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■ DaumenkinoTrespass

Ice-T und seine Kollegen wirken so bedrohlich wie ein Rudel Pitbulls auf Crack. Alles original Gangster – mit automatischen Waffen, dicken Goldketten und Funktelefon. Echt cool! Pech für die beiden weißen Jungs, die ausgerechnet auf dem Lieblingsspielplatz der schwarzen Getho-Gang nach einem vor Jahren geklauten Kirchenschatz suchen.

Regisseur Walter Hill hat eigentlich immer nur moderne Western gedreht, er ist verantwortlich für so temporeiche Action-Filme wie Nur 48 Stunden, Straßen in Flammen, Red Heat oder Johnny Handsome. „Alle meine Filme sind Western!“ behauptete Hill noch vor kurzem und niemand konnte und wollte ihm widersprechen. Das ändert sich jetzt. Vielleicht wollte Hill ja mit Trespass die Gigantomanie des neuen amerikanischen Action-Films, in dem es nur noch darum geht, möglichst effektvoll Wolkenkratzer, Flughäfen oder Kriegsschiffe zu zerlegen, brechen. Aber einen Actionstreifen als Kammerspiel zu inszenieren war dann doch zuviel der Rücknahme. Würde man die Dialoge ein wenig aufpeppen, könnte das Ding ein prima Theaterstück abgeben. Was den Film trotzdem interessant macht, sind die beiden Hardcore-Rapper Ice-T und Ice-Cube: Sie geben die perfekten Bösewichte für das US-Lichtspiel der 90er ab. kweg

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