: Das letzte Pils
Das Pausen-Bier für die Demontage-Arbeiter der Elbschloß-Brauerei in Nienstedten mußte gestern importiert werden: Die letzte Flasche „Ratsherrn Pils“ wurde bereits am 29. Juni bei Elbschloß abgefüllt; seit gestern und noch bis morgen bauen und schrauben nun rund 30 Arbeiter die sechs großen Gärtanks ab. Die bis zu 27 Meter hohen Tanks fassen zwischen 3000 und 9000 Hektoliter Bier. Spezialtransporter bringen sie zum Hafen, von wo die Riesenfässer nach Rumänien verschifft und in der „Pitber Brewery“ wieder aufgebaut werden. Die gehört zu 75 Prozent ebenfalls dem Dortmunder Konzern Brau und Brunnen, der die Elbschloß-Brauerei aufgekauft und die Produktion im Sommer zur Bavaria-St. Pauli Brauerei verlagert hat.
Auf dem Gelände in Nienstedten sollen nach dem Abriß der Brauerei Büros, Gewerbe und frei finanzierte Wohnungen entstehen, in welchem Verhältnis ist noch unklar. Die Stadtentwicklungsbehörde wird hierzu im Frühjahr einen Wettbewerb ausschreiben. Umstritten ist die Zukunft der alten Mälzerei: Das Denkmalschutzamt plädiert auf Erhalt, Oberbaudirektor Kossak auf Abriß.
hh / Foto: Regina Bäter
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