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Debatte Ansehen ChinasVon den Taiwanern lernen

Georg Blume
Kommentar von Georg Blume

Eine pauschal verurteilende Kritik der Chinesen bringt keine Demokratisierung. Tibet zeigt das. Taiwan versucht daher einen neuen, diplomatischen Weg - mit einigem Erfolg.

Kürzlich rief mich Jim Yardley, der Peking-Korrespondent der New York Times, an. Es war mir eine große Ehre. Der Mann hat sich in China den Pulitzerpreis verdient, ist ein fantastischer Kenner des Landes und kümmert sich in der Regel wenig darum, was deutsche Kollegen über China zu berichten wissen. Ich dagegen studiere jeden seiner Artikel.

Yardley wollte Details über den Aufstand der Tibeter in Lhasa erfahren, wo ich gewesen war. Er recherchierte über die These, nach der die chinesische Polizei am Tag des Aufstands absichtlich nicht eingegriffen habe, um anschließend die Bilder von randalierenden Tibetern als Propagandamaterial nutzen zu können. Ich widersprach. Meinem Eindruck nach zeugte die Zerstörung etlicher Straßenzüge in Lhasa von einer hohen Gewaltbereitschaft der Demonstranten, die, wäre sie auf noch größere Gegengewalt der Polizei gestoßen, zu einem Blutvergießen ganz anderen Ausmaßes geführt hätte. Yardley blieb bei seiner These.

Inzwischen reiht sich sein Bericht ein in die Begleitmusik jener "Einheitsfront" gegen China, von der die Grünen-Politikerin Antje Vollmer in der Süddeutschen Zeitung unlängst gesprochen hat. Denn wenn man wirklich von einem zurückhaltenden chinesischen Polizeieinsatz in Lhasa sprechen könnte - was spräche dagegen, ihn als Fortschritt zu würdigen? Doch solche Zwischenfragen stellt man im Augenblick vergeblich. Obwohl die sich selbst gegenüber reichlich unkritische Kritik des Westens immer wieder von China-Experten in Frage gestellt wird, mehren sich die antichinesischen Stimmen. Befeuert werden sie aktuell einmal mehr durch die jüngst veröffentlichten Berichte über die Zahl der Hinrichtungen von Chinesen im Jahr 2007. Es sind viel zu viele. Keine Frage. Doch laut amnesty international sind 2007 etwa halb so viele Menschen hingerichtet worden wie im vorausgegangenen Jahr. Grund dafür ist eine Justizreform in China, die festlegt, das jedes Urteil vom Obersten Gerichtshof in Peking in Revision gelesen wird. Warum sollte man das nicht als Fortschritt sehen - und würdigen? Das westliche Einheitsfrontdenken jedoch verbietet solche wichtigen Differenzierungen.

Gegen wen aber wendet sich die Chinakritik? Und vor allem: Für wen kämpft sie? Hat Antje Vollmer recht, wenn sie sagt: Der Kampf gegen China dient nach dem Krieg gegen den Terror vor allem der Selbstverständigung des Westens mit sich selbst?

Die internationalen Medien geben vor, ein Regime zu kritisieren, das sich seit dem Tiananmen-Massaker vor 19 Jahren nicht verändert habe. Der prominente CNN-Journalist Jack Cafferty nannte jetzt die chinesischen Kommunisten die "gleichen Schläger und Verbrecher, die sie in den letzten 50 Jahren waren". Er löste in China einen Aufschrei aus - keineswegs nur in den zensierten KP-Medien.

"Lieber Georg, diesmal ist CNN wirklich zu weit gegangen", mailte mir Sarah Liang, Sprecherin von Greenpeace in China - eine Shenzhen-Chinesin. Cafferty wollte mit seinem Kommentar sicher nicht progressive Frauen wie Liang verärgern. Er wollte Pekinger Betonköpfe ärgern, wie die meisten, die jetzt im Westen China kritisieren.

Das Problem ist nur: Die meisten Chinesen sehen ihr Land heute ganz anders, als es die westlichen Kritiker tun. "Wie Chinas Regime sein Volk unterdrückt", titelte der Spiegel vergangene Woche. Er vergaß leider, jenes Volk zu befragen. Zuverlässige westliche Umfragen in China haben in den letzten Jahren immer wieder ergeben, das zwei Drittel bis drei Viertel der Chinesen ihre Regierung gutheißen und ihre privaten Lebensaussichten im Land positiv sehen. Diese Auffassungen aber sind ihnen nicht von der Propaganda eingebläut worden, sondern das Resultat konkreter bürgerlicher Lebenserfahrung: des Mehr an Information, Bildung und Berufschancen in der Volksrepublik, des Mehr an Wohlstand und sozialer Absicherung.

China vor zehn, erst recht vor zwanzig Jahren war ein Land, in dem fast jeder um seine Existenz kämpfen musste, in dem es für die meisten Menschen normal war, nur einmal im Jahr Fleisch zu essen, in dem jeder Student froh war, überhaupt einen Studienplatz ergattert zu haben - die Wahl des Studienfachs überließ er der Universität. Das alles hat sich nachhaltig verändert - unter Führung der Kommunistischen Partei (KP).

Die westlichen Kritiker aber scheinen den Chinesen nun sagen zu wollen, dass sie diese kommunistische Banditenbande besser davonjagen sollten. Kein Wunder, dass sich die Angesprochenen dann hinter ihre Regierung stellen - auch wenn man bisher selten einen Chinesen traf, der nicht auch gravierende Kritik an der KP äußerte. Doch eben nicht pauschal. Dafür ist zu viel gut gelaufen, gerade auch in Sachen politischer Meinungsfreiheit. Das Internet hat die Öffentlichkeit in China radikaler verwandelt als im Westen. Vor zehn Jahren gab es nur die KP-Propaganda, heute ist jede westliche Meinungsäußerung, und sei es mithilfe einer eigens zur Dekodierung entwickelten Software, für jedermann in China abrufbar. Das führt freilich auch dazu, dass westliche Meinungen stärker auf den Prüfstand gestellt werden. Die Tibetdiskussion ist dafür das beste Beispiel.

Mit ihrer Mail übersandte Liang das von den Behörden offenbar unerwünschte T-Shirt-Design eines Pekinger Studenten der Tsinghua-Universität. Aufschrift: "Tibet in China, Fackel im Herzen". Es soll wohl als Antwort auf die "Free Tibet"-Hemden dienen, die jetzt im Westen populär sind. Tatsächlich halten die meisten Chinesen die "Free Tibet"-Kampagne längst für eine Unabhängigkeitsbewegung, auch wenn der Dalai Lama weiterhin nur eine hochgradige Autonomie von China fordert. Der Eindruck ist falsch, aber er ist zumindest nachvollziehbar.

Wer die Chinesen ständig des Völkermords, und sei es auch nur ein "kultureller", in Tibet bezichtigt, erweckt nicht den Eindruck, er wolle mit Peking komplizierte Autonomieverhandlungen führen. Für die Einheit der Nation aber sind die chinesischen Studenten schon in der berühmten 4.-Mai-Bewegung von 1919 auf die Straße gegangen. Sie ist eine alte Forderung der Demokraten, nicht nur der Kommunisten in China. Sie hat die Streitfragen Tibet und Taiwan immer eingeschlossen.

China erlebt dieser Tage nicht nur die Krise in Tibet, sondern auch die Annäherung in Taiwan. Dort, wo der Präsident jahrelang ein offener Unabhängigkeitsbefürworter war, hatte man eigentlich die Proteste gegen China erwartet. Stattdessen führt in Taiwan nun ein neu gewählter Präsident erfolgversprechende Verhandlungen über offene Handelswege, Direktflüge und andere Lockerungen der Grenze zur Volksrepublik. Dahinter steckt wirtschaftliches Interesse, aber auch Anerkennung für die erfolgreiche Reformentwicklung auf dem Festland. Eine Ironie der Geschichte: Gerade die Taiwaner stehen China und der KP unglaublich kritisch gegenüber. Gerade sie gehen auf Peking zu, während sich der Rest der Welt von China abwendet. Liegt es daran, dass sie China besser kennen?

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Georg Blume
Auslandskorrespondent Indien
Georg Blume wurde 1963 in Hannover geboren und ist gelernter Zimmermann. Er leistete seinen Zivildienst in einem jüdischen Kinderheim sowie in einem Zentrum für Friedensforschung in Paris. Danach blieb Georg Blume in Frankreich und wurde Korrespondent der taz. 1989 wurde er Tokio-Korrespondent der taz, ab 1992 auch für die Wochenzeitung DIE ZEIT. Von 1997 bis 2009 lebte er in Peking, wo er ebenfalls als Auslandskorrespondent für die ZEIT und die taz schrieb, seit August 2009 ist er für die beiden Zeitungen Korrespondent in Neu-Delhi. Bekannt geworden ist Georg Blume vor allem durch seine Reportagen über Umweltskandale und Menschenrechtsverletzungen in China. Für dieses Engagement erhielt er 2007 den Liberty Award, mit dem im Ausland tätige Journalisten für ihre couragierten Berichterstattungen gewürdigt werden. 2012 wurde er mit dem Medienethik-Award META der Hochschule der Medien in Stuttgart ausgezeichnet. Publikationen: „Chinesische Reise“, Wagenbach, Berlin 1998. „Modell China“, Wagenbach, Berlin 2002. „China ist kein Reich des Bösen“, Körber, Hamburg 2008.
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8 Kommentare

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  • ES
    Erhard Sanio

    @johannes sprenger

    Es ist nicht richtig, dass in Lhasa mehr Chinesen als Tibeter wohnen. Insgesamt wohnten in der bezirksfreien Stadt Lhasa 2001 ca. 474.000 Menschen, davon 80.000 Han und 5000 Hui (Chinesen islamischen Glaubens) und 387.000 Tibeter. Im Innenstadtbezirk Chengguan lebten 70.000 Han-Chinesen (die meisten im Viertel östlich des Potala). In den letzten Jahren mag die Zahl der Chinesen durch Wanderarbeiter und Händler noch etwas stärker gestiegen sein, viel mehr als 120.000 in ganz Lhasa sind es kaum. Wenn der Dalai Lama behauptet, in Lhasa lebten mehr Chinesen als Tibeter, lügt er. Und nach Erfahrungen in Dharamsala glaube ich, dass die Exiltibeter sehr bewusst lügen und ihre sektenartig organisierte Fangemeinde an der Nase herumführen. Für die sind Gewissens- und Religionsfreiheit, Trennung von Kirche und Staat etc. ein genauso rotes Tuch wie die Chinesen.

  • JS
    johannes sprenger

    nur ein paar fragen:

    ist es richtig, dass in tibet klöster von jeglicher versorgung mit energie, wasser und nahrungsmitteln abgeschnitten sind ?

    ist es richtig, dass in tibet zwangssterilisationen stattfinden ?

    ist es richtig, dass in tibet nomaden in lagerähnlichen siedlungen leben müssen und damit kulturell entwurzelt werden ?

    ist es richtig, dass eine einigermassen objektive berichterstattung der ereignisse in tibet aufgrund der ausweisung ausländischer beobachter und journalisten nicht möglich war und ist ?

    ist es richtig, dass das "büro 610" (mal als suchwort eingeben !) eine gestapo-ähnlichen einrichtung speziell zur unterdrückung religiöser bewegungen ist ?

    ist es richtig, dass in chinesischen knästen immer noch massiv gefoltert wird ?

    ist es richtig, dass das in der tat imposante wirtschaftswachstum erhebliche umweltschäden in china zurfolge hat ?

    ist es richtig, dass in lhasa mittlerweile mehr chinesen als tibeter leben ohne von den tibetern eingeladen worden zu sein ?

    sind taiwan und tibet tatsächlich miteinander zu vergleichen ?

     

    das sind nur fragen, also bild dir eine "meinung".

