piwik no script img

Das Wetter: Sieht alt aus (2)

VolIkommen Essig war es, Jahwe sei Dank, nicht mit dem Häkeln, das die eine, die ganz große Passion des Leutnant Schäfers darstellte. Ein wenig Garn in Altrosé war ihm aus den kümmerlichen Resten des Häkelmarktes am Müllerntor erwachsen. Daraus erschuf Schäfers, der einst bei den Kürassieren unehrenhaft ausgeschieden war, eine Zierbordüre für seine Mutter, die alle Anforderungen, die Schäfers Zeit damals an eine Zierbordüre stellte, mit der Häkelnote Eins erfüllte. Kettmaschen, Wendeluftmaschen, Feste Maschen: Schäfers brachte jegliche Technik auf drei mal vier Bordürenmeter unter, dass es ihm eine wahre Freude war. Dass er, ob der unförmigen Bordüre, Hausverbot im Café Pratzel erhielt, trübte allerdings seine Freude. Und dann war da noch das Problem, dass Leutnant Schäfers im Anschluss an die Zierbordüre einen Amigurumibären häkeln wollte und ums Warmduschen nicht wusste, wie die Nase ging …

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen