: Das andere Amerika
■ In Bremerhaven gibt es bis Mitte Dezember zahlreiche Veranstaltungen und eine Ausstellung über die weite Welt jenseits des goßen Teichs
„Vorort von New York“ wurde Bremerhaven im letzten Jahrhundert genannt, weil von dort aus mindestens fünf Millionen Menschen voller Hoffnung in die neue Welt aufbrachen. Als Dr. Rita Kellner-Stoll von der Bremerhavener Volkshochschule per Zufall ein Ausstellungskatalog über Das andere Amerika von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst aus Berlin in die Hände fiel, war für sie klar: Das müssen die BewohnerInnen des größten europäischen Auswandererhafens sehen. Denn obwohl viele SeestadtbewohnerInnen Verwandte jenseits des Großen Teiches haben, denken sie doch vor allem an Hollywood, wenn sie „Amerika“ hören.
Die Ausstellung, die gestern abend eröffnet wurde, soll einen Einblick geben in das Leben abseits von Glanz und Glitter, in die Welt von ArbeiterInnen, nichtweißen Gemeinschaften und neuen politischen Bewegungen (vgl. auch den nebenstehenden Kasten).
Rund um die Ausstellung hat die Volkshochschule ein weitgefächertes Angebot an Kultur, Politik und Filmen organisiert. Bis Mitte Dezember steht die amerikanische Friedensbewegung „aus christlicher und feministischer
Sicht“ (10.11.) ebenso auf dem Programm wie die Wirt schaftspolitik unter Ronald Reagan (mit Professor Herbert Schui am 18.11.), die Vertreibung der Hopi-und Navajo -Indianer vom Heiligen Berg (29.11.) genauso wie eine musikalische Lesung mit Texten von James Baldwin
(2.12.) und eine Veranstaltung mit dem Spiegelgerichtsreporter Gerhard Mauz über die in den USA wieder häufig verhängte Todesstrafe. Das komplette Programm ist bei der Bremerhavener Volkshochschule kostenlos zu beziehen.
Mit den VertreterInnen des
„einen Amerika“ in Bremerhavens Carl-Schurz-Kaserne hat Kellner-Stoll während der Vorbereitung den Kontakt gesucht. Unsere BesatzerInnen gaben sich freundlich, eine eigene Veranstaltung wollten sie dem Programm allerdings nicht beisteuern.
G.M.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen