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Debatte MeinungsfreiheitLob der Selbstzensur

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Nein, man sollte nicht alles in der Öffentlichkeit sagen dürfen. Gerade in Deutschland weiß man: Tabus haben eine zivilisierende Wirkung.

E s gibt nicht viele Gründe, die Bild-Zeitung zu loben. Aber in einem Punkt hat der Axel-Springer-Verlag zweifellos einen großen Beitrag zur Zivilisierung der Bundesrepublik geleistet. Früh schon hat er sich in seiner Satzung die "Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen" auf die Fahnen geschrieben. Mitarbeiter und Redakteure des Hauses sind angewiesen, daran aktiv mitzuwirken. Mit anderen Worten: Mag Bild noch so oft gegen linke Studenten, "Sozialschmarotzer" oder "kriminelle Ausländer" gehetzt und viele niedrige Instinkte ihrer Leser bedient haben: Antisemitismus war dort stets tabu.

Zum Glück steht die Bild-Zeitung damit nicht allein, denn aus der Erfahrung des Nazi-Terrors heraus ist man in Deutschland sensibel gegenüber jeder Form von Antisemitismus geworden. So konnte das Theaterstück "Die Stadt, der Müll und der Tod" von Rainer Werner Fassbinder über 30 Jahre lang nicht in Deutschland aufgeführt werden, weil es Proteste gab; erst im vergangenen Jahr feierte es hierzulande Premiere. Der CDU-Parlamentspräsident Philipp Jenninger musste 1988 von seinem Amt zurücktreten, weil er sich bei einer Rede zum Novemberpogrom der Nazis im Ton vergriffen hatte. Die Politiker Jürgen Möllemann (FDP) und Martin Hohmann (CDU) wurden aus ihren Parteien gedrängt, weil man ihnen Antisemitismus vorwarf. Und weil er Martin Walsers Roman "Tod eines Kritikers" für antisemitisch hielt, verweigerte FAZ-Chef Frank Schirrmacher im Jahr 2002 dessen Vorabdruck im Feuilleton seiner Zeitung. Je nach Blickwinkel konnte man all dies als Form der Selbstzensur in Politik und Medien beklagen - oder als Beitrag zur politischen Hygiene begrüßen.

Preis der sozialen Ächtung

Der Antisemitismus ist damit noch lange nicht aus Deutschland verschwunden. Umfragen belegen, dass er nach wie vor existiert, und in der Anonymität des Internets blüht auch das antijüdische Ressentiment. Nur: allzu öffentlich darf es sich nicht mehr äußern - oder bestenfalls verdruckst und um den Preis der sozialen Ächtung. Und das ist auch gut so.

Herrscht in Deutschland deshalb keine Meinungsfreiheit? Doch. Aber diese Freiheit stößt dort an ihre Grenzen, wo sie die Grundrechte anderer berührt. Deshalb gibt es Gesetze, die etwa die Leugnung des Holocausts, Aufrufe zur Gewalt, die Verleumdung oder rassistische Hetze unter Strafe stellen. Wer "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft", heißt es etwa zum Tatbestand der Volksverhetzung im deutschen Strafgesetzbuch. Man weiß, dass der Nationalsozialismus durch antijüdische Hetzpropaganda ermöglicht wurde. Eine zivilisierte Gesellschaft braucht deshalb Benimmregeln, will sie nicht in die Barbarei abgleiten. Ob man das Political Correctness oder "Leitkultur" nennt, ist zweitrangig. Wichtig ist nur: Nicht jedes Tabu ist falsch, manches Sprechverbot durchaus angebracht.

Skandalöses Medienversagen

Es ist erstaunlich, wie diese Selbstverständlichkeit im Zuge der Sarrazin-Debatte in Vergessenheit geraten konnte. Statt dessen ging das rechte "Das-wird-man-doch-mal-sagen-dürfen"-Ressentiment mit dem linksliberalen "Man-muss-doch-über-alles-reden-können"-Credo eine seltsame Liason ein. So kam es zum skandalösen Versagen deutscher Medien angesichts einer höchst professionellen PR-Kampagne, mit der hier ein Buch in die Öffentlichkeit gedrückt wurde.

Erschreckend war nicht nur die Skrupellosigkeit, mit der Spiegel und Bild zunächst die (um die Gen-Theorie entschärfte) Vorab-Auszüge aus dem Buch von Thilo Sarrazin präsentierten. Erschreckend war auch die Naivität, mit der öffentlich-rechtliche Talkshows dem Autor und seinen offen rassistischen Thesen ein Forum boten. Obwohl die Bezüge zu Rassentheorien und Mutterkreuz-Ideologie der Nazis ("mehr arische Kinder!") mehr als offensichtlich waren, bot man ihnen ein breites Forum. Das ist Journalismus ohne Gewissen. Als Franz Schönhuber, der Gründer der rechten Republikaner, vor zwanzig Jahren viel vorsichtiger gegen Türken und andere Einwanderer wetterte, konnte er noch nicht mit so viel Entgegenkommen rechnen. Insofern markiert der Fall Sarrazin eine Zäsur.

Man sollte das Ressentiment gegen Muslime, dem Thilo Sarrazin das Wort redet, nicht mit rationaler Religionskritik verwechseln. Wenn demnächst ein deutscher Geert Wilders und eine neue Rechtspartei mit dezidiert antimuslimischem Drall antreten, sollte man sich daran erinnern, wer ihnen die Steigbügel gehalten hat.

Zähmung der Leidenschaften

Es geht in dieser Debatte beileibe nicht allein um Muslime. Sondern darum, welche Werte diese Gesellschaft in ihrem Innersten zusammenhalten. Denn ein Ressentiment kommt selten allein. Wenn öffentlich gegen eine Minderheit gehetzt werden darf, erhalten auch andere Formen der Menschenfeindlichkeit Auftrieb - davor warnt das Bielefelder Institut für Konflikt- und Gewaltforschung seit Jahren. Und welche Kollateralschäden auftreten, wenn die Dämme erst einmal brechen, auch das hat die Sarrazin-Debatte vor Augen geführt. Plötzlich wurde da auch über "schwule Politiker" in Berlin geklagt oder die deutsche Vergangenheit relativiert.

taz

Daniel Bax ist Redakteur im taz-Meinungsressort.

Dass man eine gewisse Verantwortung für den Fortgang der Debatte hat, weiß man auch bei manchen der Medien, die sie befördert haben. Beim Spiegel zeigte man sich zuletzt ganz erschrocken über die "sarrazinsche Schlammflut" im Internet und den "Mob", der den Autor bei seinen Lesungen bejubelt. Ein wenig erinnert das Magazin dabei an Goethes "Zauberlehrling", der die Geister, die er rief, gerne wieder loswürde.

Und noch etwas: Ob Spiegel Online oder zeit.de, welt.de oder faz.net - noch nie haben die Online-Portale der großen Zeitungen so oft davon abgesehen, die Kommentare ihrer Leser freizuschalten, weil deren Wortwahl zu krass und rassistisch ausfiel; viele kappten ihre Debattenforen gleich ganz. Von "Zensur" oder "Meinungsfreiheit" war da plötzlich keine Rede mehr. Sondern von der Verantwortung, die Leidenschaften zu zähmen. Eine späte Einsicht.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”

22 Kommentare

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  • 3
    3x0

    OK, ist primitiv, aber ich bin Schmuddelkind:

    Bei Daniel Bax fällt mir nur der Spruch

    eines Grünen Stadtrats ein "Sammen schlucken macht dumm"

    Kisses

  • S
    strubblich

    Das ist ja voll in die Hose gegangen Herr Bax,die meisten Leser bzw. Komentatoren sind da deutlich weiter. Sollte der TAZ zu denken geben!!!

  • K
    Kunibert

    Guter Artikel.

     

    Der SPIEGEL ist zur BILD-Zeitung der Intellektuellen verkommen. Jahrelang wurde dort unter Stefan Aust Islam.Bashing betrieben. Heute wundert man sich beim SPIEGEL und anderswo warum es so viele rassistische Kommentare gibt. Die meisten Deutschen, auch in den Ballungsgebieten, haben kaum Kontakt zu Ausländern bzw. Moslems, sie übernehmen die Vorurteile aus den Medien und fühlen sich in ihrer Meinung immer wieder bestätigt wenn sie dann doch mal eine schlechte Erfahrung machen. Jahrelang wurden die Ossis als undankbar, faul und rechtsextrem denunziert, in Wahrheit stimmten die Aussagen nur für einen Teil der Bevölkerung. In Deutschland sterben viel, viel mehr Menschen an Depressionen als an Terroranschlägen. Dazu wird man in den meisten Medien aber keine Headlines finden.

  • S
    Stefan

    Kaum an Skurrilität zu überbieten: Daniel Bax äußert sich über die politische Hygiene und den Sinn von Zensur, hetzt aber im nächsten Moment gegen alles, was nicht seinem linken Weltbild entspricht.

    Die Behauptung, dass der Antisemitismus sich nur anonym zu äußern wagt, aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung, ist einfach Unsinn! Gerade Bax sollte wissen, dass moderner Antisemitismus sich in Form von "Israel-Kritik" äußert. Gesellschaftlich übrigens sehr hoch angesehen und selten in der rechten Ecke anzutreffen - die sind nämlich offen antisemitisch.

    Regelrecht infam ist, wenn die Kritik am politischem Islam als rassistisch hingestellt wird. Es ist eben genau dieser politische Islam, der rassistisch und Menschen verachtend ist. "Jetzt die Muslime, danach die Juden, dann wir" ist als Argumentation in diesem Zusammenhang mehr als albern.

    Es sind die Islamisten, nicht die Islamkritiker, auf deren Vernichtungsliste die Juden und der Westen stehen.

    So, und jetzt viel Spaß bei der sinnvollen Zensur meines Kommentars.

  • RD
    Rainer David W. Früh

    Aha

    Also, wenn antisemitische Äußerungen verboten werden, gibt es keinen Antisemitismus mehr? Aha!

    Selten so gelacht, Herr Bax.

    Da fangen wir mal mit Ihnen und Ihre als Antizionismus getarnte Feindschaft gegen Juden an.

  • JW
    Jürgen Werner

    Ich lese normalerweise nicht die "taz", sondern eher die "Faz", aber ich wollte mich auch mal informieren, was die andere Seite denkt und meint. Dass ich aber auf ein solches Niveau treffe,alle Andersdenkenden als Schädlinge zu verteufeln und mundtot machen zu wollen (wie zu Zeiten der NS-und DDR-Diktatur), hat mich überrascht.

    Was Sie in Ihrem linksvernebelten Fanatismus dem Sarrazin und zugleich den Leuten, die sich für seine Äußerungen interessieren(schon über eine Million haben das Buch gekauft, ich übrigens nicht) oder erwärmen oder an der Diskussion teilnehmen, vorwerfen, die üblichen Schimpfworte "menschenfeindlich" "hetzerisch", "Rassismus" gebrauchend, trifft auf Sie und Ihresgleichen viel mehr zu als auf ihn und seine Befürworter. SIE stecken voller Ressentiments, SIE gebärden sich rassistisch gegen Deutsche (Die sind natürlich genausowenig eine Rasse wie die Türken oder Moslems, aber das merken Sie in Ihrem reflexhaften Beschimpfunsritual nicht, wenn Sie das Wort benutzen), und aus Ihren Äußerungen spricht zehnmal mehr Verachtung, ja Hass gegenüber anderen Menschen als ich in irgendeinem der Zitate aus Sarrazins Buch oder seinen folgenden Äußerungen gelesen habe.

  • PL
    prinz lilifee

    Schön, Herr Bax, dass in Sachen Antirassismus wenigstens auf Sie noch Verlass ist. Auch Ihr Verweis auf die Rolle der dt. Medien & politischen Diskurse nach '45 bezüglich Antisemitismus ist naheliegend & gut gewählt - doch dann driften Sie diesmal in die falschen Zusammenhänge ab.

    "Selbstzensur", "Poltical Correctness", "Leitkultur"?!?

    Bezogen auf Antisemitismus sehe ich dergleichen in der vorrangig (zumindest bis vor kurzem & historisch absolut gerechtfertigten) 'proisraelischen', wenig kritischen Berichterstattung / Regierungshaltung beim Nahost-Konflikt.

     

    Das Problem an Rassismus hingegen ist jedoch, dass dieser in seinen Zuschreibungen (Pauschalisierungen) quasi erlogen und faktisch falsch ist, und zugleich -da hassorientiert- IMMER ("unschuldige") Opfer produziert. D.h., wenn judenfeindliche Vorurteile medial nicht befördert wurden, handelt es sich dabei kaum um "Selbstzensur" sondern eher um das Unterlassen verbrecherischer Lügenpropaganda.

