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Debatte MuslimeDer Islam ist kein Opfer

Kommentar von Klemens Ludwig

Viele Muslime sehen sich als Opfer abendländischer Arroganz. Das hält sie davon ab, Verantwortung für das eigene Schicksal zu übernehmen.

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23 Kommentare

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  • S
    Sibawayn

    Die Lektüre dieses Artikels weckte spontan Erinnerungen an eine Szene einer 6-teiligen Fernsehsendung aus den frühen 1990er-Jahren: 1943 sitzt Max Salomon, deutscher Jude im Wohnzimmer der Freundin seiner verstorbenen Frau, Frau Schäfer, die ihn vor der Gestapo versteckt, und raschelt nervös mit einer Zeitung. Es entspinnt sich folgender Dialog:

    Frau Schäfer: "Was tust du denn da?"

    Herr Salomon: "Ich suche etwas!"

    Sie: "Was suchst du denn?"

    Er: "Ich suche die eigene Meinung, die das Blatt mal hatte"

     

    Dieser Tage sucht man die "eigene Meinung" linker oder linksliberaler Medien immer häufiger ebenfalls vergebens. Vielleicht sollte ich Frau Schäfers anschließenden Ratschlag beherzigen und stattdessen ein Buch lesen.

  • J
    jamila

    Vielleicht hilft es ein wenig wenn ein Muslim mal zu Wort kommt. Es ist schon komisch zu lesen, dass andere meinen wissen zu wollen was ein Muslim so denkt und wie er sich zu geben hat.

     

    Ersten bin ich der MEinung, dass wir in der Gegenwart leben, d.h., dass an erster Stelle wichtig ist was JETZT für unsere Geselslchaft und unsre Leben wichtig ist,Sicherlich ist die Vergangenheit auch wichtig um daraus zu lernen aber diese ewige Erbsenzählerei bringt doch zu nichts, Sicherlich ist wurden auf "beiden Seiten" Fehlern getan, obwohl es schwer ist diese beiden Seiten zu definieren, da aufgrund der Globalisierung kaum noch klar getrennte Gesellschaften herrschen, jedoch ist dies einfach nicht der PUNKT!

     

    Ich muss einfach nur bestätigen, dass es als Muslim in Deutschland sehr lebenswert von der einen Seite und sehr erdrückend von der anderen seite ist, warum muss ich mich ständif und überall für politische Misstände rechtfertigen???

     

    Ich möchte wie jeder andere Mensch auch auch einfach in Frieden mit meinen Mitmenschen leben können und die selben Möglichkeiten offen haben.Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es so ist, Sicherlich muss ich noch nicht befürchten, dass per Gesetzt Muslime diskriminiert werden jedoch herrschen ungeschriebene Gesetzte.

     

    Hier ein paar Beispiele:

     

    Erst nach einem Jahr intensivster Wohnungssuche haben wir eine Wohnung vermieten bekommen und nur weil die Vermieterin das ausgesprochen hat was viele denken, Sie sagte zu mir, dass sie eben nicht wüsste wie die nachbran damit zurecht kämen, dass ich Kopftuch trage (unglaublich!), Erst als ich dringslichst erklärt habe, dass ich nicht von dieser "Sorte" gehöre(was sie unbedingt hören wollte um ein gutes gewissen zu haben" bot sie mit den Mietvertrag an.

     

    Mein Ehemann ist Dipl. Ing. und ist deutschlandweit gereist vom Vorstellungsgespräch zum nächsten. Leider hat er schwarze Haare, einen leichten Akzent und eienn schwer auszusprechenden Namen und dann auch NOCH arabische Herkunft! Ich will nicht alle Deutschen in Generalverdacht stellen, dass wäre falsch und unwahr, es gibt unendliche gute erfahrungen die wir gemacht haben, aber es eben diese schlechten erfahrungen an der schlüsselpunkten. sobald es um job, geld wohnung etc. geht hat man nun mal schlechtere chancen, das ist nicht zu leugen.Mir würden bei etlichen versuchen eine ausbildung zu kriegen ganz kalar ins gesicht gesagt, dass ich für die position sicherlich geeignet wär aber das kopftuch fehlanplatz sei! also wenn das mal nicht deskriminierend ist,aber zum glück gibt es die korrekten "deutschen", die sich auch etliche mahle für mich eingesetzt ahben wenn ich mal wieder unter einer überführung bespuckt wurde, in einem geschäft als "immer diese kopftuchmädchen" bezeichnet wurde und von meiner Ex-Deusch Lehrerin motiviert wurde, vom Studium abzusehen, da mein äußeres nicht auf eine deutsche Uni passt. Ja genau mit solchen muss ich mich rumplagen und ich denk mir die ganze zeit warum bloß. was für eien ungerechtigkeit

     

     

    Daher bitte ich dringlichst in Zukunft auch mal die in Deutschland lebenden und übrigens hier geborenen MUslime zu Wort kommen zu lassen, das wär überaus hilfreich, perfekt ist keiner aber Kritik sollte sich nicht an den Islam sondern an bestimmte Personen wenden. Eine Religion zu kritisieren ist witzlos. Entweder toleriert man sie oder nicht.

     

     

    also bitte haltet eure augen auf und lasst in frieden leben was in frieden leben will

  • V
    vic

    Moslems sind die "Neger" dieser Zeit.

    Mir als Bundesbürger tut die Diskreminierung und Beleidigung von Menschen nichtdeutscher Herkunft sehr leid.

    Dass in der BRD die meisten "christlichen" Bürger intellektuell nicht viel zu bieten haben, kann man u.A. an Wahlergebnissen sehen.

  • MK
    Martin K

    An die Kommentatoren, die in Deutschland eine grosse "Islamophobie" wittern: dieser Ausdruck beinhaltet, dass jeder, der Angst vor dem Islam hat, ein Depp ist, weil dies völlig unbegründet ist. Wie eben alle Phobien.

    Nun ist es aber so, dass in keinem mehrheitlich islamischen Land Frauen und andersgläubige Menschen auch nur im Geringsten etwas zu lachen hätten.

    Täglich werden Christen verfolgt und getötet, ganz zu schweigen von Menschen ohne "Schrift". Wenn ich nun, um das zu verstehen, den Koran und die Hadithe lese, und sehe, was mir laut heiliger islamischer Schrift und Vorbild Mohammeds als Atheist blüht, so kann ich nicht anders als Angst bekommen.

    Und dass der Islam langsam in Deutschland abfärbt, zeigt sich darin, dass die angeblich daran unglaublich gut verdienenden Kritiker(innen) um ihr Leben fürchten müssen. Wie z.B. Seyran Ates, die vor einem Vortrag in Krefeld wieder Mordrohungen bekommen hat. Aber wenn die getötet wird, dann ist sie es sicher selber Schuld, genauso wie van Gogh, Fortyun und andere. Das sind ja alle lebensunwürdige, weil "islamophob". Es lebe die Freiheit!

    Muslimische Frauen und Ex-Muslime sind auch selber schuld. Die einzigen Opfer sind die Muslime, oder?

  • V5
    Vati 5672

    Was mir IMMER wieder auffällt:

    Muslime oder gar der Koran sind an nichts Schuld. Grundsätzlich sind immer die anderen die Bösen, nicht anerkennenden, Erfolg verhindernden.

    Nicht etwa die eigene Unzulänglichkeit.

    Gibt es irgendeinen von den 57 überwiegend islamischen Staaten auf der Erde die eine vorbildliche Gesellschaft haben?

    In die sogar GROSSE Teile(kulturfremde) einwandern?

    Von denen wiederum mehr im Schnitt staatlich versorgt wird als die einheimische Bevölkerung?

    Mit Al (Tool Time) Stimme:

    "Das glaube ich nicht Klemens!"

     

    Vati 5672

  • N
    Nussknacker

    Mit dem Islam kommt der Antisemitismus wieder nach Europa. Nicht die Islamkritik ist "antisemitisch". Wie könnte sie auch. Wer das behauptet ist ein Scherzkeks. Gilt auch für die selbsternannten Pseudowissenschaftler die den Quatsch behaupten.

  • Z
    zehnmalklug

    "Viele Muslime sehen sich als Opfer abendländischer Arroganz. Das hält sie davon ab, Verantwortung für das eigene Schicksal zu übernehmen."

     

    In gebildeten Kreisen nennt man so etwas eine "sich selbst erfüllende Prophezeiung".

     

    Weitere Kommentare zu Angehörigen dieser friedlichsten aller Religionen und deren Steigbügelhalter verkneife ich mir mal.

  • P
    Petronius

    Klemens Ludwig hat m.E. die Debatte in nahezu allen wichtigen Aspekten auf den Punkt gebracht - indes zeigen die Kommentare, wie massiv die Realitätswahrnehmung dadurch beeinträchtigt wird, wenn Religionen und das, was sie angerichtet haben, als ernstzunehmende Debattanten im gesellschaftlich-politischen Diskurs aufgefaßt werden. Eine Relativierung der universellen Menschenrechte im Namen irgendwelcher Ideologien und eben auch Religionen kann nicht hingenommen werden, und Toleranz muß immer da eine Grenze finden, wo fundamentalistische Intoleranz den demokratischen Pluralismus gefährdet.

    Die Wehleidigkeit etlicher Muslims in Westeuropa findet eine würdige Entsprechung in der Haltung vieler Repräsentanten der katholischen Kirche, die nach der Devise "Haltet-den-Dieb" von ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Verfehlungen abzulenken versuchen.

  • T
    tamasz

    In UK gibt es den islamischen Sender ISLAM-TV.

    Der Werbe-Jingle liest sich wie folgt: "Islam Channel - the voice of the voiceless" - die Stimme der Stimmlosen. Das sagt schon einiges aus über das islamische Selbstverständnis.

    Verfolgt man die Sendungen, dann hat man nicht den Eindruck, dass es den Betreibern um Toleranz oder Integration geht.

    Beispiele:

    In der Schluss-Sequenz einer Kindersendung(!) wurde innerhalb von 3 Minuten insgesamt 7 mal vom geneigten Kinde verlangt, die Koranverse xx bis yy auswendig zu lernen bis zur nächsten Woche.

    Ich glaube mich zu ereinnern, dass die amerikanische Sesame Street genau wegen dieser dokrin-artigen Widerholungen angefeindet und letztendlich abgesetzt wurde.

    Anderes Beispiel:

    Der Moderator einer Sendung für islamische Verhaltensregeln(!) mahnt den Zuschauer, seinen Kindern christliche Namen zu geben.

    Argumen: "Nehmen wir z.B. den Namen des Erzengels Gabriel. Was soll denn Allah denken, wenn Sie zu ihrer Frau sagen müssen: 'Gabriel hat eine schlechte Schulnote' ??" Ob Allah eher zufrieden ist, wenn 'Mohammed' eine schlechte Note hat, bleibt mal dahingestellt.

    Mit dieser Art der Erziehung wird keine Integration möglich sein. Weder kurz- noch langfristig.

    Ca. 1978 bekamen wir einige türkische Schüler in die Klasse. Die Mädchen hatten kein Kopftuch, und die Jungs lernten recht schnell deutsch und schlossen Freundschaften. Heute ist das so nicht mehr denkbar.

  • R
    Rojas

    Mal ganz grundsätzlich:

     

    Der Islam ist keine "Rasse" sondern eine Religion bzw. Weltanschauung.

     

    Deshalb kann Kritik am Islam auch so wenig "rassistisch" sein wie Kritik am Katholizismus, Protestantismus, der Religion der Zeugen Jehovas oder der Scientology Church.

  • EK
    Erkin Koray

    01.03.2010 15:50 Uhr:

    von Neunmalklug:

     

    Der Vergleich von Faruk Sen ist ausgesprochender Blödsinn.

    Das lässt sich anhand mehrerer Dimensionen beweisen. Ich will hier nur die aussagekräftigste nutzen:

     

    Zur NS Zeit gab es eine rechtliche Diskriminierung von Juden und Deutschen, die vor allem in den "Nürnberger Gesetzen" Ausdruck gefunden hat. Wo bitte gibt es eine rechlich ungleich Behandlung von Türken und Deutschen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Ich muss ehrlich sagen, dass dieses ewige beleidigt sein, seitens nicht integrierter und integrationsunwilliger Türken(ich will hier nur für Türken sprechen, da ich mich in dem Milieu gut auskenne), ziemlich nervt und ebenso die Linken und Grünen Versteher, dieser sich einigelnden Gruppen. Wenn schlimme Meldungen über Personen mit türkischen Hintergrund in den Medien zu vernehmen sind, fangen sie an, diese sofort in Schutz zu nehmen, aber so werden sie niemals Teil der deutschen Gesellschaft werden. Was mich am meisten (mit meinen türkischen Wurzeln) daran stört ist, dass letzlich diese unintegrierten, als auch die Grünen und Linken letzlich mit für die Diskriminierung verantwortlich sind und das nicht wahrhaben wollen, denn sie sprechen die Probleme nicht an, aber die müssen behalndelt werden, sonst fangen einige hier in Deutschland an sich zu radikalisieren, und dann habe ich als integrierte Türke auch ein Problem. Die Extremen machen dann nämlcih keinen Únterschied zwischen integriert oder nicht sondern zwischen Türke oder Deutscher.

     

    Ich möchte jedenfalls Deutscher (mit türkischen Wurzeln)sein, dafür ist dieses ewige Verständnis für Radikale aber nicht hilfreich.

    Und ja Deutschland braucht endlich Debatten darüber, und nicht diesen Blödsinn, jeden als Nazi zu beschimpfen, der die Probleme tatsächlich anspricht.

  • LR
    Local resident

    Was mich bei diesen Muslimdisskusionen immer wieder überrascht: Mitteleuropäer, insbesondere Deutsche, mit der Keule der Aufklärung geschlagen, verteidigen faschistoide Theorien als wären dies Thesen eines Robespierre, Foucault einer Emilie du Chatelet eines Kant oder eines Voltaire. Kaum einer der Islamisierungsverteidiger und das wird in diesem Beitrag wieder deutlich, beschäftigt sich mit dem Islam, beherrscht die Schriften Mohammeds und weist vor allen Dingen erschreckend wenig Kenntnisse in der Europäischen Geschichte auf.

    Dieses in seinen Tiefen christlich geprägte Deutschland hat es geschafft einer der tolerantesten, demokratischsten sowie wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten der Welt zu werden.

    Sehen Sie sich muslimisch geprägte Staaten an: Menschenrechte, ein Grundvoraussetzung für das funktionieren eines säkularen demokratischen Staates? Für`n A.... Demokratie ist kein Automatismus der einmal angeschoben als Selbstläufer fungiert, sondern hat sich entwickelt über Jahrhunderte, Jahrtausende zu dem was er heute ist entwickelt sich weiter und wird weiterentwickelt mit Menschen die aufgeklärt christlich geprägt sind und nicht mit Menschen

    die sich einer Glaubensdoktrin unterwerfen, welche seit ca. 1400 Jahren stillsteht und mittelalterliche, feudalistische Zustände als Optimum einer funktionierenden Gesellschaft begreift.

  • M
    Moritz

    Die Aussage, dass der Islam kein Opfer ist, passt nicht in die gesellschaftliche Debatte. Die Beleidigung von Muslimen hat fast schon Volkssportcharakter. Es gibt nicht wenige Personen die sich Islamkritiker nennen, ohne je Theologie oder Islamwissenschaften studiert zu haben, und mit ihren Schmähschriften gegenüber Muslime viel Geld verdienen. Und jetzt kommt Herr Ludwig, der selbsternannte Historiker, und verbietet den Moslems jegliches Unbehagen und Opfergefühle. Scheinbar glaubt auch Klemens Ludwig, dass die Muslime selbst Schuld sind. Selbst Schuld am Nahost-Konflikt, selbst Schuld an der Hetze, Selbst Schuld am täglichem Rassismus in den Ämtern, selbst Schuld an der Ausländerfeindlichkeit, selbst Schuld am Extremismus der sich gegen die Expansionsgebaren der USA richtet, selbst Schuld, dass man mit muslimischen Namen kaum eine Wohnung bekommt, selbst Schuld, dass man mit man mit muslimischen Namen wesentlich geringe Aussichten auf einen Job hat.

     

    Die Herangehensweise von Klemens Ludwig erinnert stark an die Ansichten, in den 60iger Jahren in den USA, der weißen, rassistischen Bevölkerung gegenüber den Schwarzen. Damals hieß es auch, dass doch die Schwarzen selbst Schuld seien. An ihrer Situation und an den ganzen Vorurteilen. Letztlich ist das der gleiche Vorwurf der auch Mobbingopfern gemacht wird. „Herr Meier, Sie sind doch selbst Schuld! Wenn Sie sich nicht so oder so verhalten würden, dann würde doch niemand in unserer Firma Mobbing gegen Sie betreiben. Nicht ihre Kollegen sind Schuld, sondern es liegt an Ihnen!“ Das „Sähnehäppchen“ zum Schluss sind dann noch die angeblichen historischen Belege. Damit wirft der selbsternannte Historiker Ludwig, gleich mehrere Jahrzehnte Islamforschung über den Haufen. Fast schon verwegen ist das Vorgehen, die bisherigen Geschichtsfakten mit „Unkenntnis und dürftiger Forschung“ zu denunzieren.

  • DP
    Daniel Preissler

    schwacher Augenwischer-Artikel. Ich verkneife mir jedoch den Spaß, in mehreren Absätzen für "Moslems" und "Islam", "Juden", "Israelis" oder "Israel" einzusetzen. Das kann ja jeder mal für sich machen, das Ergebnis würde sich krass lesen!

    Wie vorher schon ein Kommentator anmerkte, ist die Islamophobie in Mitteleuropa tatsächlich auf dem Vormarsch. Und sie vereinigt tatsächlich viele Elemente des Antijudaismus/Antisemitismus auf sich.

    "Doch wem nützt es, den Islam als ewiges Opfer zu zeichnen?" Wem nützt es, den Islam als ewigen Täter zu zeichnen? (Achtung: Ich meine nicht Israel, das kann man ja auch mal rauslassen!). Wenn Sie so hohle (rhetorische) Fragen stellen, müssen Sie halt damit rechnen, dass man sie auf die eine oder andere Art umdreht. Und auch, wenn Sie angeblich nicht die schlimmen Taten der Vergangenheit aufrechnen wollen (was Sie ja doch ungewollt tun): Das Christentum hat weit mehr Menschen das Leben gekostet, als der Islam. Gleichzeitig haben Sie Recht, wenn Sie meinen (falls Sie meinen - denn klar gesagt haben Sie's nicht), dass sich Christentum und Islam (besser: der Katholizismus und die Verbreitung des Islam in Nordafrika und der Hispania) nicht viel geben, was die Anwendung von Gewalt und was den Fundamentalismus angeht. Auch ist "das Christentum", was Toleranz und Liberalismus angeht, vielerorts heute weiter (außer in den USA und Polen z.B., pardon!).

    Aber um all das geht es im eigentlichen Thema kein Stück!

    Die gebildete deutsche Mitte ist heute zu einem großen Teil islamophob, das ist der Punkt! Und Ihr Beitrag ist einer zur Verteidigung dessen, auch, wenn das nicht Ihre ursprüngliche Absicht war.

    Grüßle, dp

  • VK
    Voll Korrekt

    @ Konkret:

     

    Dieser Artikel ist, im Gegensatz zu manchen "Islam frisst UNSERE Freiheit auf"-Kommentaren, wenigstens nicht hetzerisch. Gegen Kritik ist auch nichts zu sagen, nur gegen die Art wie sie mitunter vorgetragen wird, beziehungsweise worauf sie abzielt. Nach dem Motto "Der Islam gehört nicht nach Europa": "Untergang des Abendlandes", "Kampf der Kulturen", "Unsere christliche Wertegemeinschaft ist bedroht".

     

    Teilweise ufert Kritik am Verhalten von Muslimen (nicht DEN Muslimen)zur Kritik am Islam an sich aus. Da zitieren manche, von Links bis rechts, einzelne Suren aus dem Koran ohne sich wirklich mit ihm auseinandergesetzt zu haben.

  • Z
    Zwerg

    Gut der Rechtsstaat erlaubt den Muslimen die Ausübung ihres Glaubens. Es wäre ein Skandahl wenn nicht! Glauben und Gesinnungsfreiheit ist Grundrecht.

    Gut, die Gesellschaft ist noch nicht Islam feindlich. Dennoch ist das Verhältnis zum Islam durch viele Missverständisse geprägt die teilweise stark angeheizt werden.

  • KN
    Karl Napf

    Einfach mal den Koran lesen, dabei bedenken, dass dieses Buch vor über 1400 Jahren geschrieben wurde, als noch niemand daran dachte, die Suren und Verse in einem "wissenschaftlichen" oder sonstwelchen Kontext zu lesen.

    Bemerkenswert ist auch, dass gleich am Anfang dieses Buches der Hinweis steht, dass dieses Buch "mit Absicht in der Formulierung einfach und für jeden(der Bildung vor 1400Jahren entsprechend) verständlich gehalten wurde".

    Auch dieser Vorsatz stammat angeblich direkt von Allah.

  • K
    Konkret

    Huch, solch ein politisch unkorrekter Kommentar in der TAZ? Eigentlich sind doch alle, die es wagen, den Islam zu kritisieren, durch und durch braune Rassisten. Ist die TAZ jetzt etwa eine rechtsradikale Zeitung geworden? ;-)

  • GZ
    Graf Zahl

    Es wäre ja erfreulich, wenn der Autor Recht hätte mit seiner Einschätzung, dass Ressentiments gegen Muslime in Deutschland "nicht zum gesellschaftlichen Konsens" gehören. Daran ist richtig, dass sich solche Ressentiments zur Zeit (noch) nicht erfolgreich parteipolitisch artikulieren. Hieraus zu schliessen, es handele sich dabei nur um Randerscheinungen, halte ich aber für blauäugig.

     

    Die Besucherzahlen auf Webseiten wie "Politically incorrect", die Verkaufserfolge von Autoren wie Udo Ulfkotte und Henryk M. Broder oder die Ergebnisse von Umfragen zu Minarett-oder Burkaverboten belegen eindeutig, dass Islamophobie in Deutschland mainstreamkompatibel ist.

     

    Dieses Potenzial dürfte, wie in vielen unserer Nachbarländer, auch hierzulande politisch abrufbar sein - und das halte ich für eine grössere Gefahr als jeden wie auch immer gearteten "Opferdiskurs" auf Seiten der Muslime.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    derselbe Mahathir Mohamad hat vor einigen jahren vor der versammlung der 57 islamische metzgerei-diktaturen eine übelst antisemitische rede gehalten.

     

    was dem islam dringend fehlt, ist kritikfähigkeit.

     

    selbstkritik kennt diese gewaltideologie nicht. kritiker von aussen werden bedroht und nach todes fatwahs getötet und sollte sich doch mal ein muslim zum islamkritik äussern, dann spielt er ewig dieselbe platte ab:

     

    -muslime sind opfer, der westen ist schuld.

    -islamkritiker kennen den islam nicht.

    -das hat alles mit dem islam nichts zutun.

     

    egal ob muslim mit 40 oder 140 IQ...immer kommt dieselbe lächerliche antwort.

  • A
    Alba

    Die Ausführungen des Autors sind in meinen Augen auch stark auf einen Aspekt eingestellt, wobei dem Autor nicht wirklich klar ist, dass fast zwei Drittel aller Muslime in Pakistan, Indien, Bangladesh und Indonesien leben. Der Islam findet am Intensivsten dort statt, wo er von westlichen Beobachtern überhaupt nicht wahrgenommen wird. Und jenseits der Taliban, al-Qaida und des Konflikts findet kaum eine Berichterstattung über diese Länder statt.

    Die arabischen Staaten sind, was die Bevölkerung und weltweite Bedeutung angeht, nicht der wichtigste Teil der Muslime, aber sie schaffen es, in den westlichen Medien sehr stark wahrgenommen zu werden.

    Die Muslime in der Diaspora (Dar al-Harb) sind ein Sonderthema, aber dies wird meist auch nur unter Ausblendung vieler Informationen betrachtet, denn aus der eigenen Perspektive und den rechtlichen Vorschriften des Islams heraus, wird gar nicht berichtet, wie sich Muslime zum Beispiel in der Diaspora verhalten sollen und können.

    Ich denke mal, dass die Muslime nicht weniger oder mehr die Verantwortung für ihr Leben übernehmen als andere auch, aber in der muslimischen Welt gibt es keinen Zwang zur Organisation oder zur Mitgliedschaft in einer Moschee. Das hat was mit den Grundgedanken des Islams zu tun und das führt dazu, dass häufig von dem Islam und den Muslimen die Rede ist, aber nicht bekannt ist, dass es diese Homogenität und diese Organisation gar nicht gibt.

  • A
    Andi

    Tja Herr Ludwig,

    Ihre naivität ist nicht zu überlesen.

    Machen Sie weiter so,....

    ...nennen die Moslems als "Opfer",

    ...vergleichen Sie die Zeit vor weit mehr als 100 Jahren mit 2010 n.Ch.

    das alles wird nichts an den Tatsachen ändern.

    Vielleicht waren Sie ja nach dem Mauerfall noch in den

    Discotheken, haben den Mädels hinterher geschaut, den

    Fall der TwinTowers nur vom hören sagen mitbekommen.

    Kommen Sie zurück zur Realität, falls Sie es wollen.

  • N
    Neunmalklug

    Faruk Sen hat keineswegs geschrieben,die MUSLIME seien "die neuen Juden Europas". Er hatte vielmehr die heutige Situation der TÜRKEN in Europa mit dem Schicksal der europäischen Juden in der Nazizeit verglichen. Auch wenn es seinen Vergleich nicht besser macht: Ein bisschen mehr Genauigkeit hätte ich mir von dem Autoren schon gewünscht.