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Debatte Betrifft: AIDS

Prof. Dr. Jakob Segal, ehemaliger Leiter des Instituts für allgemeine Biologie am der Humboldtuniversität in Ost–Berlin, stellte in der taz vom 18. Februar die These auf, das AIDS auslösende HIV–Virus sei ein Produkt der US–amerikanischen Biokampfstoffentwicklung. Es handle sich um eine gentechnologisch vollzogene Zusammensetzung aus dem Schafsleukämievirus „Visna“ und dem vom US–amerikanischen Top–Virologen Robert Gallo entdeckten menschlichen Leukämievirus „HTLV–1“. Über Menschenversuche an Strafgefangenen habe sich der Erreger von New York aus über die ganze Welt verteilt. „HIV als gentechnologisches Produkt hinzustellen, ist hirnrissig“, antwortete Prof. Dr. Meinrad Koch, Leiter der Abteilung Virologie am Robert–Koch–Institut in West–Berlin. Die Befunde, auf die sich Segal berufe, seien unter ungenügend strengen Bedingungen erzielt worden. Bei genauer Betrachtung ergäben sich keine solchen Übereinstimmungen der Nukleinsäuresequenzen der Viren, die HTLV–1 und Visna als Eltern des HIV erscheinen lassen könnten. Die Vorstellung, daß man bereits in den siebziger Jahren in der Lage gewesen sei, das Visna–Virus zu klonieren, ginge an der realen Entwicklung der Gentechnologie vorbei. Man hätte, so Koch, über das molekularbiologische Wissen verfügen müssen, das die gesamte Wissenschaft im engen Austausch miteinander erst jetzt entwickelt habe, und niemand hätte das erfahren dürfen. In dieser Ausgabe findet Prof. Segal Gelegenheit zur Replik. Die Debatte, die dem Leser möglicherweise mehr als nur oberflächliches Lesen abverlangt, wird wegen des starken Interesses an der Thematik in der nächsten Woche mit einem Contra–Beitrag fortgesetzt werden.

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