    Doch genau das -scheinheilige, verlogene Hetze gegen eh schon benachteiligte Minderheiten- findet nun gegen 'die Muslime' statt.

     

    Desweiteren haben weite Teile der Medienlandschhaft bereits vor der 'Sarrazindebatte' diesen Kurs gefahren - Huntigtons "Clash of Civilizations" kam 1993 und spätestens seit dem Jahrtausendwechsel veröffentlichen Prominente von Papst über Schwarzer und Schirrmacher bis Broder ihre Neuauflage von "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann".

     

    Also: natürlich wäre ein anderer öffentlicher Diskurs in dieser Sache wünschenswert - aber das sollte man nicht mit 'Selbstzensur' verwechseln.

  • U
    Uli

    Ich bin erschüttert. Ich hätte gewettet, dass die TAZ-Leser zivilisierte Menschen sind. Das Gesetz, dass derjenige, der "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet", sich strafbar macht, gehört doch zu unseren Grundwerten. Der Anstand, dies zu beachten, hat nichts mit Zensur zu tun. Diese Haltung verhindert auch nicht eine berechtigte Kritik im individuellen Einzelfall. TAZ zu lesen schützt leider nicht vor Kommentaren auf Stammtischniveau.

  • K
    Katja

    Einen der Kommentare, der neulich in der taz den Aspekt Meinungsfreiheit in der Sarrazingeschichte beleuchtet, fand' ich viel klüger. Der Tenor war

     

    "Meinungsfreiheit beinhaltet weder das Recht darauf, dass einem keiner widersprechen darf, noch das Recht darauf, jeden beliebigen Job behalten zu dürfen."

     

    Klar darf Thilo Sarrazin seine Meinung sagen. Das wär' ja noch schöner.

    Er muss sich dann nur nicht wundern, wenn der entsprechende Gegenwind kommt und er sich seinen Job als in der Öffentlichkeit stehender Bundesbeamter sonstwo reinschieben kann.

  • J
    JoelMeir

    Ich weiß nicht, warum Herr Bax solch einen Artikel schreibt.

     

    Aber mit der Realität hat dieser nichts zutun. Der Artikel könnte wenn überhaupt aus einer Gesellschaft mit Diktatur stammen, mit dem Zweck die Gleichschaltung der öffentlichen Meinung zu rechtfertigen bzw. als positiv zu vermitteln.

     

    Ich habe sofort weiter geblättert in der Taz, nach den ersten 8 Zeilen.

     

    Sorry, aber selbst später bei der Wartezeit beim Friseur fand ich es unzumutbar solch Gedankengut zu lesen.

  • G
    Ghandi

    Die Leser-Kommentare (6:1) haben mich für den Anlaß entschädigt.

    Schönes Armutszeugnis für eine Zeitung, wenn ihre Leser mehr verstehen von Demokratie als ihre Schreiberlinge. Die weitere praktische Frage für Nicht-Masochisten: wie lange bleiben sie noch "Leser"?

  • I
    inga

    Danke! Keine Gesellschaft funktioniert ohne Tabus. Und solange ich lebe, werde ich das Eugenik-Tabu verteidigen.

  • B
    bengurion

    Sehr geehrter Herr Bax!

    Das Buch haben sie bestimmt wie Frau Merkel wohl auch nicht gelesen.Sie sollten mal einen Tag in Berlin/Neukölln,Duisburg/Marxloh u.a. verbringen,aber davon wollen Sie ja nichts hören.Für sie existieren diese Sachen ja einfach nicht.Wo verbreitet Herr Sarrazin denn Rassismus?

    Merkwürdigerweise integriert sich der Großteil der Einwanderer ohne Probleme,nur die Menschen mit islamischen/moslemischen Hintergrund machen Probleme(natürlich nicht alle).

    Warum fordern/jammern eigentlich immer die Islamischen/Moslemischen Verbände am lautesten wenn es um Integration geht?

    Von Vietnamesen,Skandinaviern,Russen,Polen,Franzosen,Italienern,Griechen usw höre ich solche Sachen lediglich nie

     

    P.S.

