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Debatte BörsencrashHört auf die Spekulanten!

Kommentar von Stephan Schulmeister

Die Finanzakteure haben längst begriffen, dass die Sparpolitik in die Katastrophe führt. Doch die Politik bleibt stur und verschärft die Krise damit nur zusätzlich.

"Noch ist die Geschwindigkeit der Krisenausbreitung höher als die Lerngeschwindigkeit der Politiker." Bild: dpa

U nd wieder kollabieren die Börsen. Seit Ende Juli sind die Aktienkurse in drei Schüben um etwa 25 % gesunken. Alle drei Abstürze wurden durch folgende Ankündigung ausgelöst: Jetzt wird noch mehr gespart.

Absturz I. : Der Schuldenkompromiss im US-Kongress am 1. August legte fest: Über 10 Jahre hinweg sollen die Staatsausgaben gekürzt werden. Absturz II: Merkel und Sarkozy fordern am 16. August, dass für alle Euro-Länder Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild festgeschrieben werden. III. Griechenland kann die Budgetziele nicht erreichen, da die Wirtschaft wegen der Sparpolitik stark schrumpft (1. September).

Die Schuldner sind nicht schuld

Bild: WIFO
STEPHAN SCHULMEISTER

ist Wirtschaftsforscher in Wien. Sein Schwerpunkt sind Finanzmärkte und ihre Folgen für die Realwirtschaft. Zuletzt veröffentlichte er "Mitten in der großen Krise. Ein ,New Deal' für Europa." (Picus Verlag 2010).

Die Finanzinvestoren signalisieren der Politik: Bitte nicht "more oft the same", eine permanente Sparpolitik wird die Lage verschlimmern! Und rettet Griechenland! Doch die Politik antwortet: Es muss noch härter gespart werden, damit "wir" uns das Wohlwollen "der Märkte" verdienen (dass "die Märkte" als Subjekt begriffen werden, ist Teil der neoliberalen Umnachtung; dass ihnen das Primat über die Politik zugestanden wird, ebenso). Kaum hat die Spekulation im Sommer Spanien, Italien und Frankreich ins Visier genommen, gab's drei neue Sparpakete.

Die Sparpolitik stellt eine Symptomkur dar. Sie impliziert, dass der Schuldner schuld sei und es selbst in der Hand habe, durch strenge Diät zu gesunden. Tatsächlich aber entwickeln sich Einnahmen und Ausgaben des Staates in Wechselwirkung mit jenen der anderen Sektoren. Sinken also die Ausgaben von Unternehmen, werden die Haushalte wie in der akuten Finanzkrise gekürzt, so erleidet der Staat ein höheres Defizit. Genau dies war die Folge der Sparpolitik von Reichskanzler Brüning 1931.

Auch die damalige Weltwirtschaftskrise basierte auf diesem "Sparparadox". Das hatte man in den 70er Jahren auch allgemein begriffen - doch nach 30 Jahren neoliberaler Marktreligiosität haben die ökonomischen Geistesgrößen diese Erkenntnis wieder vergessen: Sie sind daher nicht in der Lage, die katastrophale Lage in Griechenland als Folge der Sparpolitik zu sehen.

Die Krise ist allerdings nicht nur eine Griechenlands, sondern stellt die Implosion der gesamten finanzkapitalistisch-neoliberalen "Spielanlage" der letzten 30 Jahre dar. Nach dem "Vorbeben" durch den Aktiencrash 2001/2003 setzte mit der Lehman-Pleite die "Schockphase" ein: Konjunktur- und Bankenpakete verhinderten das Schlimmste, doch kaum begannen die Aktienkurse wieder zu steigen, verdrängten die Eliten den systemischen Charakter der Krise: Die Finanzakrobaten durften nicht nur weitermachen wie zuvor, sondern weiteten ihre "Spiele" aus und begannen mit der Spekulation gegen souveräne Staaten.

Von wegen böser Sozialstaat

Zwei Sündenböcke erleichtern die Verdrängung des systemischen Krisencharakters: Der allgemeine Sündenbock ist der (Sozial-)Staat; aus der Finanzmarktkrise wurde so eine "Staatsschuldenkrise" (gemacht).

Der spezielle Sündenbock ist Griechenland, ideal, weil ein Staat, der geschummelt hat und dessen Bewohner dunkelhäutig und faul sind. Also konzentriert sich die Debatte - besonders in den volksdümmlichen Medien - auf die "Griechenland-Krise". Dass die Lernschwäche der Eliten in die nächste Krisenphase führen muss, war absehbar und wurde von einigen wenigen Wirtschaftsexperten entsprechend vorausgesagt.

Jetzt ist es so weit: Wie 2008 werden Aktien- und Rohstoffvermögen entwertet, diesmal auch noch die meisten Staatsanleihen, die Nachfrage von Unternehmen und Haushalten sinkt (nicht zuletzt durch Schrumpfen der zweiten und dritten "Säule" der den Börsen anvertrauten Altersvorsorge). Was die Situation noch verschlimmert: Das Pulver der Fiskal- und Geldpolitik ist verschossen. Zudem: Das realkapitalistische China wird den finanzkapitalistischen Westen nicht mehr in gleichem Maß stabilisieren können wie 2009.

Damit beginnt ein spannendes Endspiel zwischen Ökonomen, Finanzakteuren und Politikern. Die meisten Wirtschaftswissenschafter plädieren für eine härtere Sparpolitik, für eine Insolvenz Griechenlands, (damit) einen Austritt aus der Währungsunion und für eine Abwertung der neuen/alten Währung. Sie wiederholen damit die Empfehlungen der 1930er Jahre, wissen das aber nicht und brauchen es auch nicht wissen - die neoliberalen Wahrheiten gelten ja jenseits von Zeit und Raum.

Ackermann hat recht

Die Finanzmärkte reagieren auf Nachrichten, die eine weiter verschärfte Sparpolitik und eine Insolvenz Griechenlands anzeigen, mit massiven Kurseinbrüchen. Versprechen die PolitikerInnen hingegen die Rettung Griechenlands, werden sie mit einem Kursfeuerwerk belohnt. Gleichzeitig weiß die Politik: Eine Fortsetzung des "Bärenmarkts" muss in eine Rezession führen (wie 2001 und 2008).

Sobald die Politik die Signale der Finanzakteure verstanden hat, wird sie sich auf ihre Seite schlagen. Da das dauert, hat Joseph Ackermann kürzlich nachgelegt und Restriktionen für den automatischen Börsehandel gefordert. Man müsse so Herdeneffekte vermeiden.

Der Hintergrund ist: Die Finanzakrobaten sind sich bewusst, wie sehr sie in einem "Gefangenendilemma" stecken. Um die Vermögen zu retten, müssen sie bei "Bärensignalen" aussteigen, indem sie das tun, dezimieren sie als Herde das gesamte Aktienvermögen. Jetzt wollen sie vor sich selbst gerettet werden.

Noch ist die Geschwindigkeit der Krisenausbreitung höher als die Lerngeschwindigkeit der PolitikerInnen (die Wissenschafter sind als Folge ihrer Marktreligiosität bereits hoffnungslos abgehängt). Doch die Nachhilfe der Finanzakteure könnte das Lernen der Politik beschleunigen und so eine Depression vermeiden helfen. Wie das Spiel ausgeht, wird die EZB entscheiden. Ihr Selbsterhaltungstrieb macht zuversichtlich.

Die EZB fürchtet nämlich (zu Recht) unabsehbare Kettenreaktionen im Fall einer Griechenland-Insolvenz. Und mit dem Euro würde sie selbst verschwinden. Gleichzeitig kann eine Zentralbank alles, nämlich Geld aus dem Nichts schaffen, und Notwehr erlaubt alles.

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21 Kommentare

 / 
  • M
    MrHonesty

    Diese Uni-Wissenschaftler sind aber auch arg

    naiv.

    Auch dieser Autor (Herr Schulmeister)

    läßt sich auf eine Spielermentalität ein .

    Leider wird an Schulen und Unis nur solches

    Luftikuss-Potential erzeugt, dass

    dann durch ihre Paukmarathon-studienfächer

    den Leuten das letzte bißchen Kreativität

    und Urteilsvermögen aberzieht und

    sie auf Verdiener und Möchte-Gern umerzieht.

    q.e.d.

     

     

    Das Problem ist doch folgendes:

     

    Die sogenannten "Finanzingenieure"

    legen die Handelsmöglichkeiten, die Handelskontrakte

    und die Handelplattformen sowie Handelstechnologien

    fest.

    Diese sind NICHT demokratisch legitimiert,

    und volkswirtschaftlich kontraproduktiv,

    und Besitzrechte aushebelnd, wie potentiell

    unsteuerbar.

    Der Quell allen Übels ist,

    dass die internationalen Wetten gegen Staaten,

    Dumping-Währungen durch Bilanzfälschung

    und totale Geldflusskontrolle relativ

    zu den westlichen Marktwirtschaften, Leerverkäufe und

    Hedgefonds illegitim sind!!!!

    Finanztransaktionssteuern sind aber zwingend

    wichtig.

    Die Staaten sind weder im Kleinen noch im Großen

    in der Lage die Spielregeln volkwirtschaftlich

    mit hohen Gemeinnutzen und gleichzeitiger

    individueller Investitionsfreiheit auszugestalten,

    weil sie von der Finanzelite materiell und

    intellektuell abhängig sind.

    Das ist das Kernproblem.

    Ein Staat oder gar ein Staatenverbund, der über

    Schulden-Geld und nicht über GESETZE,

    Handelabkommen und Produktivität ökonomische

    Stabilität gewährleisten will, ist zum Scheitern

    verurteilt!!!!!!!!!

     

     

    Die Wirtschaftswissenschaftler und Volkswirtschaftler

     

    täten wesentlich besser, wenn

    sie ENDLICH :

    a) die erlaubten Finanzinstrumente für einen

    humanen Kapitalismus aus den vorhandenen

    Finanzinstrumenten filtern würden

    b) sie sich endlich für eine Reichensteuer und

    für eine Finanztransaktionssteuer einsetzen würden

    c) der EU-Sozialismus endlich zu den Akten

    gelegt würde und die Eigenverantwortlichkeit

    der Investoren (Zahlungsausfall bei Fehlinvestition),

    die Eigenverantwortlichkeit der Staaten

    stärker zu tragen käme ohne das der Investor,Staat

    völlig ruiniert wäre

    d) das Finanzpotential des Staates nur für

    Gruppen von besonders hoher beschäftigungsrelevanter Bedeutung entfaltet wird.

    Der pleitegegangene Immobilienbesitzer ist nicht

    so wichtig wie der Familienunternehmer.

     

    Das ganze andere zockerhafte Strategiegebaren

    oder die aufgeblasene, gönnerhafte Attitüde

    mancher Regierungsangehöriger

    legt nur die Unsolidität der heutigen

    großspurigen Generationen offen.

    Beschämend ist das, sonst nichts.

     

    Und natürlich ist es sinnvoll in Europa

    einige gut funktionierende Staaten zu haben

    und die korruptesten Staaten in die Insolvenz

    schlittern zu lassen UND keine

    Staatenbankrottverschleppung einzuführen.

    So können die funktionierenden Staaten wenigstens

    assistierend eingreifen und die Lebensmittelüberschüsse an die bedrohten

    Peripherien lenken, anstatt aufstrebende

    Entwicklungsländer damit zu überschwemmen.

    Der Bankrott muß eben so durchgeführt werden,

    dass der Bürger nichts mit bekommt!!!!

    Die Strategie der EU und von der EZB

    mit der Gleichheitskeule zu kommen, ist falsch.

     

     

    Im Gegenteil hätte die EU und diese

    Pseudosachverständigen tatsächlich den

    Lebensmittelbedarf, den Bedarf an allen

    Gütern die zum reibungslosen Funktionieren

    des öffentlichen Lebens in Griechenland

    notwendig sind ermittelt und dafür entsprechende

    Ressourcen zur Verfügung gestellt, käme das

    sicherlich billiger, als diese horrenden

    Kredite zu bezahlen.

    Das sind nur 11 Mio. Leute.

    Für Europa ein Klax, aber diese

    Aber die Anzahl der Menschen sagt nicht genügend

    über ihren Verschuldungsgrad aus!!!

    So wie Kervier Mrd bei einer französischen

    Großbank verzockt hat, können selbst relativ

    kleine Gruppen extrem große Vermögen verzocken

    über die sie normalerweise nie verfügen würden.

    Zumindest sind die griechischen Staatsbürger

    mündig und geschäftsfähig und müssen für eigenes

    Handeln geradestehen.

     

    Stufe eins wäre gewesen, Bankenstützung

    zur Verlängerung der Kreditlaufzeiten der

    sinnvollen Kredite.

    Staatliche Annulierung der

    der Kredite für Leistungen die ohne

    Humankapital von mindestens 30 Beschäftigten

    außerhalb des Banken-oder Versicherungssektors

    (ob im In-oder Ausland)

    erstellt worden sind.

     

    Wenn das nicht reicht, kommt

    Stufe 2:

    Die Banken bekommen ein Spekulationsverbot

    und ein Verbot weitere Kreditausgaben.

    Völlige Ausgliederung des Derivatehandels.

     

    Stufe 3:

    Eingeschränktes Geldausgabeverbot.

    Es wird nur soviel Geld zum Abheben für

    alle Bürger jeweils bereitgestellt, welches

    zum guten Überleben für den kommenden Monat

    für eine Familie nötig ist.

    Das Geld bleibt auf den Konten, wird

    aber vor Geldverlust durch Inflation

    in eine harte Alternativwährung umgetauscht.

     

    Stufe 4:

    Die externen Schulden

    werden über Hyperinflation abbezahlt.

    Währendessen das öffentliche Leben

    durch die Auslandstransfers sichergestellt wird.

    Das Land zahlt nur diese Überbrückungsversorgungs-

    leistungen durch stark ermäßigte

    Dienstleistungen und Energierohstoffe oder

    Strom diesen Betrag zurück + den Grundstock

    der Schulden, die einen hohen natürlichen

    Ressourcenverbrauch oder einen hohen

    Beschäftigungsgrad(über 250 Mitarbeiter) bedingt hatten, welche ausschließlich zur

    Projektverrichtung nötig waren.

     

    Das Konzept muß lauten:

    Schulden-Konsolidierung im Alleingang ohne

    Bürgschaften Deutschlands, aber verläßliche

    Investitionen in Lebensmittel, Schulmaterial,

    Energiestoffe, Gesundheitswesen und

    in den Wirtschaftssektor bei vollständiger

    Korruptionsfreiheit der Investitionstranferleistungen.

  • K
    Kassandra

    Es gibt nur einen Weg aus der Krise.

     

    Die Ursachen müssen beseitigt werden. Bisher wird nur an den Symptomen gearbeitet, die Ursachen will keiner sehen oder gar darüber sprechen.

     

    Das Problem steckt in unserem Finanzsystem. Mehr Regulierung, ohne die Grundlagen zu überdenken, wäre ebenfalls nur Symptomarbeit.

     

    Unser Zinssystem führt mit dem Zinseszins zu einer überproportionalen Verschuldung, auch in den Staatskassen. Anfangs hat man versucht, dies mit mehr Wachstum zu kompensieren, was jedoch hoffnungslos ist, denn die Wirtschaft kann nicht überproportional wachsen, weil die Resourcen begrenzt sind. Weil dieser Versuch gescheitert ist, versucht man es nun mit Sparen, was noch hoffnungsloser ist, denn die Schulden, die bedient werden wollen, wachsen ständig mit überproportionaler Geschwindigkeit. Da dies keine Volkswirtschaft aushält, kommt es irgendwann zur Krise, das System kolabiert und muss resetet werden. Das wir kurz vor dem Kollaps stehen, merkt man daran, das viele jetzt versuchen, ihre Geldvermögen, welche bei einem Reset vernichtet würden, in Realvermögen (Gold, Diamanten, Immobilien) umzuwandeln, denn diese können nach einer Währungsreform mit geringem Verlust wieder in Geldvermögen ungewandelt werden.

     

    Der Zinseszins spült also quasi alles Geld auf die Konten von etwa 10% der Bevölkerung, welche die eigentlichen Profiteure dieses Systems sind.

     

    Der Rest, auch die Staaten, muss dafür bezahlen. Dadurch werden Fortschritt und Wohlstand für alle behindert. Mit einem gesunden System wäre unser Entwicklungspotential sehr viel höher und es lässt sich nur erahnen, auf welchem Stand der Technik und der Zivilisation wir heute wären, hätte man das Problem bereits beim letzten Reset (in der Weltwirtschaftskriese der 30er Jahre) erkannt und beseitigt. Die Staaten, die zuerst ihre Augen öffnen und die notwendigen Konsequenzen ziehen, werden den besten Start in die Zukunft haben.

     

    Ein starker Staat und ein gesundes Finanzsystem sind Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft. Wenn man die Gesellschaft mit einem Organismus vergleicht, so hat das Geld die Funktion des Blutes, es versorgt alle Menschen und Unternehmen mit dem, was sie benötigen. Dort, wo der Geld- bzw. Blutfluss stockt, findet eine Unterversorgung statt und die jeweiligen Bereiche sterben ab, selbst wenn sie an sich gesund sind.

     

    Und wer nun glaubt, dies alles sei neu und niemand hätte uns gewarnt, den möchte ich auf diese Bild hinweisen, welches eine Geschichte erzählt, die bereits zweitausend Jahre alt ist:

     

    http://tinyurl.com/6gjsru9

  • S
    Superidee

    "Hört auf die Spekulanten..."

    ...und anstatt sie durch Umschuldung Griechenlands und anderer pleitegehen zu lassen, schiebt Ihnen einfach Euer Geld auf Schulmeisterliche Art in den Arsch. Sie werden es Euch sicher danken.

  • M
    Mike

    Faszinierend, die taz, wie die Pipi Langstrumpf: Man macht sich die Welt, wie man sie eben gerne hätte. Natürlich haben die Spekulanten verstanden, dass die Staaten am Abgrund stehen. Aber de facto wird in keinem Land der Erde auch nur ansatzweise genug gespart, es wird ja fröhlich weiter nicht vorhandenes Geld ausgegeben - und DAS haben die Spekulanten verstanden, dass viel, viel zu wenig gespart wird.

     

    Was die Realitätsverweigerer der taz natürlich andern sehen - ein ganz trauriger, de facto auch pro-kapitalistischer Artikel. Schwach.

  • D
    dielendieb

    Die Spekulanten könnten auch einfach mal ihr Recht wahrnehmen, nicht zu spekulieren. Ach nein, können sie nicht. Habgier ist bislang noch inkurabel. NIEDER MIT DER MONETOKRATIE!

  • U
    Uwe

    Der wichtigste Aspekt wurde mal wieder Ausgeblendet:

     

    STEUERHINTERZIEHUNG

  • OK
    Ohne Konzept

    Erst wird eine drohende Krise nach der nächsten durch höhere Verschuldung "abgwendet". Konjounkturprogramme verschleudern Geld. Statt langfristig in die Bildung zu investieren, wird Geld zur Anregung des Konsums ausgegeben.

    Dann folgt der Katzenjammer. Obwohl immer noch die Krise vor der Haustür steht, soll jetzt dramatisch gespart werden. Dabei wird an der Substanz des sozialen Staates gespart. Bildungsinvestitionen erreichen nie gekannte Tiefststände. Die Gesundheitsvorsorge verkommt immer weiter.

    Nur wer bewusst wegsieht verkennt, dass die Sparpakete direkt zur Finanzierung der Konsumanreize dienen.

     

    Wirtschaftspolitik soll antizyklisch agieren - dabei dürfen aber nicht die Gelder für kurzfristigen Konsum oder die Förderung überkommener Technologien (z.B. Abwrackprämie) ausgegeben weden.

     

    Zudem sollte eine Vermögenssteuer eingeführt werden. Diese sollte europaweit gelten und auch dann fällig werden, wenn jemand im Ausland lebt. Einzig wenn eine lokale Steuer bereits erhoben wird, kann diese verrechnet werden. Dadurch müssten Milliardäre auch dann noch Steuern zahlen, wenn sie in Steueroasen leben.

    Bei 8 Billionen Privatvermögen entfallen etwa 5 Billionen auf die Reichsten 10%. Eine Beschränkung auf Superreiche würde also die Bemessungsgrundlage nur wenig einschränken. Bei einem Hebesatz von zwei Prozent, wären Einnahmen in Höhe von 100 Mrd Euro zu erwarten. Damit liesse sich die Neuverschuldung auf null senken.

    Die europaweite Geltung der Vermögenssteuer und die partielle Abkehr vom Wohnsitzprinzip sind dabei notwendige begleitende Schritte, um die Steuer europakonform zu machen und Steuerflucht zu verhindern.

  • P
    POPPER

    Die Marktflüsterer haben wieder Hochkonjunktur, wenn die Spekulanten befürchten, ihr Geld nicht mehr an den "Mann" zu bringen. Es sollen Mehr Schulden gemacht werden, damit de "Staubsauger" zum absaugen von Kapital aus den Taschen von Privaten und Staaten, was in etwa das selbe ist. Staatsanleihen müssen her, damit die Herde der Kapitalschmarotzer seinen Hunger auf Rendite weiterhin stillen kann und zu weiterer Verschuldung des öffentlichen Sektors führt. Ein Wahnsinn ohne Ende!!

  • PL
    Pidder Lyngg

    Ironie erkennen Sie aber schon, oder ?

  • Y
    yberg

    die finanzmarkt akteure spekulieren in erster linie gegen die realwirtschaft, in der sie für sich keine großen renditechancen mehr sehen,da sie im gegensatz zu den politisch handelnden ihre eigenen realistischereren wachstums-und marktzahlen haben und nicht wie politiker von der bevölkerung bestätigt werden wollen und alle 4 jahre sollen.

     

    der wachstumsfetischismus, das goldnes kalb in unserem land,erkauft mit billiglöhnen,subventionen-geschäftswagen,steuer sparend,solar-ressourcenverschwendung und verschleuderung,ausfuhr ausfallbürgschaften und,und,und... ist folge der verlagerung der finanzverbindlichkeiten in die zukunft,die natürlich für die folgenden generationen golden sein muß,damit diese die aufgebürdeten lasten zu mindest theoretisch stemmen können.weiterträumen..

    ebenso sollen natürlich verschwendung und fehlinvetitionen der öffentlichen hand in der jetztzeit relativiert werden.

     

    der liebe professor argumentiert ,wie alle,da abhängig vom weiter so und monatlichen gehalt,systemimmanent,um sich nicht weiter beunruhigen zu müssen.

     

    die kurse an den börsen gehn in die grütze,weil die banken geld brauchen und deshalb die eigenen spekulationslinien und die linien ihrer kunden zusammenstreichen,so deren kreditfinanzierte spekulationskonten nicht sogar zwangsliquidiert werden,so daß die nachfrage nach aktien zusammenbricht.

    im übrigen sind unternehmensbewertungen der börsenkurse zu grunde liegen über die jahre ins reich der träume aufgestiegen .dieser umstand ist auch folge der niederen kapitalmarktzinsen für soll und haben.

     

    schön ,daß die realwirtschaft und die bürger die kosten der kreditwirtschaftsrettung und kosten aller sonstigen rettungs- und konjunktur programme bezahlen dürfen.

     

    die kaffeesatzleserei aus weltwirtschaftskrise,brüning- die autobahn,die aufrüstung fehlen- und sonstiger dönekens helfen uns nicht in der neuzeit,die hat ne völlig andre dynamik und viele zusätzliche parameter.

  • J
    Jonas

    Kurzfristig bringt das Vollpumpen mit gedrucktem Geld eine Rettung.

    Langfristig bringt es (in Anbetracht der Summen) eine größere Inflation.

     

    Das Schulden-Geld (wie das Geld-Drucken letztlich auch Geld-Erschaffung aus dem Nichts, d.h. mit nur marginaler Kapital/Sachwerte-Deckung) ist weg, egal was gemacht wird.

     

    Bleibt die Frage, was sozial verträglicher/gefährlicher ist: Absturz jetzt durch Eingestehen der Pleite (die übrigens auch die USA und Deutschland ereilen kann/wird) oder etwas später durch eine große Inflation.

     

    Um das Szenario noch etwas zu erweitern: früher oder später müssen wir ohnehin vom Wachstum Abschied nehmen: http://www.internationalepolitik.de/2011/05/04/erdol/

  • GN
    Gerd N.

    Griechen sind dunkelhäutig, weil sie alle "Neger" sind. Falls der Groschen noch nicht fällt: Die Wikipedia erklärt "Ironie" sehr gut!

  • J
    jasso

    Religiöser Marktneoliberalismus. Stimmt. Aber neben den Verlierern gibt es natürlich auch Gewinner, die Kreditgeber. Und so lange alles alternativlos ist, haben diese Gewinner eine hohe und sicherer Rendite von bis zu 15 %. Manche sehen in dem hohen Zinssatz eine Strafe, eine Strafe, die aber ihr Ziel verfehlt und die dazu führt, dass noch mehr Geld umgeschichtet (umverteilt) wird: vom Steuerzahler in die Säckel der Kreditgeber (Banken, Zocker, und auch die EZB).

  • A
    aurorua

    Konzept:

     

    http://www.humanwirtschaftspartei.de/start.php?seitenid=10000000&langid=1

     

     

    Wären Politiker und die meisten studierten "Wirtschaftsexperten" nicht Gefangene ihrer eigenen Ideologisierung und Konditionierung, wären sie nicht Opfer und Handlanger von Mietmäulern und Lobbyisten aus der Banken und Versicherungswelt, würde sich ja vielleicht bei dem einen oder anderen ein Blick über den Tellerand lohnen.

    Von gekauften und völlig manipulierten Knechten und Erfüllungsgehilfen des krankhaft und global operierenden ausbeuterischen Grosskapitals ist leider nichts als die nächste Krise, meist nur zum Schaden der einfachen Bürger, zu erwarten.

  • M
    matthias..

    Und was bitte passiert mit dem Geld, das nicht an den Boersen angelegt wird? Es ist doch Mumpitz zu behauptem, den Finanzmaerkten wuerde Geld entzogen. Es kann nur irgendwo angelegt werden, weil die groessten Investoren sind die Banken selbst.

     

    Da koennen ruhig die ueberreizten Aktienmaerkte runtergehen, dann wird halt in andere Bereiche investiert.

     

    Nichts fuer ungut.

  • A
    aurorua

    Silvio Gesell

    http://de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Gesell

     

    Von den Ideen des Silvio Gesell könnten sich wirkliche Ökonomen, Politiker und Freunde von Sozialstaat und sozialer Marktwirtschaft ruhig einmal inspirieren lassen.

  • KT
    katas trophe

    Jeder Sozialist muss den wahren Markt gut finden. Es sind de fakto aber fast überall Oligopole oder Monopole weil es den Marktministern vollkommen egal ist.

     

    Rohstoffe werden nicht entwertet. Wenn man mit weniger Verkäufen rechnet, kauft man weniger Rohstoffe so das die Preise sinken. Man erkennt an der Tageszeitung sofort, ob es zu viele Wohnungen (Seitenweise Immobilien-Anzeigen) oder zu wenige -bezahlbare- Wohungen (Seitenweise "Suche Wohnung"-Anzeigen) in der Überzahl sind.

    Badeanzüge sind im Winter auch weniger nachgefragt aber nicht "entwertet". Cabrios gibts im Winter viel billiger als wenn die ersten Sonnenstrahlen rauskommen. Usw.

     

    Wenn man mal 10-20% Korruption und Miswirtschaft unterstellt, kann man problemlos mit Anstand schnellstens gesunden.

     

    Ohne Strafen macht keiner seine Hausaufgaben. Simple Regeln. Leider gibts keine Orte wo man sowas vernünftig diskutieren kann. Auch die Piraten interessiert das nicht.

    Es gibt nette Lösungs-Ideen. Ohne Insolvenz, Ohne Enteignung, Ohne Sozialeinschnitte. Als kleiner Bürger kann man aber nicht den Kopf rausstecken und sie verkünden. Dafür gibt es Gewerkschaften, Parteien, Verbraucherschutz, Presse, Kassenärztliche Vereinigungen usw.: Als Layer um Schikanierung/Erpressbarkeit einzelner zu verhindern.

  • I
    Immigrant

    Und wieder zeigt die taz, dass sie eine struktur-konservative Zeitung des rot-grünen, weissen Bionade-Mittelstandes ist.

     

    Wie schief kann der Vergleich sein mit Brüning's Deutschland. Gab es in diesen Deutschland Großrechner, auf denen Algorithmen in Sekundeneinheiten Vermögenswerte kaufen und verkaufen. Gab es damals stochastische, verhaltenwissenschaftliche und ingenieurmässe Vorgehensweisen um Finanzprodukte zu designen ?

     

    Was macht man denn, wenn findige Leute auf den Gedanken kommen auf die Treasury Bills, Treasury Bonds und einigen risikoreicheren, toxischen assets einen neues strukturiertes Finanzprodukt zu basteln ?

     

    Da käme man mit der schlichten Formel mehr Staatsausgaben aber in eine unangenehme Sackgasse.

  • K
    Karl

    Seit Archimedes sind alle Griechen dunkelhäutig.

    Und faul.

  • S
    Steffen

    Spekulanten haben nur Angst, daß ihr SPIELGELD ausgehen könnte.

    Dann wird auch immer der Sozialstaat entdeckt.

     

    Wer als Linker/TAZ-Leser darauf reinfällt ist selber Schuld!!!

     

    Spekulanten und SPAREN sind die denkbar größten Gegensätze !!!

  • K
    Kat

    Seit wann bitte sind Giechen "dunkelhäutig"?