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Datenklau ApothekerlobbyDie Komplizen des Maulwurfs

Im Auftrag eines Apothekerlobbyisten soll ein IT-Mitarbeiter Geheimdokumente ausspioniert haben. Jetzt gibt es möglicherweise Hintermänner.

Sieht so harmlos aus: Apotheken-Logo Bild: dapd

BERLIN taz | Es war eine reguläre Verbandsbesprechung, eingeladen hatte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin. Zu diskutieren war unter anderem die geplante „4. Verordnung zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung“.

So heißt das Paragrafenwerk, das neben Vorschriften zur Lagerung von Medikamenten beispielsweise regelt, wie groß Apotheken in Deutschland zu sein haben („mindestens 110 Quadratmeter“), was genau Pharmazeuten dokumentieren müssen, wenn sie Arznei anrühren, und ob jede Apothekenklitsche ein eigenes Labor vorhalten muss. Für Apotheker geht es dabei stets auch um Macht und Privilegien.

Im Juni 2012 sollte die neue Verordnung in Kraft treten; einige Monate vorher trafen sich die Vertreter der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, kurz Abda, mit Sachbearbeitern aus dem Arzneimittelreferat im Hause von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).

Ein Austausch, wie er im deutschen Gesundheitswesen gang und gäbe ist: Das System basiert auf der gemeinsamen Selbstverwaltung der beteiligten Akteure sowie – bei allem Widerstreit der Interessen – auf dem Grundkonsens der gegenseitigen Fairness.

Fragwürdige Methoden

Bislang jedenfalls. Bis einem der Sachbearbeiter aus dem Ministerium bei dem Treffen zufällig ein winziges Detail ins Auge sprang. Ein Detail, das ein neues Licht wirft auf die im Dezember bekannt gewordene Datenspionage im Bundesgesundheitsministerium – und den Verdacht nährt, die ohnehin schon mächtige Apothekerlobby schrecke womöglich nicht vor fragwürdigen Methoden zurück, um ihre Interessen durchzusetzen.

Aktuell jedenfalls beschäftigt der Vorfall die Justiz in der Hauptstadt, wie die taz aus Ermittlerkreisen erfuhr: Demnach zickten sich bei dem Treffen einige Abda-Leute an, weil einer ihrer Kollegen aus der Berliner Zentrale offenbar ein Papier dabeihatte, das andere Abda-Leute aus den Regionen bis dahin nicht kannten. Der Ministeriumsbeamte jedenfalls, so schildern es Ermittler, wurde daraufhin stutzig.

Und erkannte sodann zu seinem Erstaunen, dass das fragliche Papier in den Händen des Abda-Mannes ein Papier war, das exakt so auch in seinen eigenen – genau! – Ministeriumsunterlagen lag. Und nur dort auch liegen durfte. Denn es handelte sich um ein vertrauliches, ausschließlich ministeriumsintern zirkulierendes Dokument. Wie war es in die Abda-Mappe gelangt?

Dass es im Bundesgesundheitsministerium über Jahre ein Datenleck gegeben hat, das ist seit Mitte Dezember bekannt. Damals wurde öffentlich, dass der Systemadministrator Christoph H., eingekauft von einem externen IT-Dienstleistungsunternehmen, offenbar über Jahre vertrauliche Daten ausgespäht hatte, vor allem aus dem Apotheken- und Arzneimittelbereich.

Gegen Geld, das verriet später die Exfrau des ITlers, habe dieser die Daten an den Apothekerlobbyisten, ehemaligen Abda-Pressesprecher und seit 2011 selbstständigen Kommunikationsunternehmer Thomas B. aus Berlin weitergegeben; die Rede ist von etwa 500 Euro pro Lieferung, und dies bis zu viermal monatlich.

Datenübergabe am Gendarmenmarkt

Die Datenübergaben erfolgten nach Recherchen der taz unter anderem auf dem Gendarmenmarkt und im Lidl in der Luisenstraße in Berlin-Mitte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen beide wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten und Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz; es drohen Geld- oder Haftstrafen.

Bereits im November 2012 wurden Privatwohnungen und Büroräume von H. und B. durchsucht, Medien und Datenträger beschlagnahmt. Wochenlang gingen die Ermittler davon aus, der Lobbyist B. habe den Systemadministrator H. zunächst zufällig privat kennengelernt und erst später zur Datenspionage animiert.

Die illegal heruntergeladenen Dokumente soll B. sodann genutzt haben, um unter anderem Apotheke adhoc, ein Onlineportal, mit Nachrichten zu versorgen. Apotheke adhoc wird betrieben von der Berliner Agentur El Pato, deren Geschäftsführerin laut Handelsregister wiederum B.s Ehefrau ist, und konnte in den letzten Jahren mehrfach mit Exklusivinformationen aus dem Ministerium aufwarten.

Der Anwalt von Thomas B. ließ zu all diesen Vorwürfen wissen, ihm lägen keine Verfahrensakten der Staatsanwaltschaft vor. Auf der Website von Apotheke adhoc war zu den Vorwürfen zu lesen: „Wir […] können zu den […] Mutmaßungen und Fragen naturgemäß keine Stellung nehmen und unsere Informanten preisgeben. […] Da helfen auch keine konstruierten Verdachtsmomente wie die gemeinsame Gründung der Firma EL PATO vor sieben Jahren, die Ehe (und der gemeinsame Hund) […] und die gemeinsame Büroanschrift.“

Die politische Dimension

Nun aber war erstmals ein internes Dokument offenbar direkt bei der Abda aufgetaucht. Der Fall könnte damit eine politische Dimension bekommen, geeignet, die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen grundlegend zu erschüttern. Sollte sich herausstellen, dass es Hintermänner gab, dass möglicherweise sogar die Abda selbst oder Teile von ihr – entgegen ihren bisherigen Beteuerungen – involviert waren, dann ginge es nicht mehr nur um Datenklau.

Sondern darum, dass ein Lobbyverband, dessen Mitgliedern der Staat Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge übertragen hat und die er bei Regelungen zur Arzneimittelversorgung stets ein Wörtchen mitreden lässt, eiskalt und mit rechtswidrigen Mitteln seine Partikularinteressen durchzusetzen versucht hätte.

Das bei dem Abda-Vertreter entdeckte Geheimdokument aus dem Ministerium ist angeblich nur ein Hinweis unter mehreren für mögliche Verstrickungen bis in die Abda hinein. Nach Informationen der taz gehen die Ermittlungsbehörden diesen Hinweisen nun zumindest nach: Hatte die Abda Kenntnis von der Spionage? Nutzte sie die illegal beschafften Dokumente? Bezahlte sie gar dafür? Und warum sollte sie das überhaupt getan haben?

„Wer Kenntnis erlangt über die strategischen Vorüberlegungen seines Verhandlungspartners, also in dem Fall des Gesundheitsministeriums, der hat nicht bloß einen Informationsvorsprung“, sagt ein langjähriger Beobachter der Apothekerszene. „Er kann vielmehr seine eigenen Daten diesen Überlegungen anpassen, etwa indem er sie selektiert.“

Wussten sie bescheid?

Der taz liegen Aussagen aus dem Umfeld des IT-Mitarbeiters Christoph H. vor. Sie legen nahe, dass hochrangige Apothekerfunktionäre zumindest informiert gewesen sein könnten über die Herkunft mancher brisanter Dokumente. Auch sollen sie die von H. im Auftrag von B. ausgespähten Informationen mitausgewertet haben.

Ob und welche Funktionäre dem Lobbyisten B. auch Geld zahlten, ist diesen Kreisen zufolge nicht belegt; vermutet wird es jedoch. Die Rede ist von Beträgen im sechsstelligen Bereich, die B. kassiert haben soll.

Die Abda bestreitet all dies vehement. Ein Sprecher schreibt der taz: „An solchen spekulativen Aussagen beteiligen wir uns natürlich nicht.“ Im Übrigen habe die Abda einen Wirtschaftsprüfer und einen externen Complianceberater verpflichtet. Diese, schreibt der Abda-Sprecher, würden „die Organisation intern danach abklopfen, ob an den Vorwürfen im Rahmen der ’Datenklauaffäre‘ etwas dran sein könnte. Dem Abschlussbericht werden wir nicht vorgreifen.“

Die Abda ist nicht irgendein Verein. Sie ist die Spitzenorganisation der rund 59.000 Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland. Ihre Mitgliedsorganisationen sind die Apothekerkammern und die Apothekerverbände der Länder. Ihr Geld erwirtschaftet die Abda unter anderem mit der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH (WuV), einem Tochterunternehmen mit Sitz in Eschborn.

Das Imperium der Abda

Dessen verschiedene Unternehmensbereiche wiederum befassen sich mit der Entwicklung von Arzneimitteldaten für das Gesundheitswesen sowie der Organisation von Messen und Kongressen von Apothekern. Daneben gehört zum Imperium der Abda der Govi-Verlag, ein pharmazeutischer Fachverlag, ebenfalls mit Sitz in Eschborn.

Zum Repertoire zählt unter anderem die Pharmazeutische Zeitung. Für diese war der heute selbstständige Unternehmer Thomas B. über Jahre leitender Redakteur. „Dem“, so erinnert sich eine PR-Frau, die ihn lange kennt, „war keine Kampagne zu schmutzig.“ Und ein Kollege aus dem Pharmabereich sagt: „Im persönlichen Gebaren ging B. immer an die Grenze.“ Qualitäten, für die die Abda-Spitze B. offenbar geschätzt habe.

2007 will B. die Abda verlassen. Doch der Abda gelingt es, ihn zu halten – mit einem attraktiven Angebot: B. steigt zum Leiter der Abda-Unternehmenskommunikation auf. In der Folgezeit bedenkt die Abda die Kommunikationsagentur von B.s Ehefrau, El Pato, und deren Onlineportal Apotheke adhoc mit Aufträgen.

So schaltet die Abda ab und zu Werbebanner bei Apotheke adhoc. Zwischen 2007 und 2011, auch das hat die Abda gegenüber der taz bestätigt, erledigt El Pato unter anderem den Faxversand für mehr als 20.000 Apotheken. Sie verschickt auch Pressemitteilungen im Auftrag der Abda. Nach Recherchen der Deutschen Apotheker Zeitung soll sie hierfür über die Jahre einen kleinen einstelligen Millionenbetrag kassiert haben.

Abda weist die Darstellung zurück

Gegenüber der taz weist die Abda diese Darstellung zurück. Gemessen am gesamten Abda-Kommunikationsbudget, das unter fünf Millionen Euro jährlich liege, hätten die Zahlungen an El Pato etwa 1 Prozent ausgemacht.

Es sind diese Verflechtungen, die auch die Ermittler in den nächsten Wochen interessieren dürften. Der taz versprach B. vorab schon mal freundlich Aufklärung: „Für ein Gespräch stehe ich dann gerne zur Verfügung, wenn wir die Akte gesehen haben.“

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17 Kommentare

 / 
  • E
    egal

    "Erklären sie einmal einem Ingenieurbüro oder Architekten den Punkt "..weil unvergütete Arbeit geleistet wird" Ein großer Lacher ist 100% garantiert"

     

    Ja weil dort keine unbezahlte Leistung erfolgt.

     

    "ApothekerIn haben null komma null Risiko. Nur ein Lager und deren Abverkauf. Die logische Folge/Reaktion wird sich zeigen."

     

    Eindeutig eine neidgefärbte, ungebildete Aussage. So gesehen hätten Ärzte und Juristen gar kein Risiko, weil kein physischer Wert vorhanden, Banker hingegen wären Götter. Gott sind sie, aber DAS wissen sie wohl selbst und das wird ihnen auch wohl schon manch Lehrer und ihre Mutter bestätigt haben.

  • T
    @ThomasCrown

    Es wäre gut und wichtig das ein Thema öffentlich diskutiert wird.

    @ThomasCrown. Er versteht vermutlich bis heute nicht welcher Modus der Arbeit und Leistung in Deutschland vollzogen werden kann. Wenn selbstständige Unternehmen mit "..weil unvergütete Arbeit geleistet wird" jammern, so läuft diverses schief.

    Erklären sie einmal einem Ingenieurbüro oder Architekten den Punkt "..weil unvergütete Arbeit geleistet wird" Ein großer Lacher ist 100% garantiert.

    ApothekerIn haben null komma null Risiko. Nur ein Lager und deren Abverkauf. Die logische Folge/Reaktion wird sich zeigen.

     

    Die größten Transferempfänger sind die jur. Personen deren unternehmerisches Risiko vergoldet wird. Selbstständige sind dem Erfolg, auf Teufel komm raus, verpflichtet, während Angestellte nur ihren "Willen", niemals den Erfolg schuldig sind.

    Genau dieses jur. Grundprinzip wurde perfide umgedreht und Justitia schaut völlig belämmert zu.

    Erfolg in der Krankheitsindustrie ist niemals gewollt. Sie wäre arbeitslos. Das ist der Grund warum die Ausleitung irgendwelcher Medikamente heftige Wirkungen tlw. bis zum Tod haben.

    Firmenkonstrukte wie Ltd. ist per Definition auf Erfolg-los ohne Regress/Haftung angelegt, die möchtegern ICH-AG.

    Was sind Apotheken und deren ApothekerIn?

    Angestellte mit Alleinstellungsmerkmal "..weil unvergütete Arbeit geleistet wird" und einem großen Werkslager in dem nur bestimmte Produkte bestimmter Hersteller lagern dürfen?

    Verständlich das Lagerflächen definiert werden, ebenso das im Bundestag professionell spioniert wird. Banken und Immobilien....die Querfinanzierung der Verluste.

  • A
    apotheker

    Viele Mutmaßungen ersetzen doch keine gute Recherche: laut Bahr sei seit September das Datenleck bekannt gewesen, nicht seit Dezember

    die mächtige Apothekerlobby wird von jens Spahn als "erfolgloser Verein" tituliert

    die Apotheke als Einrichtung als Apothekenklitsche zu bezeichnen entspricht vielleicht der Nettiquette der TAZ, ich werde dennoch nur ausgewählte Redaktionsbüros als Griffelstube verschmähen.

  • N
    Nichtapotheker

    Alle Aspekte sind hier nicht darstellbar.

    Was haben Zeitungshändler und Apotheken gemeinsam?

    Deren Ware ist ihr Kapital und gleichzeitig ein kostenloser Kredit für die Grossisten. Zwischen erzieltem und realem Gewinn sind immer noch die Remittenden und ein paar zinsgünstige Tage.

    Je nach Haltbarkeitsdatum kann Scheinumsatz in globalen Banken generiert werden.

    Betrachten sie Zeitungshändler und Apotheken als Lagerverwalter für erstellte und nicht verkaufte Ware.(„mindestens 110 Quadratmeter“ Berechnung nach DIN 277?)

    Das unternehmerische Risiko der Großindustrie mit gleichzeitiger Profitsteigerung wird auf den einzelnen übertragen.

    Hauptsache die Pharmaindustrie kann ihre irrealen Gewinne für die Aktionäre erzielen. Jedes produzierte Medikament=ein kranker Mensch wird kreativ durchgesetzt.

    Ackermannsche Forderung 25%Profit p.A. zwingen zu Scheininnovationen, ein globales Problem. Und die Medien fahren eine teuflische Werbung auf z.B. Obst zerstört die Zähne. Nicht zimperlich ging die FDP/FNS mit Millionen Steuergeldern in Honduras und deren Putsch/Staatsstreich vor, auch dort ging es um die Pharmaindustrie.

     

    Die Fixkosten steigen permanent, dazu bleibt in der realen Wirtschaft und bei dem Leistungserbringer und dem kranken Patient immer weniger Geld.

    Die künstliche Mietzinssteigerung der Objekte, die sich Wohnung oder Gewerberäume nennen und auf diesem heiligen deutschen Boden stehen, werden generell ausgeblendet.

     

    Wen und was vertritt die Bundesvereinigung Deutscher „Aufbewahrungsorte“ für med. Vorräte in Deutschland?

    Die EMEA, Hauptsitz im Bankenviertel Londons und Scheininnovationen deren Zyklen kürzer werden?

    Der Stadt mit Murdoch "News-International-Skandal" und "Lawful Interception", Geheimdienste im Auftrag der Bankenwirtschaft?

    Die windigen, verantwortungsbefreiten Firmenkonstrukte Ltd. mal ausser acht gelassen.

    Vorläufiges Fazit: Demontage der Wirtschaft und Gesundheitssystem für den Profit weniger.

    Krimminelle Planwirtschaft, es gibt mehr Pharmaprodukte als Patienten.

  • T
    ThomasCrown

    Cui bono?

    Jetzt, wo die Apotheken mal dem BMG Grenzen setzen, weil unvergütete Arbeit geleistet wird.

     

    Und warum wird hier von mächtiger Apothekenlobby gesprochen?

    Die Gesetze von 2003-2012 gingen GEGEN die Apotheken.

     

    Warum sieht das auch in Ihrem Hause niemand, wo sich doch alle Journalisten der Objektivität und Wahrheit verpflichten?

  • N
    @Nichtapotheker

    Was wollen sie uns mit dem Text sagen? Etwa, dass die Pharmaindustrie in Deutschland weltweit die höchsten Gewinne einfährt? Ja das stimmt, die Pharmaindustrie, schon lange aber nichtmehr die Apotheken!

    Und zum Thema ECE, setzten sie sich mal mit der Materie ECE Center auseinander, sie werden erstaunt sein was dabei herauskommt. Ausserdem sollten sie auch nicht vergessen, dass der größte Gewinnler nach den Herstellern unser lieber Dr. Schäuble mit 19% ist und nicht die Apotheke, die kann von so einem Reingewinn nur träumen.

  • RD
    Rat der Kopfschüttler

    Beschäftigt derjenige der mit Bananen bezahlt, Affen?

    Den Schaden den ein Systemadmin in Regierungsebene anrichten kann, ist ungleich höher als in der Wirtschaft. Es geht dabei um dauerhafte Gesetze, Verordnungen, viel Geld, die 82millionen Bundesbürger+ EU Bürger betreffen.

    Ist Outsourcing in hochsensibel Bereichen nun wirklich preiswerter, wer forciert dieses?

    Was sagt die AFCEA Bonn/International e.V., Rockwell-Collins und BITKOM zu dem Datenleck?

     

    Der Rat der IT-Beauftragten entwickelte die Datenschutzrichtlinien des Bundestages? Ziemlich peinlich.

    http://www.cio.bund.de/DE/Politische-Aufgaben/Rat-der-IT-Beauftragten/Mitglieder/mitglieder_node.html

     

    Die Vita einiger Datenschutzbeauftragten des Bundesgesundheitsministerium zeigt einiges. Eisenbahn-Bundesamt-Vivico, Eichhörnchen!

    Tolle Ausschreibung:

    http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:5212-2010:TEXT:DE:HTML

     

    Alice im Wunderland ist mit Deutschland verglichen ein müdes Märchen.

  • P
    prdrjh

    Liebe Heike,

     

    behalten Sie Ihre Vorurteile! Erfahrungsgemäß behindert Wissen und dessen mühsamer Erwerb das flüssige Schreiben unterhaltsamer Lektüre.

     

    Wenn Sie allerdings - wie Apotheker und Politik - der Meinung sind, daß Apothekenbetriebsordnung und ordnungsgemäßer Apothekenbetrieb ganz einfach Verbraucherschutz sind, dann sollten Sie sich vielleicht doch besser informieren über diese 'Klitschen' (erlaubt Netiquette das Wort überhaupt in einem Leserbrief?)!

     

    Es wäre schlimm genug, wenn tatsächlich gezielter Datenklau nachgewiesen würde; unqualifizierte und offen voreingenommene Berichterstattung läßt einen vernünftigen Leser aber eher für den Angegriffenen Partei nehmen.

  • N
    Nichtapotheker

    Sendung Markt im Dritten ~2008, "Teure Medizin: Warum der Preis für Pillen so hoch ist"

    "Vier Medikamente in fünf verschiedenen Ländern. Das Ergebnis: Deutschland liegt mit dem Herstellerabgabepreis für diese Medikamente immer an der Spitze, die anderen Länder sind deutlich billiger."...

    "Der Pharmakritiker und Journalist Markus Grill spricht von einem "paradiesischen Zustand" für die Pharmaindustrie in Deutschland, von einer "Einladung zur Selbstbedienung".

    Denn Pharmaunternehmen können hier ihre Preise für neue patentgeschützte Medikamente selbst festlegen."....

    "Dr. Rainer Hess, fällt über die eigene Arbeit ein vernichtendes Urteil: "Der Bundesausschuss hat inzwischen 15 Instrumente, mit denen er die Arzneimittelausgaben steuern kann, aber letztlich ohne Erfolg", so Hess gegenüber Markt."....

    "Technischen Universität Berlin, Fachgebiet "Management im Gesundheitswesen" ...bei neuen patentgeschützten Medikamenten so ein Interesse an hohen offiziellen Preisen in Deutschland haben. Deutschland gilt nämlich als ein Referenzmarkt. Der deutsche Preis beeinflusst nicht unerheblich die Preise in anderen Ländern Europas. Je höher der Preis bei uns, umso höher oft der Preis woanders."...

    Scheininnovationen im Selbstbedienungsladen.. Die Yzer´s(Angelika+++) und A. Merkel kennen sich.

     

    Verständlich das das Gesundheitssystem mit allem was die Industrie bietet, unterwandert wird.

    Das war in der Schweiz mit Nestlegate oder dem SYNA Spion Tom identisch.

     

    Welche realen Interessen vertritt der Apothekerverband?

    Zwischen 1997-2002 wurden viele Prozesse mit ähnlichen Inhalten, "der Angestellte Apotheker" vorzugsweise in Einkaufszentren, geführt. Das widersprach dem Apothekergesetz, der Umsatz und Gewinn floß in andere Kanäle. Ob nun Doc Morris oder andere konkurrierende Vertriebsnetze mit dem Geld aufgebaut wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Letztlich sozialisierte Kosten, privatisierte Gewinne.

    Wie unabhängig sind ApothekerInnen in einem Konsumtempel, vllt. ECE? ECE gibt sämtliche Produkt- und Preisvorgaben in den Konsumtempelanlagen. Stuttgart21 ich grüße, der Pharmakreis schließt sich über Baufirmen, England.

  • C
    Christian

    Liebe Frau Haarhoff,

     

    warum desavouieren Sie Ihren interessanten Bericht mit ressentimentbeladenen Girlanden à la Apothekenklitsche & Co.? Wollen Sie die Ausstattung von Apotheken, z.B. im Hinblick auf Rezepturen, tatsächlich auf das Niveau einer Minimal-Pharmazie reduzieren? Die Groß- und Pharmakonzerne, die schon in den Startlöchern sitzen, um den Arzneimittelvertrieb unter ihre Kontrolle zu bekommen, wird's freuen! Menschenskinder: Arzneimittel sind keine Smarties. Hört doch endlich mal auf mit diesem unreflektierten Deregulierungsgeschwätz und macht Euch nicht zu nützlichen Idioten der Discounter und Kettenbetreiber!

     

    Zum Datenklau: Da sollte bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung gelten. Dagegen besteht der unzweifelhafte Skandal bereits heute darin, dass der oberste Apothekerverband offensichtlich jahrelang aus Mitgliedsbeiträgen dem Pressesprecher Thomas B. zum Aufbau des von seiner Ehefrau betriebenen Privatunternehmens (El Pato) nebst Onlinedienst (Apotheke adhoc) Millionen Euro zufließen ließ - für welche Gegenleistungen auch immer. Hier darf die ABDA nicht länger schweigen! Offensichtlich führte Thomas B., der in der Standsszene allgegenwärtig war, die damalige ABDA-Spitze mit dem Nasenring durch die Arena. Von Kontrolle keine Spur!

  • TL
    Thomas Luft

    Sehr geehrte Frau Haarhoff,

     

    Ihr Artikel ist extrem unkonkret und hinterlässt bei mir den Eindruck, dass es Ihnen nur darum geht Ressentiments gegen die "Apotheker(lobby)", die Sie und zahlreiche Ihrer Kollegen immer als "stark" bezeichnen, zu schüren. Allein der Ausdruck "Apothekenklitsche" offenbart Ihre Geringschätzung der Einrichtung Apotheke.

     

    Zu dem "internen Dokument" eine Nachfrage: handelt es sich dabei um den ersten -unautorisierten- Entwurf der neuen ApoBetrO? Falls ja hat man dazu keine Spionage betreiben müssen, dieser Entwurf tauchte irgendwann 2011 in der pharmazeutischen Fachpresse auf.

     

    Zur Klarstellung (ja, ich bin Apotheker): unsere "Lobby", die ABDA (mit 4 Großbuchstaben), ist -verglichen mit der Lobby der Pharmaindustrie- ein zahnloser Tiger. In den letzten Jahren gab es nur marginale Verbesserungen, die von Seiten der ABDA lobbyiert werden konnten. Größtenteils hat der Apothekenmarkt eher Verschlechterungen in Form von Sonderopfern (AMNOG I und II) und Verschlimmbesserungen (z.B. bei der von Ihnen angeführten Betrebsordnung) erlebt. Gerne ermögliche ich Ihnen Einblick in den Apothekenalltag in der Hoffnung, dass Sie Ihre Vorurteile gegenüber der Apotheke abbauen können. Hier nur einige Stichworte wie erfolglos die ABDA war: der Kassenabschlag 2009 und 2010 ist immer noch in der Schwebe, das AMNOG hat jede Apotheke im Schnitt € 20.000 gekostet, die neue Apothekenbetriebsordnung bürdet uns noch mehr Bürokratie auf, der Kassenabschlag 2013 ist völlig unklar, die -nach über 8 Jahren überfällige- Erhöhung des Apothekenhonorars liegt mit 25 Cent pro Packung weit unter den angepeilten € 1,04 und bedeutet eine Steigerung des Honorars um gerade mal 3% über den kompletten Zeitraum. Zum Vergleich: Ärzte und Kliniken erreichen bei solchen Verhandlungen um die 25%! Pro Jahr!

     

    Auch was das mächtige "Imperium" (sind Sie Star Wars-Fan? Scheint mir so) angeht muss ich Sie korrigieren: der Haushalt der ABDA wird zu einem großen Teil durch Beiträge der Mitgliedsorganisationen gestemmt. WuV und GOVI sind da nur Beiwerk. Übrigens haben auch Parteien Beteiligungen an Wirtschaftsunternehmen, daran scheint also nichts verwerflich zu sein und es ist selten ein Thema in der Presse.

     

    Alles in Allem bringen Sie kaum neue Fakten, schaffen es aber hervorragend ein schlechtes Licht auf "die Apotheker" zu werfen. Das nächste Mal bitte sachlicher und konkreter!

  • WM
    Winfried Meyer

    Schauen Sie, liebe LeserInnen, mal rein in die PZ-Konkurrenz

    www.deutsche-apotheker-zeitung.de

     

    Hiesiger Artikel ruft dortige apothekerliche Reaktionen hervor, die Ihnen einen DIFFERENZIERTEREN Blick aufs Apothekenwesen erlauben als nur mit Bashing-Anstrich in stammtischvorurteilsbehaftete Ecken gestellt und über einen Kamm geschoren zu werden.

     

    Grüsse aus www.apointernetclub.blogspot.com

  • UR
    Uwe Rodemeister

    Gratuliere zu Ihrem lesenswerten Artikel und der entsprechenden Recherche. Allerdings schreiben Sie hier über die „Funktionäre im Apothekerhaus“. Und hauen leider mit dieser Art der Meinungsmache alle rechtschaffen arbeitenden Mitarbeiter der ABDA und ebenso alle Menschen, die vor Ort in den Apotheken arbeiten gleich mit in die Pfanne. Wenn Sie verlangen, dass alle anderen sich korrekt und fair verhalten – was ich durchaus für unterstützenswert halte -, sollten Sie auch die gleichen Maßstäbe an Ihre Veröffentlichungen legen. Falsche Meinungsmache gehört nicht dazu. Wie wäre es also, wenn Sie da etwas mehr differenzierten. Damit der Leser auch einen korrekten Eindruck erhält. Sie sollten wissen, dass die allermeisten Apotheker schon lange nicht mit der unfruchtbaren und unkooperativen Arbeitsweise „ihrer“ obersten Funktionäre zufrieden sind. Wir alle sind genauso überrascht, vielleicht entsetzt oder auch zum Teil belustigt über diese Machenschaften aus einem Tollhaus. Und fordern genauso wie Sie eine vollständige Aufklärung. Aber mit der Bitte, damit nicht gleich auch uns, die vor Ort engagiert für die Gesundheit der Bürger arbeitenden Pharmazeuten, zu verurteilen. Im Übrigen gibt es bei uns im Lande auch sehr seriöse Repräsentanten unseres Berufes.

    In diesem Sinne, Glück auf.

    Uwe Rodemeister, Apotheker

  • NS
    na sowas

    ABDA lautet die korrekte Schreibweise.Und dieser Lapsus passt zu der äusserst dünnen Aussage des Artikels.

    Es wurde ein Papier in den Unterlagen der Gegenseite gesichtet, das dem der anderen Seite gleich war ?

    Ist damit die Herkunft geklärt, oder wird das vermutet oder unterstellt ?

    Ist es nicht Tagesgeschäft in Berlin, daß Informationen

    aus den unterschiedlichsten Gründen den Medien gesteckt werden ?

    Keine Aussagen dazu, wie die zeitlichen Zusammenhänge waren: z.B. seit wann wusste das BMG von dem Leck, wann war die beschriebene Sitzung und weshalb hat das Ministerium erst verspätet Anzeige erstattet ? Weshalb arbeitet die Firma des IT-Mitarbeiters immer noch für das BMG und weshalb ist dem Mitarbeiter nicht gekündigt worden ? Und nicht zuletzt muß sich Minister Bahr fragen lassen, wie es um die It-Sicherheit in seinem Ministerium bestellt ist.Die Inszenierung eines "Skandals" zeitgleich mit Forderungen der Apotheker für eine bessere Honorierung und der bevorstehenden Niedersachesenwahl lassen Bahr eher als Drehbuchautor und Regisseur eines Schmierentheaters erscheinen. Wo war der Auschrei der FDP als NRW geklaute Steuerdaten aus der Schweiz kaufte ? Die ABDA ihrerseits wäre gut beraten, die causa ausschließlich von externen Fachleuten vollständig klären zu lassen, um nicht Glaubwürdigkeit einzubüßen.

  • SE
    S. E.

    Es muss übrigens wirklich jede "Apothekenklitsche" ein Labor vorhalten, egal ob es sich lohnt. Und auch alle Produktionsschritte dokumentieren, egal ob es sich lohnt. Oder auch für den Nachtdienst einen Apotheker bezahlen, der von den 2.50 Euro Notdienstgebühr für ein Nasenspray nachts um 3 sicher nicht finanziert ist.

    Wenn Sie sich mal mit ein paar Apothekern unterhalten und nicht nur über sie schreiben würden, würden sie feststellen, dass die Lobby allen Gerüchten zum trotz die letzten Jahre wohl nicht so erfolgreich war. Die Arbeitsbedingungen haben sich sicher nicht im Sinne der Apotheken verändert.

  • JA
    Johann A Löning

    Apogate bleibt offenbar ohne Konsequenzen.

    Was wäre wenn sich Vertreter der Friedensbewegung aus dem Bundessicherheitsrat (Rüstungsexporte) Unterlagen verschafft hätten ?

    Staatskrise !

  • A
    Arne

    Was ist denn "eine reguläre Verbandsbesprechung"?

     

    Gibt es irgendwelche gesetzlichen Grundlagen, dass bei Gesetzesänderungen das Ministerium die Lobbyverbände einladen muss? Muss das Sozialministerium auch die Arbeitsloseninitiaven einladen, wenn es mal wieder was an HartzIV zu kürzen gibt?

    Oder die Vertreter von Asylbewerbervertretungen?

     

    Ist mir alles neu. Ich weiß nicht, was eine solche "Verbandsbesprechung" legitimiert und warum man sowas "regulär" nennen sollte.