    Habe selber Migrationshintergrund(nur mal so am Rande) und viele meiner Bekannten(auch Migranten) stimmen Herrn Sarrazin zu.Sind das jetzt auch Rassisten?

  • L
    Lesebrille

    Sehr geehrter Herr Bax, ich bin verwundert, wie unkritisch, ja, sogar wohlwollend sie den Slogan der BILD-Zeitung übernehmen. Seit wann sind Juden und Deutsche automatisch Gegensätze?? Dieser Spruch ist doch in sich schon antisemitisch, weil er die Existenz deutscher JüdInnen schlicht verleugnet! Gehen Sie damit wirklich konform??

    Mit freundlichen Grüssen

  • P
    pannetone

    @ Kid Moe:

    Absoluter, totaler Bullshit, denn ich habe auch eine Meinung! Beeindruckt?

  • KM
    Kid Moe

    Absoluter Bullshit.

    Ich habe eine andere Meinung.

  • AS
    Andreas Suttor

    Was hier lobgepreist wird, ist nichts anderes als eine Fortsetzung des schon so oft beschworenen und als Wurzel allen Unheils identifizierten deutschen Sonderwegs. Daß man gewisse Dinge einfach nicht sagen darf oder auch nicht sagen soll, ist ein vordemokratisches Verständnis von Gesellschaft. Daß diese Selbstzensur auch noch für notwendig und richtig erachtet wird, zeigt zweierlei: ein etwas merkwürdiges Demokratieverständnis und ein immer noch tiefsitzendes Mißtrauen gegenüber der heimlichen Bestie deutscher Bürger, der ja auf nichts anderes wartet, als endlich wieder blind irgendwelchen falschen Propheten ins totalitäre Verderben zu folgen. Verräterisch dabei auch der Hinweis auf die einschlägigen Paragraphen des Strafgesetzbuches, die unabhänig von ihrer inhaltlichen Ausgestaltung nur zeigen, daß die deutsche Demokratie wohl doch noch nicht ganz ausgereift ist. Strafverfolgung von politischen Handlungen in Form des Zeigens von Symbolen oder des Aufstellens von Thesen ist kein Zeugnis für ein besonders ausgeprägtes Demokratieverständnis. Die "alten" Demokratien machen uns da eindeutig klar, wie es besser funktioniert.

    Nein - eine wirklich demokratische Gesellschaft muß auch die skurrilsten Thesen und Behauptungen von allen ihren extremen Rändern aushalten können - ohne daß es dazu der Selbstzensur, eines politischen Strafrechtes oder selbstauferlegter Tabus bedarf. Wie der Kommentator zeigt, ist es bis dahin wohl noch ein weiter Weg.

  • B
    broxx

    Schwachsinn!

  • H
    HWSP

    Spricht mir aus dem Herzen der Artikel. Hab mir von Anfang an versucht, vorzustellen, was gewesen wäre, wenn Herr Sarrazin das Buch veröffentlicht hätte, aber kein einziges Medium davon Notiz genommen hätte. Einfach totschweigen, das wäre gut gewesen. Aber leider eine Utopie, auch für zukünftige vergleichbare Fälle. Es gibt noch mehr, was man meiner Meinung nach nicht zur Kenntnis zu nehmen braucht, weder im Fernsehen noch in der Zeitung.

  • W
    willy

    Schön, dass wenigstens der Herr Bax eine Meinung äußern darf!

  • L
    Leila

    Vielleicht dämmert es Daniel Bax irgendwan einmal, das dieses Buch nicht wegen seines Inhalts, sondern wegen Kommentare wie diesem gekauft wird. Zu den Benimmregeln einer zivilierten Gesellschaft, die Bücher über die man spricht selbst gelesen zu haben. Es wäre zu wünschen, wenn sich Herr Bax solange wegzensiert, bis er weiß über was er spricht, bevor er nachplappert, was andere geschrieben haben, die dieses Buch auch nicht gelesen haben.

  • A
    A.Grech

    Ach je, schon wieder einer der uns Zensur als etwas Positives verkaufen will - wenn denn nur der gute Zweck stimmt. Also um bspw. Antisemitismus, Rassismus, Faschismus zu bekämpfen ...

     

    Das das Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" die gängigste Rechtfertigung aller menschenverachtenden Ideologien ist, scheint dem Autor entgangen zu sein.