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Debatte KriegsbegräbnisseEs geht nicht um Schmerz

Kommentar von Christian Semler

Begräbnisrituale dienen dazu, dem Tod der Soldaten einen höheren Sinn zu geben. Nun kann Kritik am Einsatz als pietätlos entwertet werden.

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12 Kommentare

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  • FK
    Fritz Katzfuß

    Wichtig in NRW: keine Kriegspartei wählen. Zu dem Thema auch ein sehr guter Kommentar im SPIEGEL. Die GRÜNEN, Fischer und Beer usw. haben diese Tragödie erst möglich gemacht. Und von diesem Sommer haben wir einiges zu erwarten. Schade, dass es vorm 9. Mai noch nicht so rrichtig loszugehen scheint.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Christian! Christian! Christian!

     

    Endlich!

  • V
    vic

    Ich traure , wenn überhaupt, an Särgen und Säcken beider Opferseiten.

    Und ich traure an den Resten dieses Staates, der geschworen hat:

    „Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“

  • MR
    Martin Reiter

    Danke! schön klare Analyse...

  • S
    Schulz

    Ein Sarg ist doch nicht sinngebend.

    Ein Begraebnis ist noch weniger sinngebend.

    Wer eine Zeremonie, ein Ritual

    als sinngebend erlebt,

    wird sich doch fragen muessen,

    wie sinngebend Theater, Kino, Diskotheks sind...

    dort geht es nur um andere Themendarstellungen.

     

    Genauso wenig ist es sinngebend,

    Unschuldige zu toeten.

    Wir haben die Todesstrafe abgeschafft.

    Jetzt wird das aber als Ritteruebung aus dem

    uralten Mittelalter nachgeholt?

     

    Sogar der 1.Mai funktioniert manchmal so

    oder Buergerrechtsbewegungen.

    Jeder muss die Frage fuer sich selbst beantworten:

    Ist mir der Tot Unschuldiger es wert,

    dass ich mich in diese Uniformbewegung stuerze?

     

    Wenn wir nur noch Militaer brauchen,

    um ein sinnerfuelltes Leben oder sinnerfuelltes Sterben, eine sinnerfuellte Gesellschaft,

    einen sinnerfuellten Kontinent zu schaffen,

    dann muss ja alles andere abgeschafft werden.

    So treten die naehmlich auch,

    sogar im Zivilleben...

  • CW
    Christoph Werneke

    Ich kann dem nur zustimmen: Es geht nicht um Trauer, sondern um politische Rechtfertigung. Was allerdings den angeblich diskreditierten Begriff der Ehre angeht, so scheint er sich übers Hintertürchen wieder einzuschleichen: In fast allen Radio- und TV-Berichten war die Rede davon, den "Toten die letzte Ehre zu erweisen." Mir ist gruselig zumute bei diesem völlig unreflektiertem Übernehmen dieser militaristisch und ideologisch geprägten Floskel. Welche Traditionen werden hier wieder wach?

  • DI
    Dr. InesLehmann

    Gut, Christian, weiter so.

  • T
    Timo

    "Auch von grünen Außenpolitikern hört man den merkwürdigen Ratschlag, jetzt angesichts der toten Soldaten "innezuhalten"."

     

    Von welchen denn? Bitte ein wenig Fleisch an die Knochen. Von gutem Journalismus erwarte ich, dass Ross und Reiter genannt werden und Wortäusserungen klar und präzise wiedergegeben werden.

  • M
    Mensch

    Es ist nie pietätlos gegen den Menscheneinsatz für sinnlose Kriege zu reden. Es ist pietätlos den Tod dieser Menschenopfer noch für diese materiell orientierten Kriege zu benutzen. Eltern die dann auch noch mitgehen und diese Rituale mittragen sind für mich auch nicht mehr wert wie die Politiker die diese Rituale inszenieren. Meine ganz persönliche Meinung. Ich bin gegen diese Kriege. Meine Meinung als Bürger dieses Staates.

  • N
    Nabilat

    Kriegskanzlerin Merkel und ihre Junta angreifen!

  • K
    klodorodeo

    Lange nicht mehr einen so guten Artikel in der Taz gelesen, mehr davon!!!

  • K
    Kati

    Ich fühl mich bei den Versuchen unserer politischen Klasse, diesen Krieg zu legitimieren, stets an das Verhalten der Herrschenden in Deutschland während zweier Weltkriege erinnert.

    Bis vor einigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass dieses Land einmal so vor die Hunde kommt.

    Die wußten schon, wieso sie dieses Heldengedenkmal in Berlin (im Bendlerblock!) errichtet haben.

    Heil Dir im Siegerkranze.