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Das letzte Endspiel für Hertha BSC

Fußball-Bundesligist gibt sich trotz geringer Chancen auf Einzug in die Champions League optimistisch

Hoffnungstingeltour oder Königsklasse? Für Hertha BSC entscheiden morgen das Spiel gegen Borussia Dortmund und die Ergebnisse der Konkurrenz über das Wohl und Wehe der nächsten Monate. Gewinnt die Hertha ihr Heimspiel am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga und verliert 1860 München gleichzeitig gegen den 1. FC Kaiserslautern, wären die Berliner doch noch erneut für die Champions League qualifiziert. Verliert Hertha, aber Lautern, Stuttgart und Bremen gewinnen, folgt sogar der Abrutsch auf Rang acht.

Die Party ist jedenfalls gerichtet: 76.000 Zuschauer im voll besetzten Olympiastadion sorgen für echte Finalestimmung. „Ich bin überzeugt, dass wir die Champions League packen, wenn wir die Dortmunder weghauen“, verbreitete Torjäger Michael Preetz Optimismus.

Der Nationalspieler, den noch immer eine Knieblessur aus dem Freiburg-Heimspiel behindert und der trotzdem zwei Tage vor der EM-Nominierung noch einmal ein kräftiges Zeichen an Teamchef Erich Ribbeck senden will, ist besonders wichtig. Denn immer, wenn er trifft (insgesamt schon zwölfmal), hat Hertha bis jetzt gewonnen. „Er wird sich noch einmal durchbeißen“, versprach Röber. „Es war doch in den vergangenen Wochen schon so, dass wir immer vor Endspielen standen. Die Spieler wissen genau, worum es geht.“

Genau geht es um die Fortsetzung des Berliner Aufwärtstrends und um viel Geld. Mit rund 15 Millionen Mark hat Manager Dieter Hoeneß den Einnahmeunterschied zwischen UEFA-Cup und Champions League beziffert. Nicht zu sprechen vom UI-Cup, der im schlimmsten der Fälle im Sommer auf die „alte Dame“ zukommen könnte. Rund 40 Millionen Mark hat Hertha in der laufenden Saison durch die Teilnahme in der Königsklasse einstecken dürfen.

Röber will den Erwartungsdruck nicht weiter schüren: „Ich muss den Spielern nicht klarmachen, dass etwas Besonderes ansteht. Der Druck ist ohnehin groß genug.“ Und der Trainer fügte an: „Wir werden keinen Harakiri betreiben.“ Dazu ist der Respekt vor dem Gegner auch zu groß, immerhin fertigte Borussia die Hertha im Hinspiel glatt mit 4:0 ab. „Wenn die uns ein Bein stellen können, werden die das versuchen“, meinte Röber.

Den Verdacht einer möglichen Mauschelei der beiden „Ufa-Clubs“ Hertha und Dortmund hatten beide Parteien schon vor Wochen energisch von sich gewiesen. DPA/TAZ

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