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Datenschutz im NetzSchaar attackiert Apple

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar sieht beim Computerkonzern Apple dringlichen Nachbesserungsbedarf im Umgang mit persönlichen Informationen.

Apple nimmt es mit dem Datenschutz nicht immer so genau. Im Bild eine Filiale des Unternehmens in New York City. Bild: reuters

BERLIN taz | Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, hat den Computerkonzern Apple in einem Interview scharf kritisiert und die sich seit Wochen auf Google konzentrierende öffentliche Datenschutzdebatte somit ausgeweitet. Dem Magazin Internet World Business gegenüber äußerte der 56jährige schwere Bedenken hinsichtlich des Umgangs des Unternehmens mit persönlichen Informationen. Es könne nicht angehen, „dass in den Nutzungsbedingungen eines Smartphone-Apps ein Passus zur Verwendung von Standortdaten versteckt wird und das Telefon nicht vernünftig in Betrieb genommen werden kann, wenn man den Nutzungsbedingungen nicht zustimmt“, bemängelte Schaar, ohne Apple wörtlich zu erwähnen.

Weiter, so Schaar, müsse es „die Möglichkeit geben, der Ortung nicht zuzustimmen, ohne dass sich daraus Nachteile ergeben“. Zudem müsse „der Verbraucher auch darüber informiert werden, wo, wie und wie lange Ortungsdaten gespeichert werden sollen, wer darauf Zugriff hat und mit welchen anderen Daten sie verbunden werden“. Eine Verwendung oder gar Veröffentlichung der Daten ohne vorherige Zustimmung des Benutzers sei unter Strafe zu stellen, forderte Schaar. Es ginge ihm jedoch ausdrücklich nicht darum, „eine gewollte Nutzung von Daten zu verhindern“.

Zusätzlich besteht der Datenschutzbeauftragte auf einem zentralen Widerspruchsregister, „bei dem die Verbraucher die Verwendung ihrer Daten im Internet unterbinden lassen können“. Es ergebe „keinen Sinn, dies mit jedem Anbieter einzeln zu regeln“. Auch eine „Zusammenführung von verschiedenen Datenbanken“ wolle Schaar verbieten. Weiterhin plädiert der Datenschutzbeauftragte ebenfalls für ein vergessliches Internet, in dem bestimmte Daten nach einer gewissen Zeit verfallen sollten.

Ob sich solche Forderungen allerdings als realisierbar herausstellen, bleibt abzuwarten. Im Sinne von Google und Apple dürften sie kaum liegen.

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6 Kommentare

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  • M
    maemo

    Wer ein offenes OS sucht dem kann ich nur das N900 von Nokia empfehlen, das maemo5 Betriebssystem hat mich überzeugt und schon bald kommt das weiterentwickelte MeeGo.

  • S
    sfb

    @Krake es gibt natürlich noch freiere OS's, nur offene Hardware ist eher selten. Es gibt da Openmoko und dafür gibts community-driven OS's wie SHR oder Debian...

    Und schon erstaunlich was alles so geht, wenn die Marktmacht da ist oder eben nicht mehr. Mr Jobs wird böse und Mr Gates macht jetzt in Opensource?

  • N
    never!Land

    Aber aber aber apple sind doch die Guten!?!

  • W
    wespe

    Das Apple-/iPhone-Argument zieht auch nur, wenn es um das G4 geht. Bis zum 3GS kann ich sehr wohl und problemfrei die Funktion generell deaktivieren.

    Aber es gibt halt Apps, die keine korrekten Ergebnisse liefern können, wenn die Funktion ausgeschaltet ist.

  • R
    Ralph

    Hallo Krake,

    als Besitzer eines (und Gelegenheitsentwickler für) Android-Smartphones muss ich dir widersprechen. Es ist ohne weiteres möglich beim ersten Start den Nutzungsbedingungen von Google nicht zuzustimmen. Das Telefon ist dann - bis auf die Google-Dienste - ganz normal benutzbar. Anwendungen lassen sich dann, weil der App-Store natürlich auch ein Google-Dienst ist, über den Browser installieren, womit man die fehlenden Funktionen wunderbar ersetzen kann. Sollte man den Bedingungen, z.B. der Verwendung der Standortdaten, bereits zugestimmt haben, lässt sich dies in den Systemeinstellungen durch Deaktivieren der Funktionen rückgängig machen. Beim Reaktivieren wird die Zustimmung erneut erfragt.

     

    Hinzu kommt, dass beim Installieren jeder Anwendung eine detaillierte Liste der Daten und Funktionen, auf die diese Zugriff nehmen möchte, angezeigt wird.

     

    Das Problem ist hier wie so oft der Anwender, der blind stets "fortfahren, fortfahren, akzeptieren, fortfahren" drückt, ohne den Bildschirmtext zu lesen. Dem ist aber im digitalen wie im wirklichen Leben einfach nicht zu helfen.

  • K
    Krake

    Er braucht Apple auch nicht zu erwähnen: Android (Google) macht es nicht anders.

    Ich hätte es nicht gedacht, das ich mal zu Windows (mobile) greifen würde, weil es das "freieste" Telefon-OS ist.

    Aber sie wollen halt nur euer Bestes: eure Daten. :E