  • GZ
    Gerd Zeiler

    Nur zwei Anmerkungen zum Artikel von Herrn Blume: Falls die chinesische Polizei tatsächlich keine übermäßige Gewalt gegenüber den Tibetern angewendet hat, dann sollte es doch kein Problem sein, unabhängige Journalisten frei aus Tibet und den Nachbarprovinzen berichten zu lassen. Genau das ist ja eine der wichtigsten Forderungen, die aus dem Westen kommt. Dann könnte man sich auch eher ein objektives Bild davon machen, ob der Vorwurf des "kulturellen Völkermords" berechtigt ist.

    Zur Annäherung Taiwans an die VR, hier muss man neben den oben erwähnten wirtschaftlichen Interessen darauf hinweisen, dass eine Vereinigung mit Festlandchina in der Ideologie der KMT (wie in der der KPCh) fest verankert ist und daher eine gewisse Annäherung zwangsläufig ist.

  • AG
    Andreas Gruschke

    Zunächst Dank an Herrn Blume für eine weitere interessante Facette im Bild der Behandlung des Themas "Wie soll oder kann man im Anschluss an die Unruhen in Tibet und Chinas Umgang damit mit China umgehen, sprechen und auf es einwirken?" Eigentlich sollte jedem klar sein, dass es in jedem um Differenzierung bemühten Beitrag immer auch Lücken geben wird, auch dass man die eine oder andere Einschätzung nicht teilen wird. Doch es wird die Argumentationslinie sehr gut nachvollziehbar, ja unterstrichen. Und ich verstehe nicht, warum häufige Reaktionen auf differenzierte Artikel immer Diffamierungen oder Lagerzuweisungen ("Nähe zur KP" oder KMT) nach sich ziehen müssen, anstatt die Darstellungen als wichtige ergänzende Aspekte zu sehen. Solche Rufe wie "Lang lebe die Freiheit", "Befreit Tibet!", "Boykottiert China!" sind doch nicht weniger hohle Parolen wie jene, die an der KP Chinas kritisert werden. Wer wirklich etwas verändern will, wer wirklich Probleme lösen will, der muss diese nun einmal zuerst verstehen lernen - und zu diesem Verständnis können nur Artikel wie die von Georg Blume beitragen, oder auch Thomas Heberer (in der gestrigen Ausgabe), aber natürlich auch viele mehr. Die üblichen Befreiungsparolen immer und immer wieder hinauszuschreien, aber nichts dazu lernen zu wollen, ist ebenso wirksam und hilfreich wie laut hupend aber ungebremst auf das Ende eines Staus zuzufahren.

    Drum würde ich mir wünschen, dass mehr Menschen die Anregungen solcher Artikel aufgreifen und sich kritisch, aber nicht wie im Barrikadenkampf damit auseinanderzusetzen. Die französische Revolution hat wunderbare Ideale hervorgebracht, aber auch den allzu flotten Umgang mit der Guillotine. Es hat uns in Westen dann immer zwei Jahrhunderte Zeit gekostet, diese Ideale etwas stärker in unserer Lebenswirklichkeit zu verwurzeln (und haben wir das wirklich schon vollendet?) - geben wir doch auch China etwas Zeit! Das heißt nicht, dass wir es in allem kommentarlos gewähren lassen müssen. Doch Dialog hat unter den ehemals verfeindeten Nationen Europas zu besseren Ergebnissen geführt als (zu starke) Konfrontation, und so ist das auch mit China. Zum Dialog gehört aber auch Kennen- und Verstehen lernen (was durchaus die Beibehaltung des eigenen Standpunktes erlaubt), und dazu gehört viel Information, viel mehr, als Bild-Zeitungs-Journalismus und Parolenrufen. Natürlich mag es manchmal schwer fallen, sich an manche (gewiss nicht alle!) "Spielregeln" oder Verhaltensweisen des Gegenübers anzupassen - in diesem Fall Chinas. Doch darf man deshalb als selbstverständlich erachten, dass alles weiter nach den Spielregeln geht, nach denen die Europäer viele Jahrhunderte lang die Welt heimgesucht haben?

    Man muss sich die anderen Spielregeln ja nicht zu eigen machen, aber sie zu verstehen bedeutet auch, Missverständnissen vurzubeugen, Missverständnissen und Fehlbewertungen. Und diese gab es in denletzten Wochen ja wohl zuhauf, auf allen Seiten: in Tibet, in China und im Westen.

    Es sind aber gerade solche Artikel wie die von Herrn Blume, die und vor massiven Fehlbewertungen und Missverständnissen bewahren können. So können wir in Dialog mit Chinesen treten und sie damit erreichen - ich habe das persönlich zigtausendfach erlebt und habe dabei als Ausländer mit Kritik in China mit Sicherheit sehr viel öfter Gehör gefunden und sogar Zustimmung erfahren als es sich je ein Ausländer im heutigen Deutschland erträumen könnte...

  • AK
    andreas kube

    Also ich war vor ca. 20 Jahren mal euer Drucker und frage mich gerade ob die Taz erfolgreich von der PDS unterwandert wurde. Wer ist Georg Blume und was für ein Parteibuch hat der eigentlich ? Also aus meiner (ehemals) kollektiv kapitalistischen Sicht, sage ich : Es sind korrupte, geldgeile und kriminelle Kaderkapitalisten oder aus linker Sicht, total verlogene Verräter der Arbeiterklasse. Weite Teile der KP Ch will ich jedenfalls im Knast sehen. Denn genau da gehören diese Typen hin.

     

    Soviel dazu. Nunmehr 50 jährig, euer Ex Drucker :

     

    Andreas Kube

     

    P.S. : Lang lebe die Freiheit !

  • Z
    zhinan

    sicherlich steckt in der westlichen chinaberichterstattung eine menge undifferenziertheit und eine den chinatrend der 90er ablösende neue sinophobie. georg blume, der offenbar eine gewisse zu nähe zur konservativ-nationalistischen KMT verspürt, wie er schon in einigen verherigen veröffentlichungen hat durchblicken lassen, scheint bei seiner taiwan analyse aber auch nicht übermäßig zu differenzieren. ma´s wahlerfolg und die daraus folgende annäherung an china, hat hauptsächlich wirtschaftliche gründe. weiterhin hat die enttäuschng über nicht eingehaltene wahlversprechen und dessen korruptionsskandal zum regierungswechsel von der linken dpp zur

    KMT geführt. das politische grundklima hier ist weiterhin sehr gespalten und auf seiten der linken sehr festland kritisch. nicht nur die volksrepublik ist komplexer als sich das viele westliche medien vorstellen, was herr blume zurecht kritisiert. herr blume sollte vielleicht aber den selben anspruch den er diesbezüglich an andere stellt, bei seiner taiwan analyse beherzigen.

  • MM
    Matthias Mersch

    Mit großem Interesse habe ich die Beiträge Georg Blumes der letzten Wochen gelesen, so auch diesen. Ich lebe und arbeite in der VR China. Wie meist, so ist dem Standpunkte des Herrn Blume auch in diesem Artikel zuzustimmen. Ich bin der Meinung, dass man sehr viel von Taiwan lernen kann, vor allem das, was uns Herr Blume in diesem Zusammenhang leider verschwiegen hat: Präsident Ma hat Peking zum Dialog mit dem Dalai Lama aufgerufen und den Religionsführer nach Taiwan eingeladen. Das dies immer dann nicht zu hysterischen Reaktionen Pekings führt, wenn der chinesischen Führung ein Kurs der Verständigung opportun erscheint, ist bemerkenswert. Dieses Faktum ist Minister Steinmeier, dem Herrscher über ein Paralleluniversum in der deutschen Außenpolitik, bislang leider entgangen. Empfehlenswert wäre hier eine Nachhilfestunde in der australischen Botschaft in Berlin, oder einfach die Lektüre der Rede Rudds vor Studenten der Peking-Universität: http://www.news.com.au/adelaidenow/story/0,22606,23511829-5006301,00.html

    Wer ein Vorbild sucht für eine vernünftige Politik im Interesse Chinas, Tibets und der Welt, hier ist es zu finden.

  • AK
    Abber Klaadoch

    3 simple truths (ancient chinese philosophical axiom) should tell all u need to know about a matter. 3 simple truths on protests :

    Lots of people protest in free coutry, they go on television, everybody is free to inform themselves -

    Lots of people protest in china, all go on trial, everybody is made to inform on them.