piwik no script img

Das Wetter: Stichwort Alkoven (Ende)

Die Anruferin, die sich just verwählt hatte und in der alkovenartigen Telefonmuschel von Zuberowski gelandet war, mit jener Anruferin war nicht zu spaßen, denn sie besaß Wegerechte im gesamten Reich und derer nicht zu knapp. Zuberowski, der saumselige Chauffeur von Andrea Luftelli, der ansonsten nicht viel vom Leben wusste, kannte zumindest dieses Faktum. Seine kalkweiße Stirn kräuselte sich enorm, als er die Anruferin an ihrer knatschigen Stimme identifiziert hatte. „Hochwohlgeborene Lady, sie haben sich verwählt“, säuselte er, „doch will ich bei dieser Gelegenheit anmerken, dass ich mit dem besten Tortenbäcker des Säkulums, also dass ich mit meinem Boss Andrea Luftelli heute zur blauen Stunde eine Durchquerung ihres nördlich gelegenen Grüngürtels per Alkovenwohnmobil beabsichtige.“ Die Anruferin räusperte sich, dann begehrte sie den Grund der Reise. „Nun, Herr Luftelli wünscht seinen Lieblingsalkoven in ein Feuchtgebiet zu verlegen.“ Als Zuberowski Stunden später auflegte, hatte er die Durchfahrerlaubnis.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen