Debatte Bildungsstreik 2010: Inhaltlichen Lücken schließen!
D er Bildungsstreik war ein schöner Erfolg, konnte doch durch die erhebliche Mobilisierung das politische Feld der Hochschulreformen neu eröffnet werden. Este Zugeständnisse seitens der Politik konnten errungen werden, die Europäischen BildungsministerInnen sahen sich sogar genötigt, die Proteste in der Budapest-Wien-Erklärung zu erwähnen.
Damit war der Bildungsstreik auch die Krönung einer langen Reihe von Bildungsprotesten der vergangenen Jahre. Eine langfristige Planung stellte die Eibindung von SchülerInnen und Studierenden sicher, die Befristung sorgte dafür, dass sich auch beteiligen konnte, wer kein Semester "verlieren" wollte. Zudem wurde das übliche Ausfranzen der Proteste verhindert.
Klemens Himpele, 32, war Geschäftsführer des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, ist Mitglied im Beirat des BdWi und lebt in Wien.
Das wird jetzt in Frage gestellt: Je kleiner die Bewegung ist, desto größer sind ihre Pläne. Weitere Proteste sind notwendig. Diese müssen jedoch einerseits einen relevanten Anteil an Studierenden und SchülerInnen mitnehmen, und andererseits durch inhaltliche Arbeit und Forderungen ergänzt werden.
In den vergangenen Jahren ist die konzeptionelle Arbeit vernachlässigt und stark auf Eventmobilisierung gesetzt worden. Das rächt sich jetzt: Die Politik ist angesichts der Probleme und der Proteste ziemlich ratlos. Und die SchülerInnen und Studierenden haben zwar das politische Feld wieder eröffnet. Sie können es jedoch kaum bespielen. Diese inhaltliche Lücke gilt es zu schließen.
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