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Das Wetter: Vom Fass

Als Sohn eines römischen Winzers geboren, verbrachte der Heilige Acerbo eine sorglose Jugend in den Trestertavernen Trasteveres und ließ außer einer Begabung zum Schummeln beim Tarock keinen Hang zur Divinität entdecken. Erst als Acerbo beim Spielen in einem Weinfass einschlief, das kurz darauf mit Rebensaft befüllt wurde, zeigte sich seine Auserwählung. Volle vier Jahre fermentierte das schlummernde Kind im Wein, und erst der feine Gaumen des Kellermeisters konnte seinen Aufenthaltsort entdecken, denn der Wein begann sachte Noten von Pubertät zu entwickeln. Bekrönt von feinstem Weinstein entstieg der verschollen Geglaubte dem Fass und verblüffte seine Zeitgenossen fortan mit der Fähigkeit, Flüssigkeiten (sogar Kakao) in Wein zu verwandeln, wenn man ihn hineinpinkeln ließ. Allerdings brachte Acerbo nur brutal sauren Müller-Thurgau zustande, sodass seine Anhängerschaft zuletzt bloß noch aus zwei hartgesottenen Trinkern bestand, die Acerbo dennoch heilig lallten. Der eine soll Papst Calixtus, der andere aber der Heiland selbst gewesen sein.

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