werfen.

    http://www.washingtonmonthly.com/magazine/july_august_2013/ten_miles_square/the_monthly_interview_ted_nord045635.php?page=2#

    Warum denken wir nicht darüber nach?

    Es gibt in unserem Land sogar ein Physiker-Team, das von der Industrie unabhängig ist und über Schutzrechte auf eine Erfindung, den Dual Fluid Reaktor (DFR), verfügt, der in seinem Wirkungsgrad, in der Null-CO2-Emission, der Sicherheit und den niedrigen Kosten unschlagbar ist.

    Was tun wir, blind vor Angst vor Strahlen, die aus alten Reaktortypen entweichen könnten und die uns gefährlicher zu sein scheinen, als die radioaktiven Strahlen, die wir während eines Fluges abbekommen?

    Unterstützen wir diese Innovation? Nein, das Projekt wurde sogar - regelwidrig - von den GreenTec Awards denominiert (im Onlinevoting hatte es in der Kategorie Galileo Wissenspreis die meisten Stimmen erhalten), weil die 40-köpfige Jury in der Bewerbung das Wort "Kernenergie" entdeckt hatte.

    Werden wir, wie dies die amerikanischen Umweltschützer für die USA zukünftig befürchten, aus Gründen des Natur- und des Umweltschutzes und der geringen Kosten demnächst die Kernreaktoren aus China importieren?

  • EL
    Ernst Lehmann

    Frau Ulrike Fokken hat den Nagel auf den Kopf getroffen, mir wird unheimlich, dass ich zu einem einem taz-Artikel vorbehaltlos gratulieren muss!

    Schon lange konzentrieren sich Umweltverbände nicht mehr auf die Erhaltung der Artenvielfalt, sondern auf die Themen Erneuerbare Energien/Co2, Gentechnik und Bio-Essen. Ob dabei Kiebitz und Co noch Platz auf den ausgeräumten und eingeebneten Feldern stehen oder die heimische Fischwelt in den Turbinen der Wasserkaftwerken draufgehen, ist den Öko-Funktionären egal.

  • M
    MaHa

    Die Energiewende wäre wesentlich umweltverträglicher, wenn mehr aufs einsparen von Energie gesetzt werden würde, als nur den gigantischen Verbrauch eins zu eins durch Windräder etc zu ersetzen. Aber wahrscheinlich ist man dazu einfach zu bequem.

  • A
    Akrat

    Das ist doch Quark, was haben Pestizide mit grünem Fortschritt zu tun, seit wann fördern die Grünen Pestizideinsatz???

    Die OffshoreWindkraftanlagen sind zudem eine Spinnerei, den vor allem die Konservativen vorantreien und leider auch ein par Grüne.

    Energiezentralismus ist das letzte, denn ein offshorewindkraftwerk können sich nur die Energieriesen leisten und somit zementiert dies deren Macht und darum geht es den Konservativen.

    Die Zentralisierung braucht Große Anlagen und riesige Stromtrassen.

    Das was jetzt gemacht wird zeigt nicht wie eine Energiewende durchgeführt werden sollte, sondern wie nicht!

    Eine Gerechte und Umweltverträgliche Energiewende geht anders und das fordern auch viele bei den Grünen, Mensch darf nicht auf Merkels Poitik reinfallen, die jetzige Regierung macht weder Umweltschutz noch Energiewende, das sollte nicht verwechselt werden.

  • H
    Hans

    @Josef Švejk

    Stimmt so nicht. Ein Kernkraft muss auch irgendwo hin und macht da Natur platt- Uran muss auch abgebaut und angereichert werden, in Bergbau und Fabrik. Dann muss es ge-, ver- und endgelagert werden.

     

    Und es gibt jetzt schon in Fukushima generative Mutationen bei Tieren.

    http://www.taz.de/!99663/

    http://www.heise.de/tp/blogs/2/152647

  • MK
    Mathias Kucher

    Ja, ich kann mich den Vorrednern nur anschliessen.

    Die Energiewende, so schön die Motivation dazu ja war bzw. ist, ist organisatorisch und in ihren Resultaten komplett aus dem Ruder gelaufen.

     

    Da wird für Biodiesel/Palmöl der Regenwald abgeholzt (incl. aussterbender Orang Utans), da werden für Stromwindmühlen hierzulande die Bäume platt gemacht (was seltene Vogelarten bedrohT, da wird der unsinnigste Ökostrom per EEG-Umlage auf Markttauglichkeit durchsubventioniert usw.

     

    Naturschutz, Artensterben ?

     

    Niemand kümmert's, nicht mal die sogenannte "grüne Fraktion" im Bundestag; Hauptsache die Energiewende funktioniert.

    Die Auswirkungen ? Wen kümmert's ... wenn aufgrund der weiter abnehmenden Artenvielfalt in Fauna & Flora irgendwann auch dem Menschen die Lebensgrundlage auf diesem Planeten entzogen ist, scheissegal, Hauptsache der Strom kommt aus dem Solarfeld, der Windmühle, der Biogasanlage oder dem Biodieselkraftwerk.

     

    Die Politik der "Grünen", auch ich war(!) mal Grün-Wähler, ist inzwischen sowas von verlogen und Macht-zentriert, das ist einfach nicht mehr glaubwürdig.

     

    Und wer bezahlt diesen Blödsinn ?

     

    Wir mit der EEG-Umlage und die lebensnotwendige Energiequelle Strom wird für den Durchschnittsbürger sündhaft teuer und irgendwann für mittlere/kleinere Einkommensschichten unbezahlbar.

     

    Danke liebe "Grüne", das habt Ihr super hinbekommen ...

     

    Mathias Kucher

    Dipl.Ing. Verfahrens- & Umwelttechnik

  • WN
    Wolfgang Nowak

    Ich finde Autobahnen häßlicher als Windräder.

    1 Liter Biodiesel entspricht etwa einem Liter Salatöl, macht Pimaldaumen 8000 kCal - Brennwert Tagesbedarf eines Menschen auf einer 100 km langen Radtour ca 2500 kCal.

    Also:

    Autobahnen zu Windrädern und Autos zu Fahrrädern

     

    Ein unbedeutendes Sekundärproblemchen ist, und da besteht ein dringlicher Umsetzungsbedarf, die Pufferung der in den Windrädern dezentral erzeugten Energie. Offensichtlich ist es nicht gewollt, eine elektrochemische Methode zur Erzeugung in Gaskraftwerken wunderbar verwertbarer Kohlenwasserstoffe im großen Rahmen einzusetzen.

     

    Zurück ins Mittelalter ist jedenfalls keine Option. Meckern über die visuelle Beeinträchtigung der Landschaft auch nicht, das bewerte ich angesichts der Unmengen an Autos, Straßen, großer und kleiner Siedlungen, angesichts der landwirtschaftlich planrasierten Flächen und der bornierten Lernresistenz der Energieverschwender als rein lächerlich.

    Also: Erst abgewöhnen, für eine Getränkekiste mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren, dreimal am Tag den Backofen anzumachen und die Blagen zum KiGa zu röllern.

    Dann einen kräftigen Hieb SO2 inhalieren, ein Plutoniumkaugummi mümmeln und vielleicht lieber doch nicht jammern.

    Die Windräder bringen uns _nicht_ um.

    Auch nicht den Rest des Planeten.

  • A
    Andi

    Der Grund ist doch viel einfacher.

     

    Wer verdient Geld, in dem er Tierarten erhält (und falls es so ist, wie viel)?

     

    Wer verdient Geld (und wie viel), in dem er "Nachhaltigkeit fördert", also weiterhin Wälder abholzt, Kraftwerke baut etc. (lediglich der Gedanke und teilweise die Technik hintendran haben sich geändert)?

     

    Unser komplettes System ist so oder so dem Untergang geweiht (und mit Ihm auch alles um uns herum). Alles ist auf stetige Vermehrung und Wachstum (in allen Bereichen) ausgelegt. Der Platz und die Ressourcen jedoch begrenzt. Das Problem und die Folgen kann jedes Kind ohne "Expertenwissen" erkennen.

  • A
    Arne

    Wunderschöner Artikel. Danke!

     

    Nur was sollen wir tun? Windkraftanlagen im Meer bedrohen eben die dort ansässigen Wale beim Einbau, auf dem Land sollten zumindest dort keine stehen, wo bedrohte Fledermausarten leben. (Ja, es soll noch einer solcher Arten in der BRD leben.) Rund um Tschernobyl hat sich mittlerweile eine interassante Fauna herausgebildet, die vom Menschen völlig unberührt bleibt und alsbald als eines der größten ökologischen Schutzgebiete sein wird.

    Die Reduzierung des Energieverbrauch nutzt auch nix, solange es noch Mrd. von Menschen gibt, deren Lebensgrundlagen eher bedroht sind aufgrund mangelnder Energie. Dezentralere Energiegewinnung ohne große ökologische Schaden ist hier auf dem Land möglich, aber kaum in urbanisierten Gebieten.

    Wasserkraft kann dort, wo sie nicht natürlich durch Sturzbäche existiert mehr Todesopfer fordern als Kernkraft.

    Ich denke, man sollte den Diskurs wirklich im Auge behalten und sich gegen die Energiepolitiker, die das AKW-Aus vor allen anderen Fragen stellen, mal ideolgisch untersuchen, ob es eine solche Maxime geben kann und diese auch verantwortbar ist.

  • TL
    Tim Leuther

    Der Vorteil der bösen alten "zentralisierten" Energieindustrie war eben das Sie nicht überall war.

  • UM
    Umweltinstitut München e.V.

    Der pauschale Vorwurf, dass Umweltverbände den Naturschutz zugunsten des Klimaschutzes opfern würden, ist an den Haaren herbeigezogen:

     

    Wie viele andere Verbände fordert das Umweltinstitut München eine zügige Umstellung auf regenerative Energien. Genauso machen wir uns jedoch stark für eine verantwortungsvolle Agrarpolitik ohne lebensfeindliche Monokulturen, für eine ökologische, kleinbäuerliche Landwirtschaft (mit dem einhergehenden Bienen- und Artenschutz) und gegen die Versiegelung von wertvollen Naturflächen. Erst am Samstag haben wir dafür in München gemeinsam mit tausenden von Menschen demonstriert.

     

    Entwicklungen wie Agrosprit, Gentechnik und Pestizide, die weltweit die Artenvielfalt bedrohen, werden von uns scharf kritisiert. So wichtig der Hinweis auf das Artensterben in Deutschland und der Welt auch ist, hier werden die Falschen verantwortlich gemacht: Umweltverbände tragen weder die Schuld an Monokulturen, noch an Pestizideinsätzen oder der zunehmenden Flächenversiegelung.

  • U
    Unrat

    mann, mann, mann!

    Warum müssen eigentlich alle Artikel in der Taz im Bereich Biodiversität immer so populistisch sein. "42% aller Insekten könnten aussterben." Woran wird das fest gemacht. Ist jede Population einer Art die einen Rückgang erfährt gleich vom aussterben bedroht oder kann handelt es sich nur um eine Schwankung.

    Klar ist die Vielfalt der Arten bedroht, aber trotzdem muss bei Thema differenziert werden, als nur die "Bösen" zu identifizieren und den Finger drauf zu halten!

  • A
    anke

    Wenn der Anlass nicht so traurig wäre, wäre die Exaktheit, mit der hier gezählt wird, zum lachen.

     

    Ganz genau "wissen" die Naturschützer nämlich höchstens, dass weltweit 70.294 der bisher ERFASSTEN Arten auszusterben drohen. Wie viele Arten verschwinden, noch bevor sie überhaupt "entdeckt" und "in Wert gesetzt" werden (z.B. als Rohstoff der Pharma-Industrie oder als Nahrung anderer Arten), ahnen sie nicht einmal. Ulrike Fokken ignoriert diesen Umstand tapfer. Sie unterwirft sich damit freiwillig dem Diktat von Leuten, die nicht einmal die Frage wagen, ob FORTSCHRITT nicht auch etwas anderes sein könnte als das, was DIE Wissenschaft, DIE Wirtschaft, DIE Politik und also DIE Mächtigen darunter verstehen: Eine nackte Quantität, die man einander erbarmungslos um die Ohren schlagen kann im "Wettbewerb" genannten Hahnenkampf um die absolute Alleinherrschaft über alles und jeden. Misr scheint, alternativloser denkt nicht einmal Angela Merkel.

     

    Ich fürchte also, sie werden rein gar nichts retten, unsere Helden in schimmernder Rüstung. Egal, unter welcher Fahne sie kämpfen. Wenn sie nämlich endlich obsiegt haben werden im Ringen um das Gute, Wahre und Schöne, wird es das Gute, Wahre und Schöne gar nicht mehr geben. Es wird geopfert worden sein auf dem Altar jener Zeit, die der ultimative Beweis des menschlichen Gottesgnadentums gekostet hat.

     

    Übrigens: Die Frage ist weder, "wie viel Mensch die Natur verträgt", noch "wie viel Wildnis unsere Zivilisation" aushalten kann. Die Frage ist, was der Mensch sich zumuten will. "Absolut gar nichts!", sagen die Mächtigen. Und denken tun sie: "Wozu sonst sollte die ganze schöne Macht etwas taugen?"

  • TL
    Tim Leuther

    Biosprit kann man echt sein lassen. Man kann einfach Erdöl verwenden. Das Biosprit für das man ein Hecktar anbauen muss wirklich was für die Umwelt bringt, und zwar so viel das es die steigenden Nahrungsmittelpreise rechtfertigt, ist Milchmädchenrechnerei.

     

    Ohne Subventionen hätten viele Biospritsorten keine chance.

     

    Das ist mir viel wichtiger als irgendwelches Wirbelloses kleinvieh

  • E
    Elvenpath

    Vielen Dank für den guten Artikel!

     

    Die Energiewende ist wichtig. Aber der "klassische" Umwelt- und Naturschutz aber mindestens genau so, vielleicht sogar mehr.

    Dass Umweltschützer von vielen als Spinner abgestempelt werden, ist aber leider schon immer so gewesen.

     

    Das hängt vor allem mit unserer christlich-religiös geprägten Kultur zusammen,in der nur für den Menschen Platz ist und alle anderen Lebewesen nur Dinge sind.

  • L
    Lesum

    Ich bin weit über 30 und kann mich in der Tat noch an die völlig von toten Insekten übersäte Windschutzscheibe und übrigens auch Kofferraumhaube unseres Käfers erinnern. Es war völlig normal, an jeder Tankstelle die Scheibe erst einmal mit viel Wasser wieder sauber zu wischen. Nun habe ich zwar schon seit 1985 kein Auto mehr, dennoch habe ich mich auch schon oft gefragt, weshalb das heute nicht mehr passiert, hatte allerdings angenommen, daß durch die stärker aerodynamische Form der heutigen Autos die Insekten einfach über die Karosserie abgelenkt werden. Man müßte mal Leute fragen, die mit solchen alten Autos heute unterwegs sind. Wenn der Grund zutrifft, den Frau Fokken angibt, dann ist das allerdings höchst dramatisch.

    Es sind dies die Änderungen, die einem, wenn überhaupt, nur im Laufe des eigenen Lebens auffallen, aber kaum an die nächste Generation vermittelt werden. So wie ich mich als Kind lange unter große Buchen stellte, um einen Regenschauer abzuwarten und heute nach wenigen Minuten naß werde. Ein Blick nach oben läßt heute den Himmel zwischen den Blättern sehen - bei alten Buchen sollte man nur ein geschlossenes Blätterdach über sich haben.

    "Welcher Umweltpolitiker spricht heute noch von Müllvermeidung, Mehrwegsystemen oder Flächenversiegelung?" Gute Frage. Der Kurs, den die Gesellschaft - die Grünen beinahe an der Spitze der Bewegung - eingeschlagen hat, lautet: Green Growth, Nachhaltiges Wachstum und ähnlicher Unsinn. Dahinter steht die bequeme Vorstellung, wie könnten alle fröhlich so weiter machen wie bislang, wir müssen nur den Strom "ökologisch" erzeugen und alle unsere Waren im Bio-Fair-Trade-Kaufhaus einkaufen. Das wird aber leider nicht reichen. Wir müßten wirklich unsere Lebensweise ändern – zu ihrer Gründungszeit wußten die Grünen das auch noch. Wir müssen vermeiden: Müll, Energieverbrauch wo immer möglich, unnötiges Herumfahren und, und und.

    Und sollte das alles schon zu spät sein, weil niemand uns die aussterbenden Tierarten (Wikipedia: 3-130 Arten pro Tag) zurückbringt, dann hätte ein vernünftiges Verhalten zumindest etwas mit dem Wiedererlangen von Würde zu tun.

  • P
    petronius

    "Die Ursachen dafür sind verschieden, aber immer steckt der Mensch dahinter, weil er Wasserkraftwerke baut, Wälder rodet oder Landschaften für den Tagebau abbaggert"

     

    und was hat das mit der "energiewende" zu tun?

     

    sie prügeln wohl den falschen, fr. fokken...

  • L
    Leo

    Hervorragender Artikel,

    als Kämpfer für die Energiewende, aber als immer kritischer Mensch, frage ich mich misstrauisch, warum sie plötzlich gelingt. Auf wessen Kosten das Ganze geht.

    Es ist wie immer, irgend jemand muss die Party bezahlen.

     

    -- Leo --

     

    PS: Und das wir von vorne bis hinten manipuliert werden, zeigt das Beispiel "CO2 Problematik".

    Die Dokumentation "Das Geheimnis der Wolken" ( http://www.youtube.com/watch?v=BTtDgPrMwo8 )

    zeigt längst bekannte Erkenntnisse, die nur niemand wissen will.

  • T
    tazitus

    Das W ild s c h w ein herrscht in Feld und Flur.

    Mit seiner menschlichen Natur,

    Denkt es nur stets ans Fressen.

    In monotoner Maiskultur,

    Da hat Frau Has gesessen,

    Mit ihrer süßen Kinderschar.

    Ein Wilds c h w eintrupp war auch schon da

     

    Der Nachwuchs wird dahin gerafft,

    Das nennt man heute Marktwirtschaft.

    Die S c h weine fressen alles auf

    Die Hasen gehen dabei drauf.

  • D
    D.J.

    Es geht nicht um irgendeinen mehr oder minder albernen Käferschutz an ein paar einzelnen Bäumchen in angelegten Parks, an denen Teile der deutschen Volksseele hochkochen (überwiegend Heuchelei). Es geht, da hat die Verfasserin Recht, darum, mehr Wildnis zurückzugewinnen. Und nicht nur in großen Nationalparks (wie bayerischer Wald), sondern auch regional und mittelräumig. Der Platz dafür wäre da - gerade Dank der intensiven Landwirtschaft. Und die Zersiedelung muss aufhören.

    Statt dessen arbeiten sich die Pseudoökologen von den Grünen an fragwürdigen apokalyptischen Nebenschauplätzen ab. Angst schafft Macht. Verachtenswert.

  • V
    vic

    Der Mensch rodet weitaus mehr Wälder für die Tiermast als für Erneuerbare Energien. Gleiches gilt für die Versiegelung von Flächen für Straßen, Großbauprojekte, Parkplätze usw.

  • G
    Grübler

    Auf lange Sicht muss es wohl eher heißen:

    ... sondern auch darum, wie viel Wildnis diese Zivilisation zum Überleben braucht.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Jedes Jahr werden 20 000 neue Arten entdeckt. Jedes. Sind in zehn Jahren 200 000. ...

     

    Das Alfred Wegener Institut fuer Meeresbiologie fand heraus, dass sich um Offshore Windparks die Artenvielfalt (Biodiversitaet) erhoeht. Man empfiehlt eher den Bau von Offshore Windparks.

     

    Wie kommt der gruene think tankler dann zum Bedauern? Think heisst eben, EQ spielt keine Rolle. Ethical infrastructures sind kein Kriterium fuer Aufnahme. Leute, die letztlich sehen, dass Politisierung das Endergebnis von Prozessen dort ist, wollen gar nicht hin. Think tanks scheitern an der Institutionalisierung und ergo an sich selbst. Am Zweck. Am sogenannten Ziel. Auf das sich alles ausrichtet. Komplexitaet muss verdraengt werden, think tanks sind wie Karikaturen, immanent haben alle eine Tendenz und die ist a priori. Die Tendenz ist gleichzeitig ein immanentes top down, ergo immer Friktion.

     

    Nachhaltigkeit ist ein Konstrukt, die Natur ist nicht nachhaltig, sie ist oekologisch. Die sogenannten erneuerbaren Energien sind alle endlich und an die Lebensdauer des Kernreaktors Sonne gekoppelt. Externalisierter Atomkraft. Auch Wind und Regen und Wasser werden davon angetrieben. Die Oelvorraete gehen genauso zur Neige wie die Sonne. Jetzt drueber nachdenken und nicht in idyllisch falsche Sicherheit wiegen.

     

    Weiter wird fuer Deutschland wegen Klimawandel ein Ansteigen der Insektenpopulation befuerchtet. Gefaehrliche Arten unterliegen genauer Beobachtung, diese Arten breiten sich aus.

     

    Der dystopische Artikel grinst bei freier Sicht in die Sonne und die Basics sieht er nicht.

  • UM
    Umweltinstitut München e.V.

    Der pauschale Vorwurf, dass Umweltverbände den Naturschutz zugunsten des Klimaschutzes opfern würden, ist an den Haaren herbeigezogen:

     

    Wie viele andere Verbände fordert das Umweltinstitut München eine zügige Umstellung auf regenerative Energien. Genauso machen wir uns jedoch stark für eine verantwortungsvolle Agrarpolitik ohne lebensfeindliche Monokulturen, für eine ökologische, kleinbäuerliche Landwirtschaft (mit dem einhergehenden Bienen- und Artenschutz) und gegen die Versiegelung von wertvollen Naturflächen. Erst am Samstag haben wir dafür in München gemeinsam mit tausenden von Menschen demonstriert.

     

    Entwicklungen wie Agrosprit, Gentechnik und Pestizide, die weltweit die Artenvielfalt bedrohen, werden von uns scharf kritisiert.

     

    So wichtig der Hinweis auf das Artensterben in Deutschland und der Welt auch ist, hier werden die Falschen verantwortlich gemacht: Umweltverbände tragen weder die Schuld an Monokulturen, noch an Pestizideinsätzen oder der zunehmenden Flächenversiegelung.

  • BG
    Bernd G.

    Gut, dass mal der Konflikt zwischen Naturschutz und 'Klimaschutz' angesprochen wird, weniger gut fand ich diesen Satz: "Dabei wächst es draußen ganz von allein, wenn der Mensch sich heraushält.".

    Klar wächst irgendwas, wenn sich der Mensch heraushält. Nur leider ist es dazu schon entscheidend zu spät. Der Wald als Ökosystem z.B. ist seiner großen Räuber (Wolf, Bär) entzogen worden, was zu einer überproportionalen Vermehrung von anderen Arten geführt hat (Rehe, Hirsche), die wiederum den Baumbestand gefährden (knabbern die jungen Bäume an die dann keine Chance haben). Generell haben wir keine Wälder sondern Forste mehr. Was in Brasilien mit Urwaldbestand sinnvoll wäre (einfach in Ruhe lassen) würde in Deutschland eher schaden als nutzen.

  • J
    Josef Švejk

    Wichtiger Ansatz. Danke, daß die taz dies ihren Lesern zumutet.

    Die Realität ist mehr als das öko-multikulti-Straßenfest.

    Wenn die Debatte über den Gegensatz zwischen dem "guten alten Naturschutz" und dem was aktuell läuft, eröffnet ist, mach ich gleich mal weiter.

     

    Wenn es nun raus ist, daß auch die "regenerativen" Ressourcen auch nicht zum ökologischen Nulltarif zu haben sind, dann kann man ja mal fragen,

    welche Stromerzeugungstechnologie mit dem geringsten Zugriff auf die Ressource LANDSCHAFT einhergehen?.... und wenn man so will, auch direkten Einflußnahmen auf die "UMWELT"?

    Das ist die Kernkraft.

    Die Themen Restrisiko, Niedrigstrahlung, Endlagerung, ..... tangieren den NATURschutz im Grunde: GARNICHT.

    Die Leukämie fürchten WIR (ich weniger....), und der Juchtenkäfer garnicht.

    Und wenns knallt, dann gibt's ein großes Naturschutzgebiet. (Oh weh,...... das will man an der Stelle garnicht hören.)

    Was konkret haben denn die Terabequerel 137Cs im Pazifik nach dem japanischen Tsunami außer Fangbeschränkungen für die Fischer (wieder wir...) denn bewirkt?

    Welche Arten wurden ausgelöscht? Wo sind die Wale mit zwei Köpfen?

  • IN
    Ihr Namem

    es gilt aber anzumerken, daß sich energiewende und naturschutz nicht ausschließen müssen, man müsste sie nur anders gestalten. der größte naturzerstörer ist jedoch nach wie vor die landwirtschaft und dort ist auch der hauptgrund für das insektensterben zu suchen.

    pestizide und unkrautvernichter töten direkt, industrialisierte düngeroptimierte produktionsverfahren sorgen dafür das es erst gar nicht aufkommen kann.

    die ab und zu sichtbaren mohnstreifen im kornfeld sind leider nur ein trost, da die lebensräume außerhalb des ackers eben auch nicht mehr da sind.

  • S
    SirKiebitz

    Wer sich auch nur ein bisschen mit diesem Thema beschäftigt, kommt zu dem Schluss, dass wir über dieses Thema in zehn Jahren entweder überhaupt nicht mehr reden oder es zu einem Schlüsselthema werden wird.

     

    Die Artendiversität ist die Grundlage der Leistungsfähigkeit der ökologischen Systeme, die widerum unsere Lebens- und Wohlstandsgrundlage sind.

     

    Wer das nicht wahrhaben will, soll nachher nicht jammern.

     

    Die sterbende Honigbiene ist erst der Anfang.

     

    Ach, von Hiob soll ich noch schön grüßen ...

  • H
    Hans

    Sehr geehrte Frau Fokken,

    es stimmt, dass besonders in den Medien der Klimawandel und die "Energiewende" in den Vordergrund gerückt sind und die Frage nach Energiesparsamkeit, Artenschutz und Müllvermeidung in den Hintergrund geraten sind, doch was schlagen Sie vor? Mehr für den Artenschutz tun, weniger für die Energiewende, beides gleichsam? Wer soll das zeitlich und finanziell umsetzen, die Regierung (haha).

     

    Und entweder man baut neue erneuerbare Energiekraftwerke und macht damit Vegetationsflächen platt oder man lässt es und betreibt die AKWs bis zum Gau. Sie wollen doch hoffentlich nicht fordern lieber Atom-/Kohle-/Gasenergie zu nutzen als erneuerbare?

     

    Klar, der Mensch muss umdenken. Ggf. sind es auch zu viele Menschen, die zuviel Ressourcen wollen, doch das wird nicht gleingen bevor es zu spät ist.

     

    Wir müssen uns mit einer kommenden Apokalypse (sei es durch Ressourcen-/Weltkriege, Klimawandel, etc.) abfinden. Dass heißt nicht, dass voran die Menschen in den Industrienationen etwas ändern können. Aber am Ende muss die Dezimierung der Menschen und Technik stehen, damit die Erde sich regenerieren kann.

  • G
    gigi

    ziemlich stumpfer artikel. als ob die Energiewende ein haupttreiber der Naturzerstörung wäre. Eine dezentrale energiewende, die nicht auf gigantische offshoreparks setzt, ist deutlich naturverträglicher als jedes strahlende Atomkratwerk und jeder Kohletagebau. von Fracking und ähnlichen schäbigkeiten ganz zu schweigen. für das Artensterben sind in erster Linie Landschaftsversiegelung und konventionelle Landwirtschaft verantwortlich und das wird auch sowohl von umweltverbänden als auch ökologisch eingestellten Politiker*innen immer wieder betont. nur weil die medien das nicht so sonderlich stark begleiten, heißt das nicht, das debatten nicht existieren

  • RB
    Reinhard Behrend

    Die Energiewende erdrückt nicht nur die Umweltpolitik. Die Energiewende ist eine Katastrophe für die ganze Welt. Millionen Menschen hungern weil wir sogenannte "Bioenergie" propagieren. Dafür werden Regenwälder vernichtet und Kleinbauern vertrieben. Auch die Entwicklungspolitiker bei den Grünen schweigen leise vor sich hin, wenn es um die Folgen Energiepolitik geht! Wir müssen den Energieverbrauch radikal reduzieren. Nicht ein Übel durch ein Anderes ersetzen.

    Reinhard Behrend

    Rettet den Regenwald e. V.

    Info@regenwald.org

    http://www.regenwald.org

  • U
    Ulrich

    Ich weiß ehrlich nicht was ich mit diesem Kommentar anfangen soll, für mich gilt klar "Ziel verfehlt". Ich komme "vom Land", bei uns wird mindestens seit den Siebzigern in recht hohem Umfang Mais angebaut. Gespritzt wird seit damals, seit einigen Jahren werden sogar im Herbst die ehemaligen Getreidefelder die früher umgepflügt wurden mit Roundup oder ähnlichen Mitteln "behandelt". Bis heute gibt es meines Wissens keine Biogasanlagen auf dem Gemeindegebiet, der ganz überwiegende Teil der Ackerfläche wird für die Tierfutterproduktion genutzt.

     

    Das ganze ist meiner Meinung nach kein Problem der Energiewende, Chemiemultis und Bauern ist es egal ob ihr Getreide oder Mais im Magen eines Schweines, eines Rindes oder in einer Biogasanlage landet. Gespritzt wird auf jeden Fall so langte es erlaubt ist, und einen Teil der Rückstände findet man mittlerweile vermutlich im Grundwasser.

  • A
    Army

    Sehr schöner Kommentar, der auch meine Meinung wiederspiegelt.

     

    Was wir jedoch benötigen, sind konkrete Pläne, wie sich diese Entwicklung aufhalten lässt. Ich persönlich bin da nämlich völlig ratlos! Wie sollen wir es hinbekommen, den Leuten zu verklickern, dass dieser Lebensstil, den wir aktuell führen, in den nächsten Jahren teuer zu stehen kommen wird? Dass JEDER sich an der eigenen Nase packen muss?

     

    Wir sollten beispielsweise solche Themen schnellstmöglich in allen Schulformen (ja auch im Gymnasium!) eingliedern, damit wenigstens die kommenden Generationen die Chance haben, ein gewisses Bewusstsein dafür zu entwickeln.

     

    "Erst wenn die Bäume fallen, stehen die Menschen